Kirchen in Deutschland

Mitgliederschwund bei den Kirchen hält an

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Die Kirchenbänke werden zunehmend leerer

Keine guten Neuigkeiten für die Kirchen: Zwar gab es weniger Austritte als im Vorjahr, doch die Mitgliederzahlen sinken weiterhin drastisch. Besonders bemerkbar macht sich dabei der demografische Wandel.

Von der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wurden gestern die statistischen Daten des Jahres 2016 bekanntgegeben. Sie belegen, dass sich die Zahl der Kirchenaustritte weiterhin auf hohem Niveau befindet. So traten etwa 162.000 Katholiken (2015: 182.000) und circa 190.000 Protestanten (2015: 210.000) aus der Kirche aus. Innerhalb eines Jahres kehrten damit also mehr als 350.000 Menschen den Kirchen in Deutschland aktiv den Rücken, während insgesamt nur 31.000 eingetreten sind.

Vor allem der demografische Wandel schlägt sich aber in den Kirchenstatistiken nieder: Im Jahr 2016 verstarben rund 340.000 Mitglieder der evangelischen Kirche; die katholische Kirche verzeichnete dagegen rund 240.000 Bestattungen. Die Zahl der Taufen kann diesen Mitgliederverlust nicht auffangen: Sie lag bei der katholischen Kirche bei rund 172.000, während die evangelische Kirche 180.000 Taufen angab.

Weniger Mitglieder, aber mehr Steuern

Insgesamt sank die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland auf rund 45,5 Millionen, was einem Verlust von etwa 530.000 Menschen entspricht. Trotz schwindenden Mitgliederzahlen haben die Kirchen im vergangenen Jahr jedoch so viel Kirchensteuern wie noch nie erhalten, nämlich insgesamt 11,6 Milliarden Euro.