LEIPZIG. (hpd/mpg) Das Sammeln von Kotproben und die Analyse des darin enthaltenen Erbguts brachte ein Forscherteam auf die Spur einer unerwartet großen Schimpansenpopulation: Etwa dreimal so viele Tiere wie erwartet leben in zerstückelten Waldgebieten in der Nähe menschlicher Siedlungen in Uganda. Schimpansen scheinen also, zumindest auf kurze Sicht, besser mit der Lebensraumverschlechterung umgehen zu können als bisher angenommen.
BERLIN. (hpd) Nun ist Rudi Hurzlmeiers und Harry Rowohlts humoristische Co-Produktion ungewollt zu einem Vermächtnis geworden. Als der Literat todkrank wurde, musste der Cartoonist den letzten humoristischen Bildband der beiden teilweise auch lyrisch mitbestücken. "Monkiss" konfrontiert den Leser und Betrachter nicht nur mit unseren äffischen Gewohnheiten.
BERLIN. (hpd) Was passiert, wenn Geschwister ungleicher nicht sein können, nämlich ein Menschenkind und ein im Haushalt eines Forschers aufgezogenes Schimpansenkind? Wenn sie sich doch für Gleiche halten? Dieser Frage geht Karen Joy Fowel in ihrem Roman "Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke" nach. Eine Geschichte voller Verluste und Traumata einer zerbrochenen Familie, die trotzdem auf die unterhaltsamste Art rüberkommen.
BERLIN. (hpd) In erbitterten Streit auszubrechen um knapper werdende begehrte Ressourcen liegt nicht in der Primatennatur. Das ergaben von S.E. Calcutt, E.V. Lonsdorff und anderen Forschern vom Yerkes Primate Research Center im Lincoln Zoo von Chicago gemachte Experimente.
BERLIN. (hpd) Schimpansen malen gerne, stellte Tetsuro Matsuzawa fest. Bilder übermalen sie mit Strichen. Das leer gelassene Gesichtsfeld eines Artgenossen auf dem Papier ummalen sie am Fellansatz mit einem dichten Linienkranz rundum. Fehlende Augen, Mund und Nase setzen sie aber nicht ansatzweise ein, anders als Kinder ab drei Jahren.
BERLIN. (hpd) Auf chimpandsee.org kann jeder dazu beitragen, das Wissen um die Schimpansen im Taï-Nationalpark in der Elfenbeinküste zu voranzutreiben. Jeder kann selbst zum Forscher werden. Tausende von Filmschnipseln gilt es zu sichten und zu bestimmen. Verteiltes Beobachten lautet die Devise.
BERLIN. (hpd) "Wird Koko die erste weiße protestantische Gorillafrau?" fragt eine männliche Stimme in Barbet Schroeders "Koko, die sprechende Gorillafrau". Der 1978 gedrehte Dokumentarfilm läuft derzeit in der Ausstellung "Ape Culture/Kultur der Affen" im Berliner Haus der Kulturen der Welt. Mit 300 Worten der Taubstummensprache, die Koko produzieren konnte, 300 weiteren, die sie verstand, konnte sie sogar lügen, aber scheinbar auch ihr Gewissen erkunden.
BERLIN. (hpd) Mit einem warnenden Schmatzlaut reagieren Orang-Utans auf Gefahren. Er soll aber auch dem potenziellen Angreifer mitteilen, dass man selbst kein Leichtgewicht ist. Junge Orangs bluffen, fanden jetzt Forscher heraus, indem sie den Ton mit vorgehaltener Hand erheblich tiefer klingen lassen, um größer und stärker zu wirken, als es wirklich der Fall ist. Sie modulieren ihre Stimme so bewusst manuell.
BERLIN. (hpd) Schimpansenmütter werden weniger einzelgängerisch, wenn sie Söhne haben, denen sie damit das Jagen in Gruppen beibringen. Sie sind geschickt im Umgang mit Werkzeugen, können aber nicht geschickter werden, als es in ihren Genen liegt. Und weshalb schon die Großen Menschenaffen Gefallen am Alkohol fanden, wird ebenfalls erwähnt.
BERLIN. (hpd) Die Schimpansen des Taï-Nationalparks in der Elfenbeinküste mögen Nauclea-Früchte. Die junge kanadische Primatenforscherin Ammie Kalan vom Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig fand heraus, dass sie nahe dieser Fruchtbäume stets einen spezifischen Futterruf ausstoßen. Dabei ändern sie ihn in der Tonhöhe, je nachdem, wie groß der Nauclea-Baum ist. Im Interview mit dem hpd erläutert Ammie Kalan die Bedeutung dieser Entdeckung.
BERLIN. (hpd) Die Tierschutzorganisation Afada forderte vor einem argentinischem Gericht in Buenos Aires eine “Habeas Corpus-Garantie” für Sandra. Sie ging davon aus, dass die Orang-Dame als Gefangene zu betrachten sei. Sie forderten für die 29-jährige, die derzeit noch im Hafenzoo der Hauptstadt leben muss, eine angemessene Unterbringung zusammen mit Artgenossen.
BERLIN. (hpd) Die Kirchen bekämpfen sie noch immer; dabei kann Homosexualität der Arterhaltung dienen. Ziegen werden oft als dumm bezeichnet und können Leben retten. In Tansania leben Schimpansen; Google lässt uns sie beobachten.
(hpd) Die Gefährdung der letzten großen Menschenaffen bewegt jetzt auch die Schriftsteller. In Amerika gibt es schon lange, seit Henry David Thoreau, ein Genre “Literature of Nature”. Kein Wunder, dass von dort auch die ersten Romane kommen, in denen sie zu Protagonisten werden.
(hpd) Gibbons sind die kleinsten unserer nahen Verwandten, der Menschenaffen. Jeden Morgen beginnen die Pärchen mit einem aufeinander abgestimmten Duettgesang. Von ihm lässt sich manches auf die Entstehung des menschlichen Gesangs rückschließen. Am Anthropologischen Institut der Universität Zürich erforscht man die Gibbons seit einigen Jahren. Eine Ausstellung und eine Begleitbroschüre mit wunderbaren Fotos informieren über diese Erkenntnisse.