Landunter auch in Sachsen

Anders als vor 11 Jahren wird dieses mal das dreckige Wasser länger in den Straßen stehen, ehe es wieder zurückgeht. Gestern blieb der Elbpegel bei 8,76 m stehen, etwa 60 cm unter der Marke von 2002. Nachdem der Regen aufgehört hat, ist es ein groteskes Schauspiel, bei strahlendem Sonnenschein die dreckigen Wasserfluten durch die elbnahen Städte und Gemeinden strömen zu sehen.

Derzeit fließen etwa 10mal mehr Wasser mit doppelter Geschwindigkeit als normal durch Dresden.

Nun scheint erst einmal das Gröbste überstanden zu sein, das Wasser steigt nicht weiter. Aber die Arbeit geht jetzt erst richtig los. Nachdem in den vergangenen Tagen Sandsäcke eingeschaufelt wurden, werden es in den nächsten Tagen Schlamm und Müll sein. Neben THW, Bundeswehr und den Feuerwehren u. a. auch aus Hessen, Berlin und Hamburg sind viele Freiwillige zum Helfen gekommen. Diesmal haben sich in Dresden die privaten Helfer selbst über Facebook organisiert. Über das soziale Netzwerk dirigieren sie sich an die verschiedenen Brennpunkte, um vor Ort mit Schaufeln oder Verpflegung die Bewohner zu unterstützen. So sind tausende Helfer aus allen Regionen mobilisiert worden.

Wenn das Wasser in einigen Tagen zurückgegangen sein wird, wird das ganze Ausmaß der Schäden erst sichtbar werden und es wird wieder lange dauern, bis die letzten Schlammreste beseitigt und die letzten Mauern wieder trocken sind. Die Fragen werden bleiben: Gibt es einen wirksamen Schutz? Hat man genügend aus 2002 gelernt? Kann man den Flüssen genügend Raum geben, wenn die Städtebebauung immer weiter an die Ufer heranrückt? Rächen sich jetzt die Bauprojekte, welche die Flüsse immer weiter einengen, begradigen und kanalisieren? Wer ist für die Ausmaße der Schäden  dieser Katastrophen verantwortlich? Hätten Schäden in dieser Größenordnung verhindert werden können? Und wer gibt finanzielle Unterstützung für die Geschädigten? Muss es eine Pflichtversicherung gegen Hochwasser geben?

Fragen, die sich Politik, Wirtschaft und Städteplaner gefallen lassen müssen.

Elke Schäfer

Wie in Sachsen sieht es auch in Bayern aus, bei Tauberbischofsheim: