Zerstörte Vielfalt

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Fotos: © Frank Nicolai

BERLIN. (hpd) Am Anfang des Jahres begann in Berlin ein Themenjahr, in dessen Verlauf sich mehr als 120 Projekte in mehr als 500 Veranstaltungen mit "dem Gedenken, der Mahnung und der Erinnerung" aktiv mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzten. Nicht zufällig in zeitlicher Nähe zum Gedenktag an die "Reichskristallnacht" fand am Sonntag die Abschlussveranstaltung statt.

Das Themenjahr stand unter dem Motto: "Zerstörte Vielfalt" und sollte deutlich machen, welchen immensen kulturellen Schaden die Nationalsozialisten anrichteten, als sie durch die judenfeidlichen Gesetze - die später in den Nürnberger Gesetzen gipfelten - Intellektuelle aus der Stadt vertrieben. Es waren Tausende, die Berlin einst zur Kultur-Metropole gemacht hatten.

Fotos der Vertrieben, Verjagten, Verhafteten, Verfolgten wurden an das Brandenburger Tor projiziert - viele dieser Menschen sind im Exil berühmt geblieben. Andere sind leider längst vergessen.

Wie erfolgreich das Themenjahr war, welch ein Engagement vor allem Berliner Schüler zeigten - immerhin jede zweite Berliner Schule war an den Projekten beteiligt! - zeigt sich schon am Titel der Abschlussveranstaltung am Brandenburger Tor: "Vielfalt ist Freiheit!" Denn das wurde klar: In einer Gesellschaft, die durch mehrere Kulturen geprägt ist, ist es mehr als notwendig, gemeinsam für die Freiheit einzustehen. Denn wenn für die Schüler eines aus der Geschichte erkennbar wurde, dann, dass es brandgefährlich ist, Gruppen oder einzelne Menschen auszugrenzen.

Im April hatten die Organisatoren dazu aufgerufen, mit Kurzfilmen und in Handy-Clips Bezüge zwischen der Vergangenheit und heute darzustellen. Es wurden rund 3.000 Videos eingeschickt, von denen etwa 300 auf das Brandenburger Tor projiziert wurden - und die alle auf einer Webseite anzuschauen sind.

Staatssekretär André Schmitz dankte in seiner Rede den Schülern und allen Beteiligten, die das Themenjahr zu einem Erfolg werden ließen. "Vielfalt ist Freiheit", sagte er zum Abschluss. "Eure Freiheit. Unser aller Freiheit. Dafür steht Berlin."

F.N.

Auch dem humanistische Erbe wurde in diesem Themenjahr gedacht.

Pariser Platz und Brandenburger Tor

Das Brandenburger Tor mit den Projektionen

Weitere Fotos und ein Video auf der Folgeseite

Staatssekretär André Schmitz, Inge Deutschkron und Margot Friedländer

Daniel Hope und Streichquartett

Pariser Platz und Brandenburger Tor

Logo der Veranstaltung