BERLIN. (hpd) Mit dem heutigen Datum hat der hpd einen neuen Chefredakteur: Frank Nicolai. Carsten Frerk hat seinen Hut als Chef heute Nacht, nach mehr als sieben Jahren Verantwortung, symbolisch an ihn übergeben. Er erinnert sich an einige Facetten und hat noch eine Bitte.
Liebe Leser / Nutzer des Humanistischen Pressedienstes,
es geht nun ein Abschnitt beim hpd zu Ende, ein Wechsel für die weitere Arbeit, und ich möchte Ihnen/Euch dazu etwas übermitteln.
„Wer nichts sagt, kann nicht gehört werden“
Im CMS (Content Management Systems) des hpd, das den Redakteuren vorbehalten ist, um Artikel zu platzieren, gibt es auch eine Zeiterfassung, wie lange man denn schon dabei ist. Bei meinen Account steht heute: Mitglied seit 7 Jahren, 11 Wochen. So lange ist es her, dass der hpd in Planung ging (11 Wochen wurde intern gearbeitet und getestet) und am 20. Oktober 2006, also vor ziemlich genau sieben Jahren, hieß es (ich zitiere):
„Im Rahmen einer Pressekonferenz im Berliner Rathaus wurde heute der Humanistische Pressedienst (hpd) offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.“ Die Wochen zuvor (seit dem 15. August 2006) hatte es bereits einen Testbetrieb gegeben, der nur für einen kleineren Kreis von ‚Eingeladenen’ zugänglich war. Das Motto hieß, und heißt weiterhin: „Wer nichts sagt, kann nicht gehört werden."
Das Anfangsjahr war recht turbulent, mit manchen Wechseln von kurzzeitigen Mitarbeitern, der Abwehr, Einfluss auf die Arbeit der Redaktion zu nehmen, denn auch die Verbände und Organisationen mussten erst lernen, ebenso wie die Redakteure des hpd, wie man mit diesem ‚neuen säkularen Medium’ umging.
Gutmeinende Begleiter haben mich manchmal als „Mr. hpd“ bezeichnet, das habe ich aber stets als Schmeichelei zurückgewiesen. Zustimmen kann ich einer Sichtweise, dass ich der Motor und das Lenkrad war, aber was macht ein Motor/ein Lenkrad ohne Getriebe, ohne Chassis, Reifen, Karosserie, Bremsen, Licht und Hupe? Er brummt und dreht so vor sich hin. Mehr nicht. Das hat der hpd nun wahrlich nicht getan. Vorgestern wurde der 17.000 Beitrag platziert, in den „traffic ranks“ nach Besucherzahlen befindet sich hpd.de derzeit stabil unter den oberen Fünftausend (aktuell: traffic rank 4.685). Ein Indikator, der uns bestätigt, dass die christliche Konkurrenz – mit Millionen-Etats – keine so große Akzeptanz im Internet findet wie wir (Traffic ranks: evangelisch.de: 9.201, katholisch.de: 8.260).
Insofern schreibe ich bewusst „Wir“, denn von Anfang an und noch immer dabei sind athmatrix, Evelin Frerk, Gunnar Schedel, Dr. Michael-Schmidt-Salomon, Assunta Tammelleo; Dr. Rudy Mondelaers, der seit Anfang an in der Redaktion dabei war und dieses Jahr leider verstorben ist. Seit Jahren und immer noch dabei sind Christoph Baumgarten, Lukas Mihr, Frank Nicolai, Elke Schäfer und ‚seit kurzem’ Lukas Plewnia, Adriana Schatton und Nicolai Sprekels. In den vergangenen Jahren waren aber auch dabei: Gabi Groschopp, Dr. Horst Groschopp, Siegfried R. Krebs, Dr. Fiona Lorenz, Philipp Möller, Andreas Müller, Oliver Muhr, Arik Platzek u. a. m., die auf ihre Weise jeweils dazu beigetragen haben, dem hpd ein Gesicht und Konturen zu geben. Regelmäßige Autoren sind, um nur einige zu nennen Dr. Colin Goldner, Thomas Häntsch, Prof. Dr. Horst Herrmann, Prof. Dr. Ulrich Kutschera, Prof. Dr. Hubertus Mynarek, Walter Otte, Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber und Dr. Bernd Vowinkel.
Es waren sieben intensive Jahre, mit leichten und schwierigen Phasen. Nach der Finanzierung der ersten Jahre durch die Humanistische Arbeitsgemeinschaft (HUMAG, aus Giordano-Bruno-Stiftung und dem Humanistischen Verband Deutschlands), gibt es nun seit Jahren den Trägerverein des hpd e.V., dessen Mitglieder über weitere personelle Verstärkung und finanzielles Engagement erfreut wären. Wir freuen uns, ein Präsidium des Trägervereins zu haben, das bestrebt ist, der Redaktion den Rücken frei zu halten und die Unabhängigkeit der Redaktion zu bewahren.
Der ‚Neue’, mein Nachfolger Frank Nicolai, der das Handwerk - ein mittlerweile umfangreiches Internetportal zu organisieren und zu führen -, als stellvertretender Chefredakteur gut gelernt hat (und natürlich auch seine eigenen Pläne hat, wie der hpd weiter entwickelt werden sollte), übernimmt nun eine manchmal durchaus komplizierte Aufgabe und Verantwortung. Ich wünsche ihm, dass alle Freunde aus der säkularen Bewegung, die die Arbeit des hpd und mich in den vergangenen Jahren fröhlich, kritisch, fragend, kommentierend und damit helfend unterstützt haben, dies auch weiterhin für den hpd und ihn tun werden.
Ich selber werde dem hpd – zusammen mit Volker Panzer, dem langjährigen Redaktionsleiter von „Kultur und Gesellschaft“ beim ZDF und Leiter sowie Moderator des „nachtstudio“ – als Herausgeber (im Englischen würde man etwa sagen: senior editor) erhalten bleiben, ziehe mich damit allerdings aus den tagesaktuellen Aufgaben und Pflichten weitestgehend zurück.
Mit dem besten Dank, dass ich diese Aufgabe übertragen bekommen habe. Ich hoffe, sie überwiegend gut gemeistert zu haben,
Ihr/Euer
Carsten Frerk.