Ist Amalgam am Ende doch schädlich? Jetzt will es sogar die EU verbieten! Unsere Kolumnistin, die Ärztin Natalie Grams, über alte Kontroversen und den neuesten Amalgam-Mythos.
Dass Homöopathie nach dem Stand der Erkenntnisse mit der in den Naturwissenschaften maximal möglichen Sicherheit eine spezifisch wirkungslose Scheintherapie ist, das ist inzwischen – natürlich mit Ausnahme der homöopathischen Interessensphäre – Konsens. Dass und warum nach wie vor klinische Forschung zur Homöopathie betrieben wird, wirft insofern Fragen auf. Eine aktuelle Studie will nun bewiesen haben, dass ergänzende homöopathische Therapien Überlebenszeit und Lebensqualität von LungenkrebspatientInnen verbessern können. Udo Endruscheit vom Informationsnetzwerk Homöopathie (INH) hat sie sich genauer angesehen.
Wessen Leben sollen Ärzte retten, wenn nicht mehr allen geholfen werden kann? Welche Kriterien dürfen bei der Auswahl herangezogen werden, welche sind unzulässig? Das Hans-Albert-Institut hat hierzu eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich aus ethischer Perspektive mit Triage-Entscheidungen auseinandersetzt. Mögliche Implikationen ergeben sich daraus auch für die laufende Impfstrategie.
Einen Corona-Impfstoff in homöopathischer Version hat eine Apotheke in Koblenz auf den Markt gebracht. Doch das Angebot währte nicht lange: Am Freitag verboten die Behörden den Verkauf. VertreterInnen der wissenschaftlich fundierten Medizin hatten in den sozialen Medien heftige Kritik am Vertrieb des Produkts geübt. Die Affäre ist bezeichnend für die Praxis vieler Apotheken, pseudowissenschaftliche Scheinmedikamente ohne spezifische Wirkung zu verkaufen.
Das Verhältnis zwischen Ärzten und Patienten hat sich weiterentwickelt. Gut so, denn wir brauchen gegenseitiges Vertrauen und Kooperation. Und das nicht erst, wenn Covid-Impfungen auch in den Praxen anstehen, schreibt Natalie Grams in ihrer neuen Kolumne.
In einem heute veröffentlichten Appell rufen die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM), die internistischen Schwerpunktgesellschaften und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) Ärzte und Wissenschaftler zur verantwortungsbewussten Kommunikation in der Corona-Pandemie auf. Da einige Expertenäußerungen nicht auf Evidenz basierten, werde der falsche Eindruck erweckt, dass es keine einheitliche Auffassung zur Pandemie-Bekämpfung gebe. Das Vertrauen der Bürger in ärztlichen Rat und politische Maßnahmen werde so verringert.
Herbst und Winter ist Erkältungszeit. Die Parole: Stärken Sie das Immunsystem! Doch nur wenige Mittel taugen, um der Krankheit vorzubeugen. Nein, auch nicht Vitamin C, schreibt Natalie Grams.
Das Entfernen der Penis-Vorhaut ist ein folgenschwerer Eingriff. Es ist ein großer Unterschied, ob dies bei einem einwilligungsunfähigen Kind fremdbestimmt durchgeführt wird oder ob sich ein Erwachsener aufgrund medizinischer Erwägungen bewusst dazu entscheidet. Würden Humanisten beschließen, zum Beispiel das Abschneiden eines Teils des Ohrläppchens bei ihren Kindern zum Ritual zu erheben, wäre die Empörung sicher groß – auch von religiöser Seite.
Die "erste Welle" scheint vorbei zu sein und die Menschen denken an den Sommerurlaub. Währenddessen grassiert Covid-19 weiter und flammt in verschiedenen Orten wieder auf. Die Krankheit, die ein Spektrum von Symptomfreiheit bis Intensivstation verursachen kann, scheint aber nicht nur die Lunge zu befallen, sondern auch andere Organe und in manchen Fällen sogar das Gehirn – mit gravierenden Folgen.
In Costa Rica ist Abtreibung verboten. Ende letzten Jahres wurde jedoch ein Handlungsprotokoll zur einzigen Ausnahme von diesem Verbot, nämlich dann, wenn das Leben oder die Gesundheit der schwangeren Person in Gefahr ist, vom Präsidenten unterzeichnet. Da die hauptsächlich von Schwangerschaften Betroffenen natürlich zölibatär lebende Männer jenseits der 50 sind, hat sich die Bischofskonferenz an das Gesundheitsministerium und die Medien des Landes gewandt, um Einblick in das Protokoll zu erhalten.
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD) hat ein Positionspapier vorgelegt, das sich für ein Umdenken im Umgang mit der Homöopathie ausspricht. Das Hans-Albert-Institut bewertet das Papier als gelungenen Beitrag zur Stärkung der evidenzbasierten Medizin.
Warum neue Medikamente gegen die Vermehrung des Coronavirus entwickeln, wenn bereits zugelassene Substanzen dasselbe könnten? Eine solche Umwidmung von Wirkstoffen verspricht schnelle Hilfe gegen bisher wenig erforschte Erreger.
Am 22. März 2020 meinte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in einer der zu vielen Talkshows im deutschen Fernsehen, es sei angesichts der Corona-Krise nun ratsam zu beten, jedenfalls sofern man gläubig sei. Das wirkte zwar dann doch etwas überdramatisiert, warf aber zugleich auch die Frage auf, worauf jemand in einer solchen Situation hoffen kann, wenn bei ihm oder ihr die Hoffnungen an einen Gott oder andere jenseitige Kräfte ausscheiden.
Antibiotika sind die wichtigste Allzweckwaffe der Medizin und heilen zahlreiche Krankheiten. Durch zu häufigen und laxen Einsatz bei Mensch und Tier verlieren die Präparate jedoch ihre Wirksamkeit, da Bakterien Resistenzen ausbilden. Eine geplante Gesetzesnovelle des Landwirtschaftsministeriums hat nicht vor, an dieser Lage etwas zu ändern. Man wartet auf die EU-Regelung, die bis 2022 kommen soll.