Pressekonferenz

Mein Ende gehört mir

v.l.n.r. Elke Baezner (DGHS), Uwe-Christian Arnold (GBS), Ingrid Mattäus-Meier, Gita Neumann (HVD), Johann-Albrecht Haupt (HU)

v.l.n.r. Elke Baezner (DGHS), Uwe-Christian Arnold (GBS), Ingrid Mattäus-Maier, Gita Neumann (HVD), Johann-Albrecht Haupt (HU)

 

Elke Baezner ist die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und war auch Vorstands­mitglied und später Präsidentin von EXIT in der Schweiz. Sie sagte: “Wir lehnen nicht nur die Leidens- und Sterbens­verlängerung aus kommerziellen Gründen ab, wie sie jeden Tag in Kranken­häusern und Alters- und Pflege­heimen statt­findet.” Damit stellt sie die Argumentation gegen den begleiteten Suizid vom Kopf auf die Füße. Sie weist aller­dings auch darauf hin, dass sie “jede kommerziell orientierte Sterbe­hilfe im weitesten Sinne” ablehnen würden. Das nimmt dann auch denen den Wind aus den Segeln, die das Bündnis deshalb an­greifen könnten, indem sie ihm die Für­sprache für kommerzielle Anbieter unter­stellen.

“Voraussetzung jeder Ent­scheidung, zum Leben hin oder für lebens­beendende Maß­nahmen, ist eine um­fassende, verständ­liche, ideologie­freie und ergebnis­offene Information und Beratung des Sterbe­willigen.” Denn nach einer solchen Beratung nehmen viele Menschen, die sich zuvor beim Sterben helfen lassen wollte, von diesem Wunsch wieder Abstand.

Aufklärung und Angebote sind wichtig

Das bestätigte auch der Arzt Uwe-Christian Arnold, der für die Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) auf dem Podium saß. Aus eigener Erfahrung wußte er zu berichten, dass es viele Hilfe­suchende gibt, die sich nach Gesprächen mit ihm dazu ent­scheiden, seine Hilfe eben nicht in Anspruch zu nehmen, “ein Patient bereits seit 14 Jahren”. Es ginge vielen von ihnen darum, “zu wissen, dass es möglich wäre, sich helfen zu lassen.”

Dem Bündnis, das mit dem heutigen Tage auch eine Webseite online stellte, gehören neben den bereits genannten Organisationen zudem noch an: der Internationale Bund der Konfessionsfreien und Atheisten (IBKA), der Bund für Geistes­frei­heit Bayern (BfG Bayern) sowie auch der Dach­verband Freier Welt­anschauungs­gemeinschaften (DFW). Sie alle gemeinsam stellten die oben bereits erwähnten “10 Leitsätze gegen ein straf­gesetz­liches Verbot der Bei­hilfe zum Suizid” vor, die hier nachzulesen sind.

In der ab­schließenden Diskussion stellte Dr. med. Hanjo Lehmann die Anfang Februar in Berlin gegründete “Arbeits­gemeinschaft Ärztliche Sterbe­hilfe” (AÄS) vor. Er sagte: “Oberster Leit­satz ärztlicher Tätig­keit ist nicht die Ein­haltung formaler Gebote, sondern die Linderung von Leid. Fest­zustellen, ob Leben selber zu einem Leid geworden ist, steht nur den Betroffenen zu.”

F.N.