Das "Kompetenzzentrum Islamismus" der Aktion 3.Welt Saar e.V. informiert in seinem Islamismus-Newsletter vom 27. Juni über Online-Vorträge zu Antisemitismus. Wer sich für das Thema interessiert, sollte sich die Termine in den Kalender eintragen.

Das "Kompetenzzentrum Islamismus" der Aktion 3. Welt Saar ist ein bundesweites Projekt, dessen Mitarbeiter zu Antisemitismus und Menschenrechtsverletzungen im Namen des Islams recherchieren. Sie organisieren Fachveranstaltungen, vermitteln Referenten, erstellen Expertisen und kooperieren mit liberalen Muslimen.

Elitärer Antisemitismus in den USA

So hat das "Kompetenzzentrum Islamismus" jetzt einen Vortrag mit Prof. Dr. Günther Jikeli, Historiker und Antisemitismusforscher von der Indiana University (USA) konzipiert, der am Mittwoch, den 24. Juli 2024 um 19 Uhr (MEZ) stattfinden soll. Günther Jikeli ist Historiker, Antisemitismusforscher, Mitglied der Aktion 3.Welt Saar und Mitbegründer des International Institute for Education and Research on Antisemitism (IIBSA) in London und Berlin. Sein Thema am 24. Juli ist "Elitärer Antisemitismus in den USA – Wie Universitäten seit dem 7.10. autoritärer wurden".

Der Vortrag greift das terroristische Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober 2023 auf, das in der Folge nicht nur bei Islamisten, sondern auch bei postkolonialen und antiimperialistischen "Linken" zu einer Radikalisierung des Judenhasses geführt hat. Für diverse studentische Gruppen an nicht nur amerikanischen Universitäten war sehr schnell klar, dass das überfallene Opfer Israel an diesem Blutbad selber schuld gewesen sei: Der "berechtigte Widerstand" gegen das "zionistische Regime" rechtfertige die begangenen Morde und Vergewaltigungen, die Folter und die Entführungen. Im angekündigten Vortrag soll es um den verloren gegangenen Charakter der Universitäten gehen, ein Austragungsort des offenen Diskurses und emanzipatorischer Kämpfe gegen autoritäre Bestrebungen zu sein. Heute seien sie Orte antisemitischer Parolen und der Verherrlichung von Terrorismus.

Eine Teilnahme am Vortrag ist via Zoom möglich. Der Link dazu wird auf der Website der Aktion 3. Welt Saar zu finden sein.

Die Selbstgerechten unter den Völkern

Der aktuelle Islamismus-Newsletter der Aktion 3. Welt Saar informiert außerdem über eine Vortragsreihe der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (IIA) der Universität Trier mit dem Titel "Die Selbstgerechten unter den Völkern – Reaktionen auf den 7. Oktober". Die Veranstalter wollen damit in eine Debatte intervenieren, die aus ihrer Sicht von Desinformation und Unwissenheit geprägt ist.

Die Reihe besteht aus insgesamt 18 Vorträgen, in denen Wissenschaftler unterschiedlichster Fachdisziplinen, Journalisten und Betroffene die Folgen des 7. Oktober aus ihrer jeweiligen Perspektive beleuchten und reflektieren. Die Vortragsreihe begann bereits im April und dauert noch bis Oktober an. Der nächste Vortrag findet am 4. Juli statt. Hier spricht Dr. Olaf Kistenmacher zu der Frage, warum es in der Linken überhaupt Antisemitismus und Israelhass gibt. Kistenmacher ist Historiker und Journalist, außerdem Redakteur und Lektor für ein Projekt der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Er führt Gruppen durch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und forscht seit Jahren zu Antisemitismus.