TEHERAN. (hpd) Nach einer Mitteilung des Komitees zur Befreiung von Nazanin Fatehi feierte sie am vergangenen Mittwoch ihre Freilassung aus dem Evin Gefängnis in Teheran. Sie kam mit einem Lächeln im Gesicht und wurde herzlich von den Menschen begrüßt, die draußen auf sie gewartet hatten.
Das Internationale Komitee gegen Todesstrafe und Nazanin Afshin-Jam haben an der Spitze der Kampagne zur Aufhebung des Todesurteils jede Phase dieses Kampfes begleitet und ihn so weit vorangetrieben, bis Nazanin Fatehi schließlich aus dem Gefängnis entlassen wurde.
Mina Ahadi, die Vorsitzende und Sprecherin des „Internationales Komitee gegen Todesstrafe" erklärte dazu: „Dank einer großen internationalen humanitären Bewegung, die die Herzen und Hände vieler Menschen zusammengebracht hat und gegen die Barbarei und Menschenfeindlichkeit des islamischen Regimes des Irans Nein zur Todesstrafe gesagt hat, ist diese Freilassung gelungen."
Der frühzeitigen Meldung des Freispruchs vom 14. Januar war noch eine Phase der Unsicherheit gefolgt.
Das Todesurteil war zwar aufgehoben worden und das Gericht hatte auf Notwehr erkannt, jedoch war Nazanin Fatehi zur Zahlung eines „Blutgeldes" verurteilt worden, um die Ansprüche der Familie des Toten zu befriedigen. Die Summe von 400 Millionen Rials (rund 43.000 US-Dollar) war für die Familie unerschwinglich. Und dann: In wenigen Tagen kamen 32.000 USD über Online-Spenden zusammen, 1.000 USD wurden im Iran gesammelt und die noch fehlenden 10.000 USD spendete die kanadische Parlamentsabgeordnete Belinda Stronach. Das Geld wurde an die Justiz im Iran überwiesen. Die erste Ankündigung der Freilassung am 28. Januar realisierte sich zwar nicht, aber am 31. Januar öffneten sich endlich die Tore des Gefängnisses.
Mina Arhadi ist stolz darauf und gibt gleichzeitig zu bedenken: „Das ist ein Sieg der humanitären Bewegung und ein Sieg der Zivilisation, was den Niedergang des Regimes ermöglicht. Wir können noch viel mehr erreichen. Durch Kampf und Unterstützung der Bewegungen für die Freilassung aller zum Tode verurteilten inhaftierten Menschen wie: Kobra Rahmanpur, Shahla Jahed, Fatemeh Haghighat Pajuh, Delara Darabi, Hamzeh Settaii, Sina Paymard, Akram Aazam, Shahrbanu Hafez und noch viele andere unbekannte Inhaftierte."
Was ist zu tun? Jeder kann auf der Seite des Komitees eine Petition unterschreiben und sich ebenfalls auf einer Unterschriftenliste, mit der Iranische Aktivistinnen, die für die Rechte der Frauen angetreten sind, 1 Million Unterschriften gegen die diskriminierenden Gesetze zusammenbringen wollen.
Wer die weitere Ausbildung von Nazanin Fatehi unterstützen möchte oder die weitere Arbeit des „Nazanin Faheti Trust Fund" für weitere Inhaftierte fördern will, kann mit einer Online-Spende dazu beitragen.
CF