Die katholische Kirche und ihre Missbrauchs-Verbrechen: ein monströses Aufklärungsversagen. Verschleierung, Vertuschung – und die Verachtung staatlicher Verfolgungsbehörden. Im Mittelpunkt steht der Schutz der Kirche, nicht das Leid der Opfer. Darin hat sich bis heute wenig geändert. Der Rechtsstaat macht einen Kniefall.
Die Stiftung, die es seit wenigen Wochen in Deutschland gibt, hat einen hoffnungsfrohen Namen: "Spes et Salus – Hoffnung und Heil". Unter diesem Titel hat der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx eine gemeinnützige Stiftung für "Opfer sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche" gegründet. Marx selbst zahlt eine halbe Million Euro in die Stiftung ein – den "allergrößten Teil seines Privatvermögens", wie ein Sprecher wissen lässt. Der Gottesmann erklärt die stattliche Summe laut Süddeutscher Zeitung damit, dass er stets "verantwortlich" mit seinen Bezügen umgegangen sei. Als Erzbischof ist der Kardinal der staatlichen Besoldungsgruppe B 10 zugeordnet. Die aktuelle Tabelle weist – laut Spiegel – ein Monatsbrutto von 13.654 Euro aus.
Kardinal Marx selbst hat einen Lernprozess im Umgang mit Opfern sexualisierter Gewalt hinter sich: In seiner Zeit als Bischof von Trier war er 2006 Hinweisen auf sexuellen Missbrauch durch einen Diözesanpriester nicht nachgegangen. "Es plagt ihn noch immer sehr", sagte sein Sprecher 2019 dem Spiegel. Nun will er die Stiftung als Ergänzung zu den "Aufarbeitungsbemühungen" der Kirche verstanden wissen – nicht als Ersatz. Die Zahlungen der Kirche in Anerkennung des erlittenen Leids sind davon unberührt. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte sich im Herbst auf ein einheitliches Vorgehen geeinigt; ab 1. Januar 2021 tritt die neue Verfahrensordnung in Kraft. Die Stiftung will zusätzliche, selbständige Hilfsangebote machen. Der Stiftungszweck ist es laut Satzung, "dazu beizutragen, dass die von Missbrauch Betroffenen auf dem Weg ihrer Selbstermächtigung gestärkt, gefördert und unterstützt werden".
"Das ist eine gute Nachricht", sagte Matthias Katsch, Sprecher der bundesweiten Betroffenen-Initiative "Eckiger Tisch" der Süddeutschen Zeitung. Er findet es "ein wichtiges Signal, dass jemand, der eine führende Rolle in der katholischen Kirche spielt, persönlich ein Zeichen setzt".
Nicht alle teilen seine Bewertung. Die Existenz der neuen Stiftung dürfe nicht als Ablenkung von der dringend notwendigen Aufarbeitung oder gar als Ersatz verstanden werden, warnen Kritiker. Sie verweisen dabei auf den aktuellen Skandal um den Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, der im Verdacht steht, einen mutmaßlichen Fall von sexuellem Missbrauch vertuscht zu haben. Obwohl er um die kriminellen Neigungen eines Pfarrers wusste, hatte er den Missbrauchsvorwurf nicht weiter ermittelt. Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch Priester im Erzbistum Köln sorgen seit geraumer Zeit für Schlagzeilen. Woelki hatte dazu ein Gutachten bei einer Münchner Kanzlei in Auftrag gegeben - nach der Fertigstellung aber beschlossen, es doch nicht zu veröffentlichen. Dafür führte er rechtliche Bedenken an. Stattdessen beauftragte er einen Kölner Strafrechtler mit einem neuen Gutachten, das im März fertig werden soll. Fürchtet sich der Gottesmann vor der Aufarbeitung der Fälle? Er hätte allen Grund dazu.
