"Schweigen brechen, Unterdrückung sichtbar machen, Solidarität stärken" sind die Themenschwerpunkte und Highlights des 25. "Filmfest FrauenWelten", das am 29. Oktober 2025 in Berlin startet.
Seit 25 Jahren bringt das "Filmfest FrauenWelten" der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes starke Geschichten von Frauen auf die große Leinwand. Als einziges deutsches Filmfestival mit klarem Fokus auf Frauenrechte bietet "FrauenWelten" Filmschaffenden eine Bühne, auf der differenzierte, vielschichtige Perspektiven ihren Platz finden.
Vom 29. Oktober bis zum 4. November 2025 findet das 25. "Filmfest FrauenWelten" im Kino in der Kulturbrauerei Berlin statt. Gezeigt werden 32 internationale Filme aus über 20 Ländern weltweit. Ergänzend zu den Filmvorführungen regen Publikumsgespräche, Panel Talks und Begegnungen mit RegisseurInnen, AktivistInnen und ExpertInnen dazu an, die Themen zu vertiefen und den Dialog weiterzuführen. Zahlreiche Filmschaffende – darunter die RegisseurInnen von "Impure", "Kick off", "Billie" und "Achtundzwanzig" – sind beim Festival persönlich vor Ort und eröffnen so zusätzliche Zugänge zu ihren Werken.
Schirmherrin ist erneut die Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai, die mit ihrem feministischen Engagement die Botschaft des Festivals unterstützt. Passend dazu läuft in diesem Jahr die Verfilmung von "Lolita lesen in Teheran", für das Tabatabai das Hörbuch einsprach.
Das "Filmfest FrauenWelten" setzt im Jubiläumsjahr drei Schwerpunkte auf besonders aktuelle und akute Themen: Die fortwährenden Gewalterfahrungen von Frauen innerhalb der Familie und des eigenen Haushalts, die dramatische Situation von Frauen in Afghanistan und die Macht der Veränderung durch (Frauen-)Solidarität und Aktivismus. So schärft das Filmfest den Blick der ZuschauerInnen und motiviert sie zugleich, Gewalterfahrungen von Mädchen und Frauen zu sehen und nicht zu akzeptieren.
#WegAusDerGewalt – Häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch
Häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch zählen zu den gravierendsten Menschenrechtsverletzungen, die überwiegend Mädchen und Frauen betreffen. Terre des Femmes macht seit über 40 Jahren auf diese aufmerksam – und im Jubiläumsjahr wird das Thema mit bewegenden Werken auf die Leinwand gebracht. Der starke Eröffnungsfilm "The best mother in the world" von Anna Muylaert erzählt als feministisches Roadmovie von Gal, die mit ihren Kindern vor einem gewalttätigen Partner flieht. Zwischen Müllbergen auf den Straßen São Paulos beginnt für die kleine Familie ein Überlebenskampf.
Im Dokumentarfilm "Devi" der nepalesischen Regisseurin Subina Shrestha steht eine ehemalige Rebellenkämpferin im Mittelpunkt, die als Mutter und Überlebende sexueller Gewalt vom Bürgerkrieg in Nepal gezeichnet ist. Geprägt von ihrem Trauma und dem Schweigen der Machthaber macht sie die unsichtbaren Frauen des Krieges sichtbar und fordert Gerechtigkeit von der Regierung. Der Film ist beim Filmfest als Deutschlandpremiere zu sehen. Der Spielfilm "Manas" von Marianna Brennand, der beim 25. "Filmfest FrauenWelten" seine Berlinpremiere feiert, handelt von der 13-jährigen Tielle, die auf der Insel Marajó im Amazonas lebt. Als ihr Vater sie zur Jagd mitnimmt, endet ihre Kindheit abrupt und Tielle stellt sich mutig dem repressiven System ihrer Gemeinschaft entgegen.
