Kolumbien: Helikopter-Exorzismus für sündige Stadt geplant

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Helikopter (Symbolbild)
Symbolbild

In der westkolumbianischen Stadt Buenaventura sind Armut und Verbrechen weit verbreitet. Nach dem grausamen Mord an einem 10-jährigen Mädchen soll nun mit der Unterstützung des kolumbianischen Militärs eine Gegenmaßnahme ergriffen werden. Jedoch nicht in Form von Gewaltprävention oder Einsätzen gegen den Drogenhandel, sondern mittels Exorzismus, der die Stadt vom Bösen reinigen soll.

Für dieses Wochenende, während der jährlichen Feier für den Schutzheiligen der Stadt, plant Buenaventuras Bischof Rubén Darío Jaramillo Montoya nach Angaben des Guardian einen Exorzismus für die gesamte Stadt. Die Unterstützung des Militärs, welches einen Hubschrauber stellen soll, hat der 2017 durch Papst Franziskus in sein Amt berufene Bischof sich bereits gesichert. Aus dem Hubschrauber will Montoya Weihwasser auf die Stadt Buenaventura und ihre etwa 430.000 Einwohner regnen lassen und mittels Gebeten die Dämonen austreiben, die den Ort mit ihren Verbrechen heimgesucht hätten.

Die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch kommt in Bezug auf den Drogenhandel, Folter, Entführung und Mord zu einem anderen Ergebnis. Nicht Dämonen sind schuld an Verbrechen, sondern paramilitärische Menschengruppen, die ganze Stadtteile kontrollieren und menschliche Drogenkartelle.

Es bleibt abzuwarten, ob die Kriminalitätsrate in einer der gefährlichsten Städte Kolumbiens sinkt, wenn ein Gebete brüllender 52-jähriger verkeimtes Wasser aus einem Hubschrauber gießt. Da für das Wochenende in Buenaventura ohnehin Regen und Gewitter vorhergesagt wurden, dürfte das Weihwasser in homöpathischer Verdünnung Drogenhändler, Entführer und Mörder durchweichen.