Ob im Kölner Sprengel von Gottesmann Woelki oder anderswo – überall haben Kardinäle, Bischöfe und Pfarrer Minderjährigen sexuelle Gewalt angetan oder vieles getan, um dies zu vertuschen. Der Missbrauch hat systemische Ursachen und Folgen. Nicht nur hierzulande - überall auf der Welt wurden (und werden) Personalakten manipuliert und vernichtet, Verdachtsfälle nicht an Polizei und Staatsanwaltschaften gegeben, wie es in einem Rechtsstaat selbstverständlich sein sollte. Im Gegenteil: Die Kirche hat ihre Täter so lange vor dem Rechtsstaat geschützt, bis man diese nicht mehr belangen konnte. Die Neigung der Kirche zur Verschleierung, Vertuschung und Geheimhaltung passt zur Verachtung staatlicher Verfolgungsbehörden. Im Mittelpunkt steht der Schutz der Kirche, nicht das Leid der Opfer. Darin hat sich bis heute wenig geändert.
Tausende Täter. Tausende Opfer.
Von "Stürmen und Hurrikanen", die 2018 die Weltkirche getroffen hätten, hatte Papst Franziskus in seiner Rede vor der römischen Kurie gesprochen, ganz so, als wäre der weltweite Missbrauch bereits eine Sache von gestern. "Nie wieder" dürfe Missbrauch vertuscht werden, die Täter müssten konsequent vor Gericht gebracht werden, forderte er – und übte sich doch gleich wieder in Relativierungen. Man müsse "berechtigte Anschuldigungen" von Verleumdungen unterscheiden, zudem sei ja nicht nur die Kirche von den "erschütternden Vorfällen", betroffen. Nennen wir die "Vorfälle" das, was sie sind: Verbrechen. Tausende Täter. Tausende Opfer. Tausende Namen – tausende Male anonymes Leid. Noch am Tag vor Beginn einer "Missbrauchskonferenz", zu der Papst Franziskus im Februar 2019 Bischöfe nach Rom beordert hatte, bezeichnete er allzu scharfe Kritiker der Kirche als "Freunde und Verwandte des Teufels". Eine bizarre Konstruktion, ein grotesker Versuch, die Wirklichkeit umzudeuten.
Auch in Deutschland erschütterte der Missbrauchsskandal 2010 die katholische Kirche. Immer mehr Opfer brachen ihr Schweigen. Anhand weiterer Fälle wurde deutlich, wie die Kirche auf die Übergriffe durch Geistliche jahrelang reagiert hatte – indem sie die Kirchenleute versetzte, die Taten vertuschte. Die Glaubwürdigkeit der Kirche war ramponiert. Die Kirchenoberen entschlossen sich zur Flucht nach vorne: Gemeinsam mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) wurde im Juli 2011 ein Forschungsprojekt aufgelegt, das die Personalakten Geistlicher untersuchen sollte. Gerade mal anderthalb Jahre später aber war das Projekt gescheitert. Der Leiter der Untersuchung, der Kriminologe Christian Pfeiffer, machte die Kirche dafür verantwortlich. "Kurz vor dem Start der eigentlichen Datenerhebung wurden wir mit der Forderung konfrontiert, dass Studienergebnisse nur mit Billigung der Kirche veröffentlicht werden dürfen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das unzumutbar." Die Hauptwiderstände seien aus der Diözese München und Freising gekommen, in der Papst Benedikt XVI. einst Erzbischof war. Pfeiffer erhob den Vorwurf der Zensur. "Die katholische Kirche wollte offenbar ein Gutachten ganz nach ihrem Geschmack." Das aber war mit dem Selbstverständnis des Kriminologen nicht zu vereinbar.
Die Aufklärung fand ein jähes Ende. Das verquere Verständnis von der unbefleckten und unbefleckbaren Kirche war zwar schon lange zerbröckelt, die Glaubwürdigkeit der Kirchenoberhäupter lädiert, doch in vielen Bistümern dröhnte noch immer das laute Schweigen, wenn es um die Missbrauchsfälle im eigenen Sprengel ging. Immerhin: es gab auch Bischöfe – meist waren es die jüngeren, die die Dramatik der Lage erkannten hatten und den Blick vor allem auf die richteten, die beständig im verlogenen Weihrauchnebel und heiligen Sing-Sang unsichtbar geblieben waren: die Opfer. Der neue Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, formulierte es am deutlichsten: "Der Missbrauch von Macht steckt in der DNA der Kirche. Wir müssen radikal umdenken." Ein frommer Wunsch.