#KinoGegenDasVergessen – Afghanistan im Fokus
Vier Jahre nach der erneuten Machtübernahme der Taliban gerät die prekäre Situation von Frauen in Afghanistan aufgrund vieler anderer Krisenherde weltweit in Vergessenheit. Mit eindringlichen Dokumentarfilmen rückt das 25. "Filmfest FrauenWelten" deshalb die Stimmen und Geschichten afghanischer Frauen in den Mittelpunkt. "The last ambassador" der österreichischen Regisseurin Natalie Halla porträtiert Manizha Bakhtari, die als letzte Botschafterin Afghanistans in Wien ihren unermüdlichen Kampf für die Rechte von Frauen und Mädchen fortsetzt. Sie trotzt den Repressionen der international nicht anerkannten Taliban-Regierung und wird zu einer wichtigen Sprecherin für afghanische Frauen.
Einen zutiefst persönlichen Einblick bietet außerdem "Writing Hawa" von Najiba Noori und Rasul Noori. Hawa, die als Kind zwangsverheiratet wurde, lernt mit Mitte fünfzig lesen und schreiben, um ein eigenes Geschäft aufzubauen. Mit der Rückkehr der Taliban zerbrechen jedoch alle Hoffnungen auf eine Zukunft für sie und ihre Familie – ein bewegendes Porträt unterdrückter weiblicher Lebensentwürfe im heutigen Afghanistan.
Am Samstag, den 1. November, knüpft die Podiumsdiskussion "Kino gegen das Vergessen – Afghanistan im Fokus" unmittelbar an die beiden Filme an. Mit der afghanischen Botschafterin Manizha Bakhtari, der Regisseurin Najiba Noori und der Journalistin Shikira Babori kommen hier drei laute Stimmen zusammen, die eindringlich vor Augen führen, warum es so wichtig ist, die Frauen Afghanistans nicht allein zu lassen und ihre fehlenden Rechte weiterhin in den Blick der Weltöffentlichkeit zu rücken.
Moderiert wird das Panel von Schirmherrin Jasmin Tabatabai.
#ZusammenStark – Frauensolidarität und Gemeinschaften
Kollektive Kraft, Mut und gemeinsames Handeln können die Welt verbessern und Solidarität unter Frauen ist ein Motor für gesellschaftliche Veränderung. Das zeigt das 25. "Filmfest FrauenWelten" mit dem dritten Themenschwerpunkt seiner Jubiläumsausgabe. Der Dokumentarfilm "Abortion dream team" der polnischen Regisseurin Karolina Lucyna Domagalska porträtiert vier Frauen, die in Polen trotz Abtreibungsverbot eine Hotline betreiben, um Frauen in Not zu beraten und zu helfen. Für diesen Einsatz riskieren sie ihre Gesundheit und Freiheit – und die Frage, ob sie ihre wichtige Arbeit fortsetzen können, schwebt wie ein Schatten über ihrem Engagement.
Ebenfalls im Programm ist der Dokumentarfilm "Kickoff" von Roser Corella und Stefano Obino, der als Berlinpremiere zu sehen ist. Er begleitet 80 Frauen in Kirgistan, die durch ein selbstorganisiertes Fußballturnier patriarchale Normen herausfordern, traditionelle Rollen brechen und ihren Platz in einer männerdominierten Gesellschaft neu definieren.
Der Spielfilm "Nawi – Dear future me" erzählt von einem jungen Mädchen in Kenia, das trotz Zwangsverheiratung seinen Traum von Bildung nicht aufgibt und so zur Inspiration für andere wird. Ein kraftvolles Plädoyer für Mut, Selbstbestimmung und weibliche Solidarität.
Den Auftakt für das 25. "Filmfest FrauenWelten" bildet die Warm-Up Veranstaltung am 23. Oktober mit der Berlinpremiere zum Kinostart des Dokumentarfilms "Girls & Gods" mit FEMEN-Aktivistin Inna Shevchenko als Special Guest und Ruth Moschner als Moderatorin.
Ein weiteres Highlight ist das Panel zu "Social Impact Filming" am 31. Oktober, das im Anschluss an den Film "Impure" in Kooperation mit WIFT Germany stattfindet und den Zusammenhang von Kunst, Aktivismus und nachhaltiger Wirkung beleuchten wird.
Zum vollständigen Programm geht es hier. Der Vorverkauf hat bereits begonnen – Tickets sind auf der Website des Kinos sowie an der Kinokasse in der Kulturbrauerei Berlin erhältlich.






