Rund um den gestern begonnenen G7-Gipfel in München und Garmisch-Partenkirchen veranstalten Missbrauchsbetroffene mehrere Aktionen. Sie fordern weltweit Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch.
Missbrauchsopfer weltweit haben sich in der NGO Brave Movement zusammengeschlossen. Diese Bewegung hat einen Aufruf an die G7-Staaten formuliert, in der entschlossene und nachhaltige Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch weltweit gefordert werden.
"Die G7-Staaten müssen begreifen, dass auch der Kindesmissbrauch eine weltweite Seuche ist, die das Leben von Millionen Kindern jedes Jahr vergiftet. Die Bekämpfung von Kindesmissbrauch muss daher gleichberechtigt neben dem Klimawandel und dem Ukraine-Krieg auf die Tagesordnung", heißt es in einer Pressemitteilung der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch, die sich zusammen mit zahlreichen internationalen Organisationen im Brave Movement zusammengeschlossen hat. Zu den deutschen Unterstützern zählen neben dem Eckigen Tisch unter anderem der Betroffenenrat bei der UBSKM der Deutschen Bundesregierung, der WEISSE RING, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren e. V. und das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung.
Damit ihre Forderungen beim Treffen der G7-Staaten verhandelt werden, wollen die Betroffenenintitiativen rund um den G7-Gipfel mit mehreren Aktionen öffentlichen Druck aufbauen. Bereits am vergangenen Freitag gab es in der Münchner Innenstadt eine Foto-Aktion sowie die Präsentation einer Scorecard, auf der die bisherigen Maßnahmen der G7-Staaten gegen Kindesmissbrauch mit Hilfe eines Ampel-Systems bewertet wurden.
Vom 25. bis 28. Juni findet in München überdies ein "Survivor Camp" statt. Etwa 30 Betroffene aus der ganzen Welt werden sich im EineWeltHaus treffen, um sich auszutauschen, zu vernetzen und über die zukünftigen Aktivitäten des Brave Movement zu beraten. Bereits gestern fand in Garmisch-Partenkirchen eine kleine Demonstration der Teilnehmer des Survivor Camps statt, bei der eine Karikatur zum G7-Gipfel enthüllt wurde. Morgen, zum Ende des G7-Gipfels, wird es auf dem Münchner Marienplatz eine weitere Demonstration der Teilnehmer des Survivor Camps geben.