Die "radikale" Qualität dieses Umdenkens wurde am 25. September 2018 der Öffentlichkeit präsentiert. An diesem Tag stellte der damalige Ober-Katholik und heutige Stiftungsgründer Reinhard Kardinal Marx nach einer morgendlichen Predigt im Dom zu Fulda dortselbst die Ergebnisse einer neuen Studie vor. Ihr Titel: "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz". Untersucht worden waren Missbrauchsfälle aus dem Zeitraum 1946 bis 2014. Eine Forschergruppe hatte Personal- und Handakten von Klerikern der 27 Diözesen ausgewertet – und 1.670 Beschuldigte gefunden. Sie machten 3.677 Opfer aus.
Die Forscher durften die Akten freilich erneut nicht einfach aus Archiven holen und lesen. Anwälte der Diözesen wählten sie vorab aus, anschließend wurden sie den Wissenschaftlern anonymisiert übergeben. Weder die Tatzeiten noch die Tatorte, schon gar nicht die Täter waren identifizierbar. Viele Namen und Angaben waren geschwärzt. Ohnehin konnten nur die Fälle ausgewertet werden, die überhaupt aktenkundig sind. Unzählige Unterlagen aber waren vernichtet oder manipuliert worden. Die Untersuchung eine Farce, die Studie ohne Aussagewert.
Vertuscher und Manipulierer
Geht es paradoxer? Bischöfe – oft genug Vertuscher und Manipulierer – kontrollieren selbst, der Zugang zu den Archiven unterliegt dem Selbstbestimmungsrecht der Kirchen. Bei einem Verdacht übernimmt die Untersuchung nicht die Staatsanwaltschaft, sondern die Kirchenoberen selbst. Eine kirchliche Paralleljustiz, die Täter schützt. Ein ex-territorialer Raum, der jenseits rechtsstaatlicher Institutionen agiert, richtiger: nicht agiert. Verleugnen und Vertuschen in friedlicher Koexistenz. Sexueller Missbrauch, ein sogenanntes "Offizialdelikt", eine Straftat, die von Amts wegen von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden muss, aber weder von den Klerikern noch von den Ermittlungsbehörden mit Nachdruck verfolgt wird. Eine erschütternde Wirklichkeit. Selbst nach der Veröffentlichung der "Missbrauchsstudie" bleiben die deutschen Staatsanwaltschaften weitgehend untätig. Der Rechtsstaat macht einen Kniefall.
Man stelle sich einmal vor: ein anderes weltweit agierendes Unternehmen, dessen Angestellte über Jahrzehnte tausende Straftaten begangen haben – keine Bagatellvergehen, sondern schwere und schwerste Verbrechen – den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Der Vorstand weiß davon, aber er vertuscht, deckt die Täter und verhängt keine sichtbaren Sanktionen, weder gegen die Täter noch gegen deren Helfer. Normalerweise müsste man die Staatsanwaltschaft einschalten, aber das Unternehmen unternimmt nichts. Und wo kein Kläger, da kein Ermittler. Hier aber ging und geht es nicht um ein normales Unternehmen, sondern um eine Weltfirma, die als Alleinstellungsmerkmal Barmherzigkeit und Glaubwürdigkeit beansprucht: die katholische Kirche.
Doch kein Sturm öffentlicher Empörung bricht los. Kein "ARD-Brennpunkt", keine "Aktuelle Stunde" im Bundestag, kein Statement des Regierungssprechers, keine Wortmeldungen der Parteisekretäre, die doch sonst alles multimedial kommentieren und befeuern. Ob Medien, Staatsanwaltschaft oder Politik – der Rechtstaat reagiert nur schleppend. Ein irritierendes Schweigen.
