Wenn ein Rapper und eine Sängerin ein Video drehen, lässt das im Normalfall nur den Puls der Fans steigen. Anders aber bei C. Tangana und Nathy Peluso, die Teile ihres Videos mit heißen Tanzeinlagen ausgerechnet in der Kathedrale von Toledo gedreht haben. Obwohl er angeblich von nichts gewusst und kein Einverständnis zum Videodreh erteilt hat, hat sich der Erzbischof von Toledo, Francisco Cerro, entschuldigt und neue Regeln für Aufnahmen in Gotteshäusern angekündigt.
Am Rosenmontag fuhren pandemiegerecht acht gewohnt provokante Mottowagen diesmal ohne jubelndes Publikum und einzeln durch Düsseldorfs Straßen. Einer davon thematisierte die De-facto-Abschaffung des polnischen Abtreibungsrechts, was eine Beschwerde des polnischen Konsulats nach sich zog. Wagenbaukünstler Jacques Tilly verteidigt sein Werk.
Der Bund für Geistesfreiheit München wird am 7. Januar 2021 eine Online-Gedenkveranstaltung mit den Kabarettisten HG Butzko und Andreas Rebers sowie Dr. Jacqueline Neumann vom Institut für Weltanschauungsrecht ausrichten. Mit dabei sind auch der Liedermacher Konstantin Wecker, der Karikaturist Gerhard Haderer sowie Dr. Hans-Joachim Schemel von der Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union. Zudem werden preisgekrönte Karikaturen aus 13 Jahren Kunstpreis "Der Freche Mario" zu sehen sein.
Der tödliche Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo schockierte vor fünfeinhalb Jahren die Welt. Gestern hat in Frankreich der Prozess gegen mutmaßliche Komplizen der Attentäter begonnen. Zum Prozessauftakt veröffentlichte Charlie Hebdo erneut jene Mohammed-Karikaturen, die den Islamisten 2015 als Anlass für ihren Anschlag gedient hatten.
Russische Nonkonformisten und zwei aufstrebende deutsche Talente aus der Sammlung Karminsky zeigt der Offenbacher Kunstverein bis zum 30. Juli. Shootingstar Dominik Schmitt war zur Vernissage anwesend, die von der Konzertgeigerin Anne Agre mit russischer Musik eindrucksvoll untermalt wurde. Der zahlreiche Besuch erinnerte an Vor-Corona-Zeiten.
Die aktuelle MIZ wirft einige Schlaglichter aus säkularer Perspektive auf den Bereich Kulturpolitik. Im Schwerpunkt geht es um Kunstfreiheit und den Kampf um kulturelle Hegemonie. Dabei zeigt sich, dass ein universalistisches Kulturverständnis von verschiedenen Seiten unter Druck gerät.
Ein junger russischer Comedian floh Ende Januar ins Ausland, nachdem Nachforschungen von Regierungsseite über ihn eingeleitet wurden. Er soll den Präsidenten beleidigt haben und gegen das Blasphemie-Verbot verstoßen haben.
Die Jesus-Satire einer brasilianischen Comedy-Truppe beim Streamingdienst Netflix hatte christliche Gemüter erschüttert. Es folgten fast so viele Gerichtsurteile, wie das fliegende Spaghettimonster nudelige Anhängsel hat, so dass die meisten auf Netflix nachsehen, ob der Kurzfilm um einen womöglich homosexuellen Jesus gerade mit richterlichem OK online oder gelöscht worden ist.
Wie jedes Jahr fand auf Initiative des Bundes für Geistesfreiheit München (bfg München) am 7. Januar, dem Jahrestag des Attentats auf Charlie Hebdo, eine Gedenkveranstaltung statt. Damit möchte der bfg München an die Opfer des Attentats auf die Satirezeitschrift am 7. Januar 2015 in Paris erinnern, bei dem neun Mitarbeiter der Zeitschrift und ein Personenschützer kaltblütig ermordet wurden.
Ein junger Spanier muss 480 Euro Strafe zahlen. Nicht, weil er zu schnell gefahren ist oder sich sonst regelwidrig verhalten hat. Sondern weil er sein Gesicht in ein Bild von Jesus Christus gephotoshoppt hat.
Das religionskritische Theaterstück "Der Fluch" von Oliver Frljić hat in Polen zu einem Skandal geführt. Die Kirche protestiert gegen eine weitere Aufführung, da es sich um eine Schändung des christlichen Kreuzes und um Gotteslästerung handele. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verletzung religiöser Gefühle.
DÜSSELDORF. (hpd) Die Empörung war groß, als die politischen Motivwagen von Jacques Tilly beim abgesagten Rosenmontagszug kurz vor dem Düsseldorfer Rathaus zu sehen waren. Heftige Reaktionen kamen vor allem aus der Türkei und Polen. Doch Tilly bleibt seiner bissigen Satire treu.
DÜSSELDORF. (hpd) Der Zeichner und Karnevalswagenbauer Jacques Tilly (Mitglied des Kuratoriums der Giordano-Bruno-Stiftung) wurde am vergangenen Donnerstag für seine kulturellen Verdienste mit dem Jan-Wellem-Ring der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet.
BERLIN. (hpd) Nach dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, bei dem zwölf Menschen starben, stehen Karikatur und Satire plötzlich im Fokus einer sehr viel breiteren Öffentlichkeit. Als Reaktion auf die Ereignisse in Paris haben sich vier führende Institutionen in den Bereichen Cartoon und Karikatur im deutschsprachigen Raum für eine Online-Präsentation zusammengeschlossen.
GELSENKIRCHEN. (hpd) Am 14. Februar 1989 rief der schiitische Ayatollah Chomeini in einer Fatwa dazu auf, den Schriftsteller Salman Rushdie zu töten. Dies war der auch hierzulande deutlich sichtbare Beginn einer Strategie islamistischer wie islamischer Kräfte, über die muslimische Welt hinaus mehr politisch-kulturelle Hegemonie zu gewinnen.