Kuba: Christen attackieren die geplante "Ehe für Alle"

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In Kuba existiert die Ehe in der Verfassung derzeit nur als Bund zwischen einer Frau und einem Mann. Dies soll sich womöglich ändern, um die Ehe auch für Menschen gleichen Geschlechts zu öffnen. Nachdem Raul Castro im Juli dieses Jahres die Verfassungsänderungen, die auch eine Ehe für Homosexuelle vorsehen, vorgestellt hatte, begannen evangelische Kirchen ihre Kampagnenarbeit gegen die Ehe für alle. Diese entwickelt sich mittlerweile zur homophoben Hetze.

"Schützen Sie Ihre Familie und Ihre Kinder" tönt es von diversen Evangelikalen Gruppen ebenso wie von der katholischen Kirche. Die evangelikalen Gruppen umfassen unter anderem die Iglesia Evangélica Pentecostal Asambleas de Dios, die Convenciones Bautistas Occidental y Oriental (eine baptistische Kirche), die Liga Evangélica de Cuba und die Iglesia Metodista en Cuba. All diese christlichen Gruppen geben an, an ein Eheoriginal zu glauben, welches nur die Heirat eines Mannes und einer Frau vorsehe. Dies sei bedroht, erhielten homosexuelle Menschen das Recht einander zu heiraten.

Wie genau eine Hochzeit zwischen zwei Männern oder zwei Frauen nun heterosexuelle Ehen oder deren Kinder bedroht, vermögen die VertreterInnen der Kirchen nicht zu erklären. Daher berufen sie sich nur auf die in der Bibel beschriebenen Ehe und erklären, dass eine Ehe für alle weder der Kultur, noch der kommunistischen Ideologie entspräche.

Die auch in sozialen Netzwerken wie Facebook gesäten Polemiken haben leider bereits Hass- und Drohposts ausgelöst, die brutale Gewalt gegen Homosexuelle ankündigen, würde die Verfassung geändert.

Die LGTB-Community beantwortet die christliche Hetze mit medialer Arbeit und Aktionen zur Aufklärung.

Am 24. Februar 2019 soll über die Öffnung der Verfassung für die Ehe für alle abgestimmt werden.

Ein positives Ergebnis des Referendums würde ein deutliches Zeichen dafür setzen, dass Cuba seine Verfolgung und Diskriminierung homosexueller Menschen endlich beenden möchte. Jahrzehntelang waren sie als Konterrevolutionäre gejagt und in Arbeitslager gesperrt worden. Erst im Jahre 2010 hatte sich der damalige Präsident Fidel Castro dafür öffentlich entschuldigt.