Erfolgreiche Aktion am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November

Für den Weg aus der Gewalt brauchen Frauen ein stabiles Netz

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Terre des Femmes demonstrierte am 25. November am Brandenburger Tor
Demo am 25.11. am Brandenburger Tor

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Die Demonstrantinnen spannten ein symbolisches Netz...
symbolisches Netz

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...und erhielten prominente politische Unterstützung.
prominente Unterstützung

Am 25. November, dem Internationalen Tag "Nein zu Gewalt an Frauen", legte Terre des Femmes den Fokus in diesem Jahr auf das Thema Partnerschaftsgewalt – und setzte mit einer Aktion am Brandenburger Tor in Berlin ein Zeichen, indem symbolisch ein Netz geknüpft wurde. Reges Interesse für die Aktion kam aus der Politik: Bundestagsabgeordnete von SPD, CDU, CSU, Bündnis 90/Die Grünen waren dabei, drei Ministerien waren vertreten sowie das Abgeordnetenhaus Berlin.

Bei der Aktion zeigte Terre des Femmes (TDF) mit einem symbolischen Netz der Sicherheit, dass die beteiligten Institutionen – vor allem Polizei, Familiengericht, Staatsanwaltschaft, Beratungsstellen, Jugendamt – wirksam zusammenarbeiten müssen, damit Frauen den Weg aus der Gewalt sicher gehen können, um wieder die Fäden in ihrem Leben in der Hand zu halten. Denn "für Frauen, die sich aus der Gewalt des Täters befreien, ist auch nach der Trennung die Gefahr nicht vorbei: Fast jeden zweiten Tag wird eine Frau ermordet – von ihrem Partner oder Ex-Partner", heißt es auf der Website von TDF zur diesjährigen Kampagne.

"Diese Tötungen sind keine tragischen Einzelfälle. Sie haben einen Namen: Femizid. Femizid bedeutet: Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind", sagte Gesa Birkmann, Abteilungsleiterin Themen und Projekte bei Terre des Femmes, in ihrer Rede. "Diese Verbrechen haben System! Sie sind die direkte Folge einer Ideologie, die Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter ablehnt. Sie sind die Folge von misogynen, antifeministischen Haltungen. Die Folge von fatalen Lücken im Gewaltschutz und unzureichender Unterstützung. Deshalb muss jetzt gehandelt werden!"

Das Netz werde stärker und größer, je mehr Menschen für das Thema sensibilisiert und bereit seien, hinzuschauen, nachzufragen, und Hilfe anzubieten, lautet der Kampagnentext weiter. TDF fordert, dass Tätern das Sorge- und Umgangsrecht für gemeinsame Kinder sofort für mindestens sechs Monate entzogen wird, dass Polizei, Richterschaft und Staatsanwaltschaft zum Thema verpflichtende Schulungen absolvieren, dass in Schulen und allen Bildungsinstitutionen Präventionsarbeit zu Geschlechterrollen und geschlechtsspezifischer Gewalt stattfinden, Frauenhausplätze und Beratungsstellen schnellstens ausgebaut werden – auch schon vor der Umsetzung des Gewalthilfegesetzes 2032 – und dass Polizei, zuständige Behörden und Justiz Daten über Risikosituationen in Fällen häuslicher Gewalt effektiv untereinander austauschen.

Gesa Birkmann: "Gewalt gegen Frauen hört nicht einfach auf. Im Gegenteil: Die Zahlen explodieren!" Seit 2020 seien die polizeilich erfassten Fälle häuslicher Gewalt um 17,8 Prozent gestiegen. Das Bundeskriminalamt hat am Freitag die aktuellen Zahlen für geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten für 2024 veröffentlicht: 135.713 Frauen waren im vergangenen Jahr von Partnerschaftsgewalt betroffen. "Wir verzeichnen einen erneuten Anstieg von 2,1 Prozent zum Vorjahr. Und das ist nur das sogenannte Hellfeld. Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher. (...) Statistisch gesehen kennt jede von uns mindestens eine Betroffene." "Gewalt gegen Frauen wird mitten unter uns verübt – von Tätern aus allen sozialen Schichten und Altersgruppen. Deutschland versagt beim Schutz von Frauen! Unser Land schiebt Mädchen und Frauen die Verantwortung zu, sich selbst vor Gewalt zu schützen. Das ist inakzeptabel! Wir sagen: Damit ist jetzt Schluss!"

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