In einer Untersuchung von 25 Studien kommen Forschende an den irischen Universitäten zu Cork und Dublin zu dem Ergebnis, dass Präventionsmaßnahmen und kritisches Denken das wirksamste Gegenmittel gegen Verschwörungsdenken darstellen. Die Metastudie zeigt auch, dass Personen, die einmal begonnen haben, an Verschwörungsmythen zu glauben, durch Faktenchecks und logische Argumente kaum mehr zu beeinflussen sind.
Populisten und Verschwörungsanhänger haben eine Gemeinsamkeit: Sie neigen dazu, misstrauisch zu sein. Das geht aus einer neuen Publikation von Isabel Thielmann und Benjamin Hilbig hervor. Hierfür hat die promovierte Psychologin Thielmann, die am Freiburger Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht forscht, gemeinsam mit dem Psychologieprofessor Hilbig von der Universität Kaiserslautern-Landau drei Studien in Deutschland und Großbritannien durchgeführt.
Innerhalb der vergangenen drei Jahre entwickelte sich Telegram zur wichtigsten Plattform für Verschwörungsideolog:innen und Rechtsextreme im deutschsprachigen Raum. Mit dem Messengerdienst erreichen zahlreiche Kanäle täglich Hunderttausende – die Anzahl der Aufrufe einiger Nachrichten geht in die Millionen.
Ein Bündnis von mehr als 30 Organisationen, zu denen auch der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen gehört, demonstrierte am vergangenen Donnerstag in Hannover gegen eine geplante Veranstaltung des Schweizer Historikers und Publizisten Daniele Ganser. Ganser ist umstritten, da er als Verbreiter von Verschwörungsmythen gilt.
Vor genau einem Jahr, am 24. Februar 2022, begann Russland seinen völkerrechtswidrigen und brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine. Im Zuge Russlands kriegerischer Aktivitäten kam es auch in Deutschland zu einer stärkeren Fokussierung auf die Rolle von Desinformation. Obwohl das Wissen um die Funktionsweisen und Ziele von Desinformation von großer Bedeutung ist, um sinnvolle Interventionsmöglichkeiten zu entwickeln, wurde das Thema in Deutschland zuvor jedoch lange vernachlässigt.
Der Schweizer Historiker und Publizist Daniele Ganser ist umstritten, da er als Verbreiter von Verschwörungsmythen gilt. Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen hat sich nun in einem Offenen Brief an den Oberbürgermeister von Hannover gewendet, um eine Veranstaltung mit Ganser in der niedersächsischen Hauptstadt zu unterbinden.
Am vergangenen Montag luden der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Fürth und Kortizes, das Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs, in die Innenstadt-Bibliothek Fürth ein. Zu Gast war Prof. Dr. Andreas Edmüller, der sein Dossier "Verschwörungsspinner oder seriöse Aufklärer? Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert" vorstellte und in seinen persönlichen Kontext einordnete. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe "Freier Geist in Fürth – säkulare Autoren präsentieren ihre Bücher" statt.
Unter einsamen Jugendlichen sind antidemokratische Einstellungen verbreiteter. Einsame Jugendliche glauben häufiger an Verschwörungserzählungen, billigen eher politische Gewalt und neigen eher zu autoritären Einstellungen als nicht-einsame Jugendliche. Zudem zweifeln viele Jugendliche an der Demokratie – einsame sogar noch etwas häufiger als nicht-einsame. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Berliner Think Tanks Das Progressive Zentrum.
Vor etwa zehn Jahren wussten wohl die wenigsten Leute, was sie unter Verschwörungstheorien verstehen sollten. Seit Trump die Weltbühne betrat und das Coronavirus wütete, grassiert auch der Begriff weltweit. Das Phänomen infizierte schließlich 30 bis 50 Prozent der Bevölkerung, wie Umfragen zeigen. Eine geistige Pandemie der unheilvollen Art.
Katharina Nocun hat sich gemeinsam mit Pia Lamberty einen Namen bei der Aufklärung über Verschwörungsmythen gemacht. Das dritte und aktuelle Buch der Autorinnen beschäftigt sich mit Esoterik und den Gefahren, die aus diesen auf den ersten Blick harmlosen Spinnereien erwachsen können. Die Politik- und Wirtschaftswissenschaftlerin Nocun, die sich auch in mehreren Bürgerrechtskampagnen engagierte, war nun zu Gast in Fürth beim dortigen Bund für Geistesfreiheit (bfg) und dem Institut für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes.
In den unterschiedlichsten Formen finden Verschwörungsvorstellungen immer größere Verbreitung, was die Herausgabe eines Sammelbandes zum Thema aus sozialpsychologischer Sicht motivierte. So interessant die einzelnen Beiträge aufgrund der Detailerkenntnisse sind, so wirkt das Gesamtprodukt doch ein wenig fragmentarisch und strukturlos.
Verschwörungstheorien oder -erzählungen vergiften das politische und soziale Klima auf dramatische Weise. Die Corona-Pandemie hat die geistige Verwirrung einiger Bevölkerungskreise dokumentiert. Impfungen würden einen Großteil der Menschheit dahinraffen, behaupteten die Hardliner. Oder: Den Menschen würden über die Injektionskanüle Chips implantiert, mit denen wir gesteuert werden könnten wie Roboter.
Die anhaltende Desinformationskampagne über den Angriffskrieg gegen die Ukraine trägt offenbar Früchte. Immer mehr Menschen in Deutschland glauben an pro-russische Verschwörungserzählungen, besonders hoch ist der Zuspruch in den östlichen Bundesländern und unter AfD-Wählerinnen und -Wählern.
Am 30. Oktober wird zum achten Mal "Der Goldene Aluhut" verliehen an Personen, die sich mit Verschwörungserzählungen und Geschwurbel besonders hervorgetan haben. Erstmals gibt es für Fakten-Heldinnen und -Helden, die dagegen halten, überdies den "Facts Heroes Award" zu gewinnen. Die Nominierungsphase für die Preise startete gestern. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit Aluhut-Gründerin Giulia Silberberger über die diesjährige Preisverleihung, aktuelle Trends bei Verschwörungserzählungen und den bevorstehenden "Wut-Winter".
Covid, QAnon und finstere Eliten als Drahtzieher: Verschwörungserzählungen sind in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Doch bedeutet dies auch, dass der Glaube daran zugenommen hat? Ein amerikanisches Forscherteam kommt in seiner aktuellen Untersuchung zu einer nüchternen Antwort: Die Zustimmung zu Verschwörungslegenden bewege sich demnach über die letzten Jahrzehnte auf etwa gleichbleibendem Niveau. Dieses Ergebnis bestätigt die Aussage mehrerer früherer deutscher Studien.