HVD kritisiert Lockerungen zu Weihnachten

Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer haben sich auf Ausnahmen der Corona-Maßnahmen an Weihnachten geeinigt. Für Katrin Raczynski (HVD) widerspricht das dem gesunden Menschenverstand.

Die Vorstandsvorsitzende des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg KdöR, Katrin Raczynski, sagte: "Die Aufhebung der Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten widerspricht jeder Vernunft und dem Prinzip solidarischen und verantwortlichen Handelns." 

Der Verband ist als Weltanschauungsgemeinschaft nach dem Grundgesetz den Kirchen gleichgestellt. "Wir dürfen genau wie die Kirchen täglich Veranstaltungen ohne jede Personenobergrenze durchführen", so Raczynski weiter. "Dies ginge jedoch gegen jeden gesunden Menschenverstand. Wir machen von unserem Privileg keinen Gebrauch. Infektionsschutz geht vor."

Die Vorsitzende des HVD Berlin-Brandenburg weiter: "Der Lockdown 'light' wird verlängert und beschert damit vielen Kultureinrichtungen endgültig das Aus. Gottesdienste sind mit unbegrenzter Personenanzahl erlaubt. Private Galerien, deren Hauptzweck es ist, Kunst zu verkaufen, bleiben geöffnet. Museen, Gedenkstätten und ähnliche Kultur- und Bildungseinrichtungen bleiben geschlossen. Dieser Regelungs-Irrgarten ist rational nicht nachvollziehbar."

Der ursprüngliche Sinn des Weihnachtsfestes liegt für viele Menschen in der Freude darüber, dass die dunklen Tage bald dem Frühling weichen. Menschen haben das Bedürfnis, zur Ruhe zu kommen und das Jahr Revue passieren zu lassen – alleine oder in Gemeinschaft. All das muss möglich sein, ohne dass deshalb Menschenleben gefährdet und Pflegekräfte in den Krankenhäusern noch stärker belastet werden.

Warum nicht im engsten Familienkreis feiern statt zu zehnt? Warum nicht gemeinsam Vernunft walten lassen und für den Sommer und die Zeit nach dem Impfstoff ein umso größeres Beisammensein mit Familie und Freunden organisieren? "In der Corona-Krise geht es auch darum, Rücksicht und Menschlichkeit im Alltag universeller zu gestalten: der alleinstehenden Nachbarin Hilfe anzubieten, den älteren Bewohnern im Haus zu Weihnachten ein Stück Kuchen vorbeizubringen. In dem guten Wissen, dass andere Menschen dasselbe für unsere Eltern tun, die wir in diesem Jahr nicht sehen, um sie vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen."

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