Es brauchte eine Gruppe engagierter Staatrechts-Professoren, die im Oktober 2018 "Anzeige gegen Unbekannt" erstatteten und diese bei Staatsanwaltschaften im Bezirk jeder Diözese einreichten. Die Professoren erinnerten die Ermittler an ihre "unbedingte Pflicht", dem offensichtlichen "Anfangsverdacht" nachzugehen. Denn: viele Fälle sind keineswegs verjährt. Sie zeigten sich auch überrascht darüber, "wie zurückhaltend Staat und Öffentlichkeit (bislang) mit dem alarmierenden Anfangsverdacht schwerer Verbrechen umgehen". Dies – so die Strafrechtler – habe möglicherweise seinen Grund in einer in Deutschland herrschenden "intuitiven Vorstellung von der sakrosankten Eigenständigkeit der Kirche".
Dabei ist die Rechtslage in Deutschland eindeutig: "Es gibt für die Kirche und ihre Priester keine grundsätzlichen Ausnahmen von der Strafverfolgung wie etwa bei der Immunität von Parlamentariern oder Diplomaten". Die Strafrechtsprofessoren verwiesen darauf, dass es auch kein Recht der Kirche (etwa unter Hinweis auf das Kirchenrecht und die eigene Strafgewalt) gebe, "ihre Institution von strafrechtlichen Eingriffen frei zu halten". Der Rechtsstaat müsse sicherstellen, dass "die am Schutz der Menschenrechte orientierte Minimal-Ethik des Strafrechts" durchgesetzt und persönliche Verantwortung geklärt werde, ansonsten stehe "das Rechtsvertrauen der Öffentlichkeit im säkularen Staat" auf dem Spiel.
Die Juristen kamen zu einem klaren Ergebnis:
"Die Staatsanwaltschaften müssen die Herausgabe der entsprechenden Unterlagen bei den Diözesen anfordern ... Möglicherweise drohende Verjährungen zwingen zu schnellem Handeln" – und enden mit einem markanten Vergleich: "Man stelle sich nur einmal vor, ein Ableger der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta' hätte einem Wissenschaftler Zugang zu seinen in Deutschland befindlichen Archiven gewährt, der daraufhin auftragsgemäß eine Studie veröffentlicht hätte, worin er zahlreiche, z. B. zwischen 1990 bis 2014 in Deutschland begangene Verbrechen schildert, woraufhin der 'Pate' sich wortreich bei den Opfern entschuldigt, sich allerdings zugleich weigert, die Akten der Polizei zu übergeben oder die Namen der Täter zu benennen. Es würde kein Tag vergehen, bis die Polizei sämtliche Akten in allen auf deutschem Boden befindlichen Mafiaarchiven beschlagnahmt hätte, um die Täter zu ermitteln und anzuklagen. Es gibt keinen einleuchtenden Grund, warum dies im Fall der Katholischen Kirche anders sein sollte."
Doch für die Staatsanwaltschaften kein Grund, die Ermittlungen zu beschleunigen. Gerade einmal vier Behörden hatten ihre Ermittlungen "gegen Unbekannt" Ende Oktober 2018 aufgenommen. Durchsuchungen und Beschlagnahmungen möglicher Beweismittel fanden nirgendwo statt. Die Staatsanwaltschaft Münster beispielsweise traf sich laut einem Bericht des WDR mit dem Generalvikar des Bistums, "um die weiteren Schritte zu besprechen". Ein erstaunliches Vorgehen, ein mehr als entschleunigter Ermittlungseifer, der kaum einem anderen Sexualverbrecher hierzulande zuteil werden dürfte. Aber im Fall der Kirche, so scheint es, gelten nur bedingt die Grundsätze des Rechtsstaats.
