Im südostafrikanischen Malawi glauben die meisten Menschen, dass es Hexerei und ähnliche magische Handlungen gibt. Obwohl es ein Verbot gibt, Menschen der Hexerei zu beschuldigen oder Hexenprüfungen vorzunehmen, werden immer wieder der Hexerei Beschuldigte von Mobs gejagt und gelyncht – mit wenig Konsequenz für den Mob. Einen Plan der Regierung, Hexerei gesetzlich zu verbieten, sehen humanistische Organisationen und viele andere kritisch, würde ein Verbot doch den Glauben zementieren, dass es Hexerei tatsächlich gibt.
Einmal als Hexe verschrien, bleibt Frauen in Ghana meist nur die Flucht in sogenannte Hexencamps. Dort herrscht Mangel an allem, was zum Leben benötigt wird. Obwohl die Politik es seit Jahren verspricht, ändert sich nichts. Die Betroffenen fristen ein elendes Leben. Eine Studie belegt das Ausmaß des Leidens und legt einen Forderungskatalog vor.
Pastor Greg Locke will von Dämonen erfahren haben, dass sechs Frauen mit finsteren Mächten im Bund stehen und danach trachten, seine Gemeinde zu zerstören. Das Kirchenoberhaupt fiel auch in der Vergangenheit bereits medial auf, als der Pastor die Verbrennung von "Harry Potter"- und "Twilight"-Büchern initiierte.
Am 26. Januar 2022 hat das katalanische Parlament mit großer Mehrheit einem Antrag zugestimmt, der als Hexen getötete Frauen rehabilitieren soll. Das Magazin Sapiens hatte mit seiner "Sie waren keine Hexen, sie waren Frauen"-Kampagne den Ausschlag gegeben, dieses Kapitel katalanischer Geschichte zu beleuchten. Die Hexenjagden sollen als die misogynen Verfolgungen bezeichnet werden, die sie waren, die Namen der Betroffenen Frauen sollen gesammelt und teilweise Straßen nach ihnen benannt werden. Auch auf den Stundenplan soll das Thema gebracht werden.
Menschen werden auch im Jahr 2021 noch gejagt, misshandelt, aus ihrer Gemeinschaft ausgestoßen, verstümmelt oder gar getötet, weil ihnen Hexerei vorgeworfen wird. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat nach Jahren der Recherche und Ausarbeitung nun eine Resolution veröffentlicht, welche alle Staaten dazu aufruft, jede Gewalt, die aus einer Anschuldigung der Hexerei hervorgeht, zu beenden und besonders gefährdete Menschen, wie zum Beispiel ältere Frauen, zu schützen.
Wer an Verfolgungen wegen Hexerei denkt, hat meist Europa zu Zeiten des christlich geprägten Mittelalters und der frühen Neuzeit im Sinn. Doch auch heute noch gibt es Regionen, in denen Frauen aufgrund vermeintlich magischer Fähigkeiten verfolgt, gefoltert oder umgebracht werden. Unter anderem in Ghana und Nigeria ist diese Handhabung noch immer weit verbreitet. Nun begehren Teile der Politik, Wissenschaft und Gesellschaft jedoch auf, um dieses grausame Relikt aus der Vergangenheit einzudämmen. Bislang allerdings mit bescheidenem Erfolg.
Vor allem Kinder und Menschen mit Behinderungen werden Opfer von Verstümmelung und Mord, um Körperteile oder Knochen für Rituale zu gewinnen – und das in sogar ansteigendem Ausmaß. Nachdem vorhandene Gesetze zu Gewalt und Mord nicht alle Fälle vor Gericht und bis zur Bestrafung bringen konnten, gibt es nun ein neues Gesetz zur Prävention und Bestrafung von Opferungen und Opferversuchen.
Einmal als Hexe beschuldigt, können betroffene Frauen nur mehr Schutz vor Verfolgung in Hexen-Camps finden. Während die Politik sich nicht zwischen Verbesserung der Lebensbedingungen in den Camps und der Auflösung der Camps entscheiden kann, haben Frauen aus Hexen-Camps in Zusammenarbeit mit Ian Brennan und Marilena Delli Umuhoza ihre Situation vertont. Herausgekommen ist das Album "I've Forgotten Now Who I Used To Be" mit 20 Liedern.
Hexenglauben ist in Afrika noch immer weit verbreitet. Im vergangenen Jahr gründete der nigerianische Menschenrechtsaktivist Leo Igwe eine Organisation, die sich für die Aufklärung über den Hexenglauben und den Schutz von Opfern der Hexenverfolgung einsetzt.
Vor den Parlamentswahlen am 7. Dezember im westafrikanischen Ghana versprechen die antretenden Parteien eine stabile Demokratie, Einsatz für die wirtschaftliche Entwicklung, verbesserte Infrastruktur, Bildung und Umweltschutz. Neben diesen großen Themen, um die sich die Politik weltweit bemühen muss, stellt sich auch die Frage, wie es mit dem Hexenglauben und den "Hexencamps" weitergeht, in denen der Hexerei beschuldigte Frauen untergebracht sind.
Auf der großen Heidenspaßparty des BfG Bayern im Münchner Oberangertheater, bei der am zurückliegenden Karfreitag der renommierte Kunstpreis "Der freche Mario" verliehen wurde, gab es neben den Arbeiten der Preisträger selbst und großartigen Lesungen von Piero Masztalerz und Ralf König auch eine kleine Skulptur zu bewundern, die, thematisch passend, erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt wurde: eine Fledermaus, jahrhundertelang verfemt und verfolgt als "Teufelstier", in Gestalt einer gotischen Madonna.
Der Rat der Stadt Werl hat einen Antrag auf Umbenennung der Straße "Kleinsorgenring", die 1961 nach Angaben der Stadt nach der Familie Kleinsorgen, einer angeblichen Patrizierfamilie, benannt wurde, abgelehnt. Aus der Familie Kleinsorgen stammen Hexenjäger, die in Werl und im kurkölnischen Herzogtum Westfalen ihr mörderisches Unwesen trieben. Mit der Beibehaltung des Straßennamens konterkariert der Werler Bürgermeister sein Versprechen für eine "würdige Gedenkkultur" der Opfer der Werler Hexenverfolgung.
NAIROBI. (hpd) Vom 22. – 24. Juli fand in der kenianischen Hauptstadt Nairobi der erste afrikanische Jugend-Humanistentag statt. Zentrales Thema der Zusammenkunft junger Humanisten aus ganz Afrika war die steigende Zahl von Hexenverfolgungen.