Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen betreibt mit dem Waldbestattungshain Leineaue in Garbsen bei Hannover seit Sommer 2020 seinen ersten humanistischen Friedhof für Urnenbestattungen. Nach drei Jahren sind bereits mehr als die Hälfte aller verfügbaren Plätze belegt oder vergeben.
Die Zahl der Menschen, die nicht Mitglied einer Religionsgemeinschaft sind, wächst in Deutschland rasant. Entsprechend sind immer mehr Menschen auf der Suche nach weltlichen Möglichkeiten, große Lebensereignisse und auch den Abschied vom Leben angemessen zu begehen. Weltliche und humanistische Trauerredner*innen sind bereits vielerorts buchbar, der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen bietet darüber hinaus seit drei Jahren in Garbsen bei Hannover auch die Möglichkeit zur Beisetzung in einer humanistischen Ruhestätte, dem Waldbestattungshain Leineaue.
Mit Blick auf den Leinebogen findet sich die humanistische Ruhestätte direkt hinter dem städtischen Friedhof im Garbsener Ortsteil Schloss Ricklingen. Auf etwa 7.300 Quadratmetern stehen derzeit mehr als 230 Buchen, Eichen, Ahorne und Linden, die rund 2.300 Urnen Platz bieten. Das Angebot richtet sich an Einzelpersonen, Familien und Freundesgruppen, die sich unabhängig von ihrer Glaubensrichtung oder Weltanschauung eine Grabstätte aussuchen können. Jeder Baum bietet Platz für bis zu zwölf Bestattungen in biologisch abbaubaren Urnen. An alten Bäumen kostet ein Platz 750 Euro, an jungen Bäumen 650 Euro.
Auch für die Beisetzung selbst bietet der Waldbestattungshain einen würdevollen Ort, der die Einheit mit der Natur und das Eingebundensein in den Kreislauf des Lebens unterstreicht. Für Trauerfeiern steht ein Andachtsplatz kostenfrei zur Verfügung. Bei Bedarf können Bestatter auch die Kapelle auf dem angrenzenden städtischen Friedhof anmieten.
Das Jubiläum des Waldbestattungshains vom heutigen 15. August wird am Totensonntag im November zusammen mit der jährlichen Gedenkveranstaltung für die Beigesetzten begangen.