Doch die sechs Strafrechtsprofessoren und das Institut für Weltanschauungsrecht (ifw) wollten das nicht akzeptieren. Am 5. Dezember 2018 ergänzten sie – nun bei der Staatsanwaltschaft Tübingen – ihre ursprüngliche Anzeige. Unter anderem führten sie Äußerungen des Weihbischofs Matthäus Karrer auf, der in einem Fernsehinterview eingestanden hatte, dass Täter intern versetzt wurden, dass die Diözese Rottenburg-Stuttgart diese geschützt habe und ein "systemisches Versagen" festgestellt werden müsse. Klare Worte.
Für die Strafrechtsprofessoren stand einmal mehr fest, "dass eine ganze Reihe von Fällen des sexuellen Missbrauchs nach § 1176 ff. in der Diözese Stuttgart-Rottenburg bewusst nicht der staatlichen Strafverfolgung zugeführt worden sind". Was das "systemische Versagen" der Kirche betrifft, so darf hier auch die Justiz einbezogen werden.
Tatsache ist: Mit schonungsloser Offenheit und Kooperation darf auch künftig nicht zu rechnen sein. Die irdischen Gottes-Vertreter, die so gerne von Schuld und Sünde reden, sind Spezialisten in Sachen Beruhigung durch beharrliche Verharmlosung, Vernebelung und erschöpfendes Aussitzen. Ein andauender Skandal, irritierend ignoriert von der Politik.
Und der liebe Gott? Wenn es ihn denn gibt, ist er konsequent abwesend. Klar, seine Allmächtigkeit umfasst ja nicht unbedingt die Verpflichtung, kleine und große Verbrechen zu verhindern. Seine Macht – das sagt uns schon der katholische Katechismus – ist nun einmal endlich. Und: Gibt es nicht auch den Teufel, den Diabolos, der ständig alles durcheinanderbringt – und die Menschen aufstachelt, verführt und in Besitz nimmt? Der gläubige Mensch jedenfalls, der sich einen Gott erfand, fühlt sich im Stich gelassen und sucht angesichts der Wucht der infamen Verbrechen sein kleines Seelenheil. Seine Kirche, die doch das Konzept von der "Kostbarkeit des Menschen" auf ihre christlichen Fahnen schreibt, hat – man könnte sagen, in schlechter Tradition – "Böses" getan und zugelassen. Was tun? Noch einen Offenen Brief an den Herrn Kardinal, an den lieben Bischof? Beten für den Wandel? Die Kirche mag gerne neue Maßstäbe für den internen Umgang ihrer Sexualtäter entwickeln, im Rechtsstaat gelten sie längst – und zwar für alle Täter, egal ob mit Soutane, Mönchshabit oder im Seelsorger-Rock.
Der gläubige, katholische Mensch mag nicht in den Giftschrank seiner Kirche blicken. Gottes Schäfchen sind geduldig. Und so tönt es weiterhin "Herr, erbarme Dich ..." in den heimischen Kirchen und Kathedralen. Auch im bayrischen Sprengel des spendablen Kardinal Marx.
21 Kommentare
Kommentare
Manfred Schleyer am Permanenter Link
"Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen", lautet ein Gebot einer heiligen Schrift. Und das bedeutet theologisch gedeutet: 1. Die Würde der Kirche ist unantastbar.
Und folglich also: Die "Hirten" müssen ihre Kirche besser schützen als ihre "Schafe". (in der unmenschlichen Wortwahl eines Gottessohnes)
Giordano Bruno am Permanenter Link
Unerhört was da läuft, mir ist beim lesen des Artikels kotzübel geworden vor Wut und Enttäuschung über unseren Staat, der diese kriminellen Machenschaften durch Untätigkeit
Rene Goeckel am Permanenter Link
Schlimm ist auch, dass viele Abgeordnete / Politiker Kirchenpöstchen innehaben und der Kirche dafür dankbar sein müssen.
Giordano Bruno am Permanenter Link
Es ist nicht nur schlimm, es ist ein Skandal wie die Kirchen unsere Politiker korrumpiert haben und diese sich kaufen lassen.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Wir wählen diese Leute alle vier Jahre - just saying ...
