Im US-Bundesstaat Alabama ist es notwendig, sich für die Wahl schriftlich zu registrieren. Dafür muss man eine Erklärung unterzeichnen, in der man auf die Formel "so wahr mir Gott helfe" schwören muss. Andernfalls kann man sein Wahlrecht nicht ausüben oder läuft sogar Gefahr, für eine amtliche Falschaussage juristisch belangt zu werden.
Am 8. Oktober haben im Bundestag die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses, Gyde Jensen, und die FDP-Fraktion die Anfrage "Religions- und Weltanschauungsfreiheit von Apostaten und religionsfreien Menschen" an die Bundesregierung gestellt. Noch nie seit 1949 wurde im Bundestag eine derart umfassende Positionierung der Bundesregierung zur Situation von Apostaten und religionsfreien Menschen eingefordert.
Mitte August sprach der hpd mit dem bekannten tunesischen Aktivisten Nacer Amari. Zahlreiche namhafte atheistische Nichtregierungsorganisationen unterstützten ihn bei seinem Asylantrag in Dänemark mit offenen Briefen und Spendenaufrufen. Eine Hintergrundrecherche warf jedoch ernste Zweifel an der Authentizität von Amaris Geschichte und seiner Integrität auf. Eine Indizienchronologie.
Manche Mythen haben uns fest im Griff: Wachstums- und Fleißmythos etwa. In den USA kommen noch religiöse Mythen dazu: Ohne eine Bekenntnis zu Gott könne man dort kein Politiker sein, heißt es immer. Der Kongressabgeordnete Jared Huffman hat diesen Mythos auf die Probe gestellt und sich zum Nichtglauben bekannt. Und siehe da: Die Wähler dankten es ihm.
Ende April wurde Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, verhaftet. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen von ihm, selbst seinem Anwalt wird der Kontakt verweigert. Menschenrechtsaktivist Leo Igwe kritisiert die Verletzung von Balas Rechten und die Beschwichtigungspolitik der nigerianischen Behörden gegenüber dem Ausland.
Wohl aus Ärger über den Widerstand einer Pfingstgemeinde gegen die städtischen Anti-Corona-Auflagen hat ein unbekannter Täter im US-Bundesstaat Mississippi deren Kirche zerstört. Er hinterließ eine Botschaft – und ein atheistisches Symbol.
Vor drei Wochen wurde der Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria verhaftet, weil er auf Facebook den Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Seitdem ist der Aufenthaltsort von Mubarak Bala unbekannt. Balas Mitstreiter fürchten um sein Leben und auch um die Sicherheit anderer Atheisten in Nigeria. Der nigerianische Menschenrechtsaktivist Leo Igwe, Leiter der Kampagne #FreeMubarakBala, berichtet im hpd-Interview von der Situation vor Ort.
Am Dienstag wurde Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, aufgrund einer Anzeige wegen Blasphemie verhaftet. Im muslimischen Norden Nigerias kann Bala die Todesstrafe drohen, da dort islamisches Recht gilt.
2013 wies der italienische Atheistenverband UAAR mit einer Plakatkampagne darauf hin, dass man auch ohne Gott gut sein kann. Die Stadt Verona verbot die Plakate. Zu Unrecht, wie nun der Oberste Kassationsgerichtshof Italiens entschied.
Im Interview fordert Helmut Ortner das Ende der "Komplizenschaft von Staat, Politik und Kirche", plädiert für mehr Druck auf politische Entscheidungsträger – und "kreativen" zivilen Ungehorsam. Seine Streitschrift "EXIT – Warum wir weniger Religion brauchen" ist nicht nur ein Besteller in der säkularen Szene, sondern auch im Buchhandel.
Ein Autokennzeichen mit dem Schriftzug "Ich bin Gott" beschäftigte jahrelang die Gerichte im US-Bundesstaat Kentucky. Nun steht fest: Das Kennzeichen muss genehmigt werden und der Staat muss über 150.000 US-Dollar zahlen.
Nach Köln, Berlin, München, Stuttgart und Österreich gibt es sie jetzt auch in Hamburg: Die Säkulare Flüchtlingshilfe. Sie will nicht-gläubigen Menschen, die vor der Religion aus ihren Heimatländern geflohen sind, beistehen, auf das Problem der Apostaten-Verfolgung aufmerkasam machen und ihnen helfen, ein neues Leben aufzubauen.
Vergangenen Donnerstag stellte sich die Säkulare Flüchtlingshilfe Köln in den Räumen der dortigen Volkshochschule (vhs) vor. Eindrücklich wurde geschildert, was Betroffene durchgemacht haben und warum es so wichtig ist, ihnen beizustehen. Das Ziel, neue Unterstützer und Fördermitglieder zu gewinnen, ging auf: Es gab viel Lob, Zuspruch und Hilfsangebote.
Religiöse Extremisten benutzen die Mechanismen des sozialen Netzwerks, die zur Löschung von Hassbeiträgen gedacht sind, um Kommunikation und Organisation religionsfreier Menschen zu sabotieren. Anfang Dezember haben sich vier Abgeordneten des US-Kongresses deshalb in einem Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg gewandt.