Interview

"Tanzen war meine Chance, vielleicht ist es auch Deine"

72uef_06398.jpg

Gunnar Laatsch
Gunnar Laatsch

72_ef_gunnar_laatschscreen2.jpg

Gunnar Laatsch
Gunnar Laatsch

72_uefdsc06384.jpg

Gunnar Laatsch
Gunnar Laatsch

Hier geht es um Tanzen: Hip Hop mit der Eastside Fun Crew – ein Projekt des Freidenker Barnim e. V. Jugendarbeit hat für ihn auch etwas mit Ernsthaftigkeit zu tun: "Kindern Garantie zu geben ist enorm wichtig." Den Erfolg dieses Konzepts 2016 erlebten unter anderem die "Breaking Boundaries" aus Bernau.  Bei der Qualifizierung zur Weltmeisterschaft in Glasgow tanzten sie sich 2016 in ihrer Kategorie aus 37 Mannschaften auf den 1. Platz und kamen mit der Goldmedaille der Europameisterschaft zurück nach Bernau.

Für den hpd sprach Evelin Frerk mit Gunnar Laatsch. Die Begegnung fand am Rande der 25-Jahre-Jubiläums-Woche des Freidenker Barnim e. V. statt. 

hpd: Die Freidenker Barnim sind weltanschaulich neutral, haben auch Sie es mit säkularen Menschen zu tun?

Gunnar Laatsch: Das kommt darauf an, in welcher Verbindung man miteinander steht. Wir haben eine Aufgabenteilung. Die eine Seite deckt den humanistischen Bereich ab. Mein Augenmerk liegt bei der Kinder- und Jugendarbeit, dem Tanzen und dem, was damit in Verbindung steht. Die ganze humanistische Arbeit wird von zusätzlich Karina Berg und den Vorstands-Kollegen der Freidenker mit übernommen. 

Wie bezeichnen Sie sich und ihre Aufgaben?

Ich selber bin Profi-Tänzer. Wir pflegen hier mit Sozial-Engagement die Nachwuchs-Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und das durch das Mittel Tanz. So ist es und das ist das Besondere.

Was hat die Eastside Fun Crew mit den Freidenkern zu tun?

Es ist die Kinder- und Jugendabteilung des Freidenker Barnim e. V. Neben Jugendfeiern sind für Kinder- und Jugendbetreuung verschiedene Jugendhäuser  entstanden und schon vor vielen Jahren eine Gruppe, die sich Eastside Fun Crew nannte. Das waren wenige Jugendliche, die sich aus den einzelnen Häusern zu einem Jugendclub zusammen getan hatten. Weitere Jugendliche konnten einfach und unproblematisch dazukommen und man hatte gerade über die Sprache Tanz und die moderne Jugendkultur, die Hip-Hop mit sich bringt, die Möglichkeit, einer wachsenden Teilnehmerzahl Alternativen zu bieten. Hieraus ist eine ganze Einrichtung mit inzwischen mehr als 500 Personen entstanden, die Tanz nutzen, Kindern und Jugendlichen eine gute Alternative im Alltag zu bieten.

 Tanzen und weltanschaulich frei zu sein, hat das etwas miteinander zu tun?

Das kommt ein bisschen darauf an, wie viel "säkular sein" mit Kinder- und Jugendlichen-Arbeit zu tun hat. Und dann geht es darum, welcher Bereich vom Tanzen damit zu tun hat. Sie sammeln immer Erfahrungen in einem Medium und in einer Sprache, aber Veranstaltungen oder generell Aufklärung oder andere  Dinge umzusetzen, das ist die andere Ebene. 

Die Eastside Fun Crew hat einen Bekanntheitsgrad erreicht, der weit über die Region hinaus reicht. Deshalb setze ich jetzt meine Frage in Klammern: "hat die EFC den Freidenker Barnim e. V. damit überholt?" 

In den letzten drei Jahren hat eine Entwicklung stattgefunden. Mittlerweile, in der Form, in der die Eastside Fun Crew jetzt vertreten ist, hat sich im Landkreis Barnim und den dazugehörigen Städten herumgesprochen, dass bei der Kinder- und Jugendarbeit der Freidenker Barnim e. V. der Garant dafür ist. Da hat sich der Name eingeprägt, deshalb sind wir schon 20 Jahre da.

Beachtung und Anerkennung haben wir eben auch beim Humanistischen Verband Deutschlands, speziell in Berlin Brandenburg erhalten. Die Freidenker Barnim sind Teil des Humanistischen Verbands bzw. Mitglied im Verband. In diesem Umfeld ist die Eastside Fun Crew auf verschiedensten Veranstaltungen und Galas bis hin in den Friedrichstadtpalast aufgetreten.

Nun gerade jetzt sind wir dabei, unsere Arbeit, die wir leisten, nationalweit mit unseren Projekten und der Jugendarbeit, da ist der Tanzbereich eingeschlossen, bekannt zu machen.

Wie machen Sie das?

Wir haben Gruppen, Kinder- und Nachwuchsteams. Im Wettkampf haben wir mit viel Training und Hingabe in den Teams dafür gesorgt, dass diese sich qualifiziert haben. Sie wurden Hip Hop-Europameister und durften danach zur Weltmeisterschaft nach Glasgow fliegen. Die Bronze Medaille in ihrer Altersklasse – 16 Jahre – haben sie gewonnen. Darüber hinaus veranstalten wir diverse Projekte, wie unser alljährliches Sommer Dance Camp oder treten national auf.

2016 CEF auf der Streetday Meisterschaft in Berlin  Fotografie © CEF
2016 CEF auf der Streetday Meisterschaft in Berlin, Fotografie © CEF

Vielleicht ist es ein bisschen provokativ – sind die Freidenker im Vergleich auch so bekannt geworden?

Gute Frage. Für uns gilt: Freidenker Barnim e. V. und Eastside Fun Crew arbeiten Hand in Hand. Die Frage ist auch daran gebunden, welche Zielgruppe man anspricht. Gerade für Kinder und Jugendliche steht die Eastside Fun Crew im Vordergrund. Das ist ihr Thema. In allen anderen Situationen, das ist deutlich, sind es die Freidenker Barnim mit der Eastside Fun Crew. Wir trennen das nicht, ich denke, andere auch nicht. Das eine gehört zum anderen und umgekehrt. 

Bedeutet das, der Freidenker Barnim e. V. hat eine breite Altersstruktur?

Je mehr die Arbeit mit der Jugend Furore macht, desto jünger wird das Publikum.

Ich denke, dass das so ist und wir alle hoffen, dass es sich weiter entwickelt. Ich denke, dass wir mit unserer Jugendarbeit, mit dem Tanzen und der Bedeutung für uns alle in Barnim und auf Barnim aufmerksam machen und verbreiten können. Unsere Arbeit wird die Altersstruktur beeinflussen.

Jetzt habe ich so häufig nach der Altersstruktur gefragt und bin ja selbst erheblich älter. Keineswegs will ich ältere Menschen denunzieren. Aber, Nachwuchs ist eben ein Thema? 

Ja, das ist es und welches Medium man dafür nutzt, Nachwuchs zu fördern oder auf sich aufmerksam zu machen oder zu generieren, das spielt dabei keine große Rolle