Missbrauch in der katholischen Kirche

"Ahndung krimineller Gewalttaten nicht der Täterorganisation überlassen"

Der Missbrauch in der katholischen Kirche beschäftigt seit Jahren die Öffentlichkeit. Neben dem Missbrauch selbst ist auch seine Aufarbeitung durch Staat und Kirche skandalös – so die Säkularen Sozialdemokrat*innen auf ihrer Jahrestagung im Februar.

"Justiz und Politik in Land und Bund müssen ihrer Verantwortung im Kampf gegen Sexualstraftäter endlich nachkommen und können die Ahndung krimineller Gewalttaten nicht der Täterorganisation überlassen", erklärte die Bundessprecherin der Säkularen Sozialdemokrat*innen, Lale Akgün, in einer gemeinsamen Erklärung mit dem NRW-Landesprecher Johannes Schwill. "Täglich erfahren wir Neues aus dem Missbrauchsskandal, der die katholische Kirche im Rheinland erschüttert. Die Zahl der Kirchenaustritte ist von den Gerichten in NRW nicht mehr zu bewältigen."  

Insbesondere der mangelhafte Umgang staatlicher Institutionen mit dem Missbrauch in der katholischen Kirche beschäftigte die Säkularen Sozialdemokrat*innen auf ihrer Jahrestagung. "Längst zeigt der Skandal auch ein erschreckendes Ausmaß von Staatsversagen beim Umgang mit kriminellen Sexualtätern", erklärten Akgün und Schwill. Staatsanwaltschaften, so heißt es in einer Mitteilung auf der Website der Säkularen Sozialdemokrat*innen, seien verpflichtet, Hinweisen auf schwerste Straftaten nachzugehen und Beschlagnahmebeschlüsse zu erwirken. Dabei dürfe der Staat "auch nicht vor kirchlichen Archiven Halt machen, wenn es Hinweise auf Vertuschung entsprechender Taten gebe".

Die Säkularen Sozialdemokrat*innen sind ein Zusammenschluss säkularer Menschen in der SPD. Gemeinsam mit den Christinnen und Christen in der SPD unterstützen sie die Einrichtung "einer unabhängigen Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission, damit baldmöglichst angemessene Entschädigungsleistungen gezahlt und politische Maßnahmen ergriffen werden".

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