E. Steinbrecher am Permanenter Link
Diese Art der Aufarbeitung verhöhnt nicht nur den Rechtsstaat sondern auch die Opfer der Kirchenvertreter! Ferner bezieht sich der sexuelle Mißbrauch nicht nur auf Kinder!
Leider war und ist dies ein ekelhaftes, abscheuliches Gehabe, das wir auch noch indirekt fördern. Jedenfalls aber kann man erahnen, warum so inbrünstig "Lobet den Herren" gesungen wird.
Alex am Permanenter Link
Hoffnung und Heil? Was soll das denn bitte sein? Hoffnung bedeutet doch nur, dass man das was man erhofft, nie bekommt ... wenn es um Wiedergutmachung seitens der Kirche zu ihren Opfern geht.
Zweimal HH erinnert mich an "Haha" und an den HH-Kult. Und deren Symbol beinhaltete auch ein Kreuz. "Heil" gab es schon mal zu einer anderen verrückten "HH" Gottheit. Also, was hat sich denn dieser Oberbeter in München nur dabei gedacht, bei "Heil und Hoffnung"? Nichts, gar nichts. Dem gehen die Opfer am ... vorbei.
Edgar Schwer am Permanenter Link
Es ist schon fast müßig zu erfahren, dass wieder einmal Bischöfe zu tiefst erschüttert sein sollen über das, was in „ihrer“ Kirche vorgeht.
A.S. am Permanenter Link
Ist es nicht offensichtlich, dass es der Institution Kirche nur um sich selber geht, aber nicht um die Menschen?
Das Verhältnis Kirche-Staat ist aus klerikaler Sicht Seit Jahrhunderten so:
"Die Kirche bestimmt und die Staaten haben ihr zu dienen."
An dieser Sicht hat all die Aufklärung nichts geändert und keine Reform, so steht zu vermuten, wird daran etwas ändern. "Reformen" dienen in der kirchlichen Logik nur dazu, neue Verschleierungstaktiken zu entwickeln, neue Märchen zu erfinden, damit unterm Strich alles so bleibt wie es ist.
Was wirklich was helfen würde, ist öffentliche Macht-Kontrolle durch staatlicherseits erzwungene Transparenz.
Klaus D. Lubjuhn am Permanenter Link
Zu Recht wird zwar in den Nachrichten der ÖR immer wieder von den Verbrechen sog. Pädophiler berichtet.
Klaus Bernd am Permanenter Link
„Marx selbst zahlt eine halbe Million Euro in die Stiftung ein – den "allergrößten Teil seines Privatvermögens", wie ein Sprecher wissen lässt...“
Warum wurde es nicht gleich in Projekte der Caritas gesteckt, um Hunger und Leid von Kindern auf der ganzen Welt zu lindern ? Ist das „verantwortlich“, wenn man das Geld erst mal bunkert ?Dieser Tage sammeln gewöhnlich die „Sternsinger“ im Vergleich dazu ein paar Peanuts für Projekte, die die Herren Bergoglio und Marx offenbar nicht für förderungswürdig erachten.
Wozu brauchen die Herren überhaupt Geld anzuhäufen? Das Land Bayern wird H. Marx auch noch eine üppige Rente zahlen. Und im Hotel Mama Kirche ist man sowieso, nicht nur als Papst, rundum mit allem versorgt.
„...Äußerungen des Weihbischofs Matthäus Karrer ... dass Täter intern versetzt wurden“
Gewöhnlich wird beim Thema Versetzungen der Eindruck erweckt, die „Ziel-Diözesen“ hätten keine Ahnung gehabt, wen sie sich da einhandeln. Das glaube ich nicht, für so naiv halte ich die Bischöfe nicht; ich glaube eher an Deals, wie sie unter Top-Managern üblich sind. Deals der Art: nimmst du einen Kinderschänder von mir, nehme ich drei Schürzenjäger von dir.
