Das Attentat auf Salman Rushdie ist ein Angriff auf menschliche Werte

Wir sind im Herzen bei ihm

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Auf den Autor Salman Rushdie wurde jüngst ein Attentat verübt.

Seit der Bekanntgabe des Angriffs auf Salman Rushdie in New York sind wir im Herzen bei ihm. Wir sind sehr besorgt über seinen Zustand und wünschen ihm, dass er überlebt und stark bleibt. In diesen Tagen sind wir in Gedanken bei ihm, seiner Familie und seinen Freund*innen sowie der globalen Familie der Schriftsteller*innen und Verteidiger*innen der Meinungsfreiheit und der literarischen und künstlerischen Kreativität.

Dieser verbrecherische Angriff hat seine Wurzeln in der vom damaligen Führer der Islamischen Republik Ruhollah Khomeini ausgerufenen "Fatwa", die zum Ziel hat, Rushdie zu töten. Später bestätigte auch sein Nachfolger Ali Khamenei diese Entscheidung. Die staatliche 15. Khordad-Stiftung hat eine Belohnung von 3,2 Millionen Dollar für die Ermordung des Schriftstellers ausgesetzt.

Auch die Übersetzer*innen und Herausgeber*innen des Buches "Die Satanischen Verse" wurden zur Zielscheibe dieses Staatsterrorismus. Der japanische Übersetzer dieses Buches wurde am 11. Juli 1991 ermordet. Auch der italienische Übersetzer und der norwegische Verleger wurden angegriffen. Beim Attentat auf Aziz Nesin, den türkischen Übersetzer eines Teils des Buches, der in einem Hotel wohnte, fielen 33 Menschen dem durch die Angreifer*innen verursachten Feuer der islamischen Ignoranz zum Opfer. Auch eine iranische Buchhandlung, die in der deutschen Stadt Essen die persische Übersetzung des Buches "Die satanischen Verse" anbot, wurde angezündet. Solche barbarischen Angriffe wurden von verschiedenen Institutionen der islamischen Republik im Iran stets bejubelt und die Attentäter*innen gelobt.

Der Angriff auf Salman Rushdie und seine Werke ist ein Angriff auf die Meinungs- und Gedankenfreiheit. Die Verweigerung dieser Freiheiten stellt eine Gefahr für alle Menschenrechte dar. Vergessen wir nicht, dass Khomeini nur wenige Monate vor der "Fatwa" zu Rushdies Ermordung mit einer weiteren "Fatwa" die Ermordung tausender inhaftierter politischer Gegner*innen in iranischen Gefängnissen anordnete. Der islamistische Terrorismus, der nun Salman Rushdie in Todesgefahr gebracht hat, fordert seit Jahren überall auf der Welt Opfer, insbesondere in den sogenannten islamischen Ländern.

Trotz zahlreicher derartiger Vorkommnisse muss man bedauerlicherweise feststellen, dass die Tatsache, dass die westlichen Regierungen die Augen vor der Verbreitung von Hass und den terroristischen Aktivitäten der Islamischen Republik verschließen, den jüngsten Angriff auf Salman Rushdie in den USA begünstigt hat. Die Gelassenheit der Islamischen Republik über die Untätigkeit und das Wegschauen der westlichen Regierungen ist so groß, dass sie in den letzten Jahren mehrere Pläne zur Entführung oder Ermordung von Journalist*innen oder Gegner*innen der Islamischen Republik in diesen Ländern geschmiedet hat. Die Täter*innen einiger gescheiterter Pläne wurden festgenommen. Dies schreckt jedoch die Iranische Republik nicht ab. Im Gegenteil: es ist ihr gelungen, mit Belgien einen Austausch von Terroristen vertraglich zu vereinbaren, was ein hohes Sicherheitsrisiko für in den Iran einreisende Belgier darstellt. Sie könnten dort als Geiseln verhaftet und zu Spionen erklärt werden.

Es ist an der Zeit, die Tatsache zu akzeptieren, dass die Islamische Republik nichts als eine korrupte und kriminelle Theokratie darstellt, die sowohl der Hauptfeind des iranischen Volkes als auch des Weltfriedens und der Weltsicherheit ist. Zur Verteidigung der Meinungsfreiheit und der globalen Prinzipien der Menschenrechte fordern wir die demokratischen Länder auf, ihre Botschafter*innen im Iran zurückzurufen und die Präsenz des terroristisch-islamischen Regimes in den internationalen Institutionen so weit wie möglich einzuschränken.

Ferner fordern wir auch die Justiz der Vereinigten Staaten von Amerika auf, die Einzelheiten dieses terroristischen Vorfalls und alle entsprechenden Einzelheiten bezüglich der Verbindungen des festgenommenen Attentäters zur Hisbollah und der Islamischen Republik der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Zweifellos wird dieser verbrecherische Angriff auf Salman Rushdie nicht dazu führen, dass Schriftsteller*innen, Künstler*innen und Verteidiger*innen der Menschenrechte und Freiheiten ihre Entschlossenheit im Kampf gegen den Obskurantismus und in der Verteidigung der Meinungsfreiheit verlieren.

Eine Gruppe literarischer und bürgerlicher Aktivist*innen (siehe Anlage)

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