BERLIN. (hpd) Das aktuelle Heft der Zeitschrift “Humanes Leben – Humanes Sterben” (HLS) geht auch auf den Säureanschlag auf die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) am 18. Juni dieses Jahres ein; hat aber mehr zu bieten. Schwerpunktthema des Heftes sind die Reaktionen auf das “Bündnis für Selbstbestimmung bis zum Lebensende”.
Kurz vor Drucklegung des aktuellen Heftes erreichte die Redaktion der HLS die Nachricht, dass die Präsidentin der DGHS, Elke Baezner, am 18. Juni bei einer Veranstaltung in Frankfurt/Main Opfer eines Buttersäure-Anschlags geworden ist. Glücklicherweise wurden sie und ein weiterer Mann nur leicht verletzt. Noch am selben Abend konnte Frau Baezner das Krankenhaus wieder verlassen. Über die bislang bekanntgewordenen Details der Tat informiert das Heft im Editorial.
Wie das Echo auf die von DGHS, Humanistischer Verband Deutschlands, Humanistische Union und Giordano-Bruno-Stiftung vorgestellten “Zehn Leitsätze gegen ein strafgesetzliches Verbot der Beihilfe zum Suizid” ausfiel, ist eines der Schwerpunktthemen des aktuellen Heftes. Das Bündnis erregte Aufmerksamkeit und Zuspruch. Auf der eigens dafür geschaffenen Website trugen sich inzwischen mehrere Dutzend Unterstützer, darunter auch Prominente wie Professor Dr. Udo Reiter und der Publizist Professor Dr. Fritz J. Raddatz, ein. Die im Bundestag vertretenen Parteien hören gerade Experten an und wollen nach der Sommerpause dazu Gruppenanträge formulieren, über die im Jahr 2015 entschieden werden soll.
Bei der Eröffnung des Deutschen Ärztetages war auch die DGHS mit einigen Aktivisten anwesend. Dabei wurde mit einer Protestkundgebung auf die Forderungen der DGHS und des Bündnisses hingewiesen und eine aktuelle Presse-Erklärung mit dem Titel “Beihilfe zur Selbsttötung KANN eine ärztliche Aufgabe sein!” verteilt.
Ein überarbeitetes Grundsatzprogramm und “die elf Forderungen der DGHS” sowie eine Definition von Begriffen rund um die Sterbehilfe-Diskussion schließen sich an.
Warum Menschen, die über ein selbstbestimmtes Lebensende laut nachdenken, nur allzu oft in die Mühlen der stationären Psychiatrie geraten, beschreibt der Gast-Autor Rechtsanwalt Dr. David Schneider-Addae-Mensah. Über das Thema “Trennung im Alter” schreibt Manuela Hauptmann.
Außerdem gibt es ein Interview mit Deutschlands “einzigem bekennenden Sterbehelfer”, Uwe-Christian Arnold, in dem auch das Buch angekündigt wird, dass er im Moment gemeinsam mit Michael Schmidt-Salomon schreibt und das am 26. September bei Rowohlt unter dem Titel “Letzte Hilfe. Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben” erscheinen soll.