„Die Untersuchung eine Farce, die Studie ohne Aussagewert.“
Dem kann ich nicht ganz zustimmen; immerhin erlaubt die Studie statistische Aussagen. Z.B. darüber, wieviele Taten jeder Bischof pro Jahr vertuscht und wieviele Täter er gedeckt hat und wieviele Opfer er im Stich gelassen hat. Das ist allerdings nochmal mit einer nicht unerheblichen Dunkelziffer zu multiplizieren.
„Gibt es nicht auch den Teufel, den Diabolos, …“
Man erinnert sich an den Begriff „Geheimnis des Bösen“, den Bergoglio in diesem Zusammenhang gebraucht hat.
„Noch einen Offenen Brief an den Herrn Kardinal, an den lieben Bischof?“
Dazu gibt es im Kanonischen Recht der katholischen Kirche klare Anweisungen – ja, da gibt es auch Vorschriften für Laien –, die einen pfleglichen Umgangston mit den Klerikern einfordern: sie haben es unter Wahrung … der Ehrfurcht gegenüber den Hirten … kundzutun. EHRFURCHT !
Vor kurzem bin ich über diesen Text des Kompendiums des Katechismus der Katholischen Kirche gestolpert:
„21. Welche Bedeutung hat das Alte Testament für die Christen?
121-123
Die Christen verehren das Alte Testament als wahres Wort Gottes: Alle seine Schriften sind von Gott inspiriert und behalten einen dauernden Wert. Sie zeugen von der göttlichen Erziehungskunst der heilschaffenden Liebe Gottes.“
ERZIEHUNGSKUNST ??? Ich wollte nicht glauben, was ich da lese !!!
Kann man Menschen, die sowas glauben (müssen !), Kinder anvertrauen ???
„Can. 212 — § 1. Was die geistlichen Hirten in Stellvertretung Christi als Lehrer des Glaubens erklären oder als Leiter der Kirche bestimmen, haben die Gläubigen im Bewußtsein ihrer eigenen Verantwortung in christlichem Gehorsam zu befolgen.
§ 2. Den Gläubigen ist es unbenommen, ihre Anliegen, insbesondere die geistlichen, und ihre Wünsche den Hirten der Kirche zu eröffnen.
§ 3. Entsprechend ihrem Wissen, ihrer Zuständigkeit und ihrer hervorragenden Stellung haben sie das Recht und bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen und sie unter Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens und der Sitten und der Ehrfurcht gegenüber den Hirten und unter Beachtung des allgemeinen Nutzens und der Würde der Personen den übrigen Gläubigen kundzutun.“
W.Klosterhalfen am Permanenter Link
Zur Missbrauchsvertuschung im Vatikan habe ich hier Informationen zusammengestellt: http://www.reimbibel.de/Missbrauchsvertuschung-im-Vatikan.pdf .
Hans Trutnau am Permanenter Link
Das ist in der Tat ein sehr lautes Schweigen, lieber Helmut Ortner; und angesichts des monströsen Aufklärungsversagens ein Skandal ersten Ranges!
Soll es doch Kardinal Woelki in seinem kölnischen Sprengel dem Kardinal Marx in dessen bayrischem Sprengel nachmachen - und in vergleichbarer Höhe in die "Spes et Salus"-Stiftung einzahlen; er würde es fraglos verknusen können.
Ob das etwas bewirken und, vor allem, passieren wird? Ich denke, eher nein. Jedenfalls nicht kurzfristig; das scheint eine Mehrgenerationenaufgabe zu sein...
Da hilft werder Zittern noch Zagen - da müssen wir durch, wenn wir es mit der Säkularisierung ernst meinen.
M. Landau am Permanenter Link
»»das "systemische Versagen" der Kirche««
Das notorische Totalversagen der Kirche.
Mir fällt dazu so rein gar nichts weiter ein, außer vielleicht der bescheidenen Nachfrage ob - alle im Beitrag genannten - noch alle Tassen im Schrank haben?
Aus zahllosen gegebenen Anlässen aktualisiert: »»Und so tönt es fortan "Herr, wie erbärmlich..."«« und Abwärts
Rene Goeckel am Permanenter Link
Wo versagen die denn? Es läuft doch hervorragend für die RKK. Immerhin so gut, dass sie mit Verachtung auf uns herabschauen kann und keine Angst vor der Staatsanwaltschaft haben muss.
M. Landau am Permanenter Link
Dass deren 'Geschäftsmodell' (Abzocke) noch ganz gut läuft, ist mir gegenwärtig. Allerdings sollte das nicht das einzige Maß der Dinge sein.
Die vornehme Zurückhaltung der Staatsanwaltschaften ist inakzeptabel. Oft liegt es jedoch an den Verjährungsfristen und da ist der Gesetzgeber gefragt. Solange jedoch die Vorgestrigen der nibelungentreuen Religionspartei CDU noch die Regierungsgewalt innehat, werden die Kirchen insgesamt weiterhin diese nicht zu verantwortenden Narrenfreihat genießen.
»» Immerhin so gut, dass sie mit Verachtung auf uns herabschauen kann««
Sollen sie nur von oben herabschauen, dann schauen sie in den eigenen Abgrund. So bekommen auch sie was sie verdient. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob diese Gestalten ausgerechnet auf 'uns' (herab-)schauen. Wir sind denen nicht wichtig, sie genügen sich selbst... Und genau das ist deren Problem. Sie sind gar nicht fähig das zu erfassen, denn um das zu können, müssten sie diesen ganzen ideologischen Müll überwinden unter welchem sie allesamt lebendig begraben werden. Kirchenleute sind wie dieser Selbstmörder, der vom Dach eines 60-Stockwerke-Wolkenkratzers spring. Als er an der 30. Etage vorbeifällt sagt er sich: »bisher ist alles gut gegangen«. Nur etwas ist hierzulande anders: mit jedem Kirchenaustritt bekommt die Kirche jedes Mal eine 'Schubs' in die richtige Richtung.
Die Perspektiven für die RKK sind also nicht ganz so rosig. Schauen Sie, vor 20 oder 30 Jahren noch galten diese 'Geheimakten des Vatikans' noch als wichtig. Wen interessiert dieser ganze Abraum heute noch? Die grauenhaften historischen Fakten sind weitestgehend bis umfassend bekannt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Kirchenarchive da noch etwas sachlich Relevantes zu beisteuern könnten.
Und etwas ist anders geworden, bzw. im Umbruch. Waren in meiner Jugend und auch noch danach, Menschen meiner heutigen Altersgruppe damals noch als relativ Religionstreu, so hat sich das bis heute doch sehr gewandelt, hin zur Säkularisierung. Ich werde das sehr wahrscheinlich nicht mehr erleben, aber es stimmt mich sehr hoffnungsvoll, dass die jungen Leute eine Zukunft, frei vom destruktiven Einfluss menschenverachtenden Religionen, werden haben können.
Mein guter Vorsatz für 2021: Hinfort mit dem Klerus aller Religionen.
Roland Schütze am Permanenter Link
Ja, so ist es!
Christian Mohr am Permanenter Link
Wo sind denn die Demonstrationen der Kirchenmitglieder, Mitarbeiter und Würdenträger, welche diese Situation für untragbar halten und sich klar davon distanzieren? Stimmen die alle insgeheim dem Vorgehen zu?
Wird ggf. externe Hilfe bei der Organisation solcher Demos benötigt? ich helfe gerne! Bin mal gespannt, wer kommt.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Stiftung: Was H. Katsch bei seinem Lob für H. Marx vielleicht nicht ganz klar war:
Hans Trutnau am Permanenter Link
Interessanter Punkt! Exakt da scheint mir der Hase im Pfeffer zu liegen...
Dagmar Müller am Permanenter Link
Wir leben zu viert von meinem Lehrerinnengehalt, uns fehlt es an nichts. Wozu braucht ein Erzbischof für sich 13 000 Euro von meinen Steuergeldern.
Die oben genannten Konzerne zahlen wenigsten Dividende, auch an Kleinstanleger.