BERLIN. (hpd) Eine vom britischen Justizministerium in Auftrag gegebene Untersuchung hat ergeben, dass muslimische Seelsorger in englischen Gefängnissen islamistische Schriften verbreiten. Dies berichtet die britische Times unter Berufung auf eine Quelle in Regierungskreisen. Das Ministerium selbst hat die Ergebnisse der Untersuchung noch nicht veröffentlicht.
Nicht erst seit den Anschlägen von Paris und Brüssel warnen Terrorexperten davor, dass Gefängnisse eine Brutstätte für islamistischen Terrorismus sind. Bereits radikalisierte Insassen geben ihr Gedankengut dort an Neuankömmlinge weiter – so wie es offenbar auch bei mehreren Attentätern der Anschläge von Paris und Brüssel der Fall war.
Als Heilmittel gegen die Gefahr der Radikalisierung wird der Einsatz von staatlich bezahlten muslimischen Gefängnisseelsorgern betrachtet. Sie sollen dem radikalen Gedankegut mit liberaleren Auslegungen des Islams gegenübertreten und so einer Radikalisierung entgegenwirken.
Dass genau diese Gefängnisgeistlichen Teil des Problems sein könnten, enthüllt nun eine Untersuchung über Extremismus in Gefängnissen, die vom britischen Justizminister Michael Gove im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben wurde. Informationen aus dem bislang unveröffentlichten Bericht wurden der britischen Times zugespielt.
Laut Times wurden bei der in Auftrag gegebenen Untersuchung im November 2015 in mehr als zehn Gefängnissen islamistische Schriften und CDs gefunden, die von muslimischen Gefängnisgeistlichen verbreitet wurden. In Großbritannien gibt es derzeit rund 100 muslimische Gefängnisseelsorger, die vom Justizministerium berufen wurden. Das Material enthielt homophobe und frauenverachtende Schriften ebenso wie ultra-konservative islamische Literatur und Hasstraktate, die zum Mord an Menschen aufrufen, die vom islamischen Glauben abgefallen sind. Die Materialien befanden sich in den Bücherregalen der Seelsorger im Gefängnis und waren dort für jedermann zugänglich und ausleihbar.
Der unveröffentlichte Bericht zieht den Schluss, dass viele muslimische Gefängnisseelsorger für die Gegen-Radikalisierungsarbeit schlecht gerüstet seien, weil sie dazu entweder nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügten, oder weil ihnen hierzu der Wille fehle. Laut Bericht wurden Gefangene in mehr als einem Gefängnis dazu ermutigt, Spenden für Wohltätigkeitseinrichtungen zu sammeln, die mit terroristischen Organisationen in Verbindung stünden.
6 Kommentare
Kommentare
Dieter Bauer am Permanenter Link
Hofiert man ganzheitlich das Ergebnis einer fehlgelenkten Denkrichtung/Denkweise, wie sie exemplarisch allen Religionen eigen ist, ist Akzeptanzheuchelei fehl am Platz.
Burhanuddin am Permanenter Link
"Setzt man ein, wie auch immer geartetes, Gemeinwesen einer Infektionsgefahr aus, ist eine Erkrankung nichts Aussergewöhnliches."
Geht's noch? Wie wollen Sie denn der Gefahr für die Volkshygiene begegnen? Vergasen?
David am Permanenter Link
Was läßt Sie glauben, dass es nur die Option der Vergasung gäbe?
Könnten Aufklärung, Vernunft, Ehrlichkeit, Direktheit, rechtliche Strenge und Konsequenz nicht auch eine Option sein?
Dieter Bauer am Permanenter Link
Bitte sachlich bleiben, keine Unterstellungen platzieren und nicht von der Grundproblematik ablenken. Vielleicht überdenken Sie die im auslösenden Beitrag angesprochene Thematik nochmals.
David am Permanenter Link
Verwundert das hier irgendjemand?
Das Phänomen ist in D bereits vor einigen Jahren journalistisch beleuchtet worden. Es lief sogar eine Reportage im ÖR TV (Panorama meine ich). Aber es scheint ja keinen zu interessieren.
Arno Gebauer, ... am Permanenter Link
Guten Tag,
Sozialeinrichtungen und Katastrophen sind für Religionsorganisationen
sehr beliebte Einfallstore für Missionierungen usw..
Sehr viele dieser Aktivitätenverschiedener Religionsorganisationen werden
aus öffentlichen Kassen in Deutschland finanziert.
Dieser Blödsinn muß aufhören!
Der soziale Bereich gehört in politische und nicht in religiöse Hände.
Viele Grüße
Arno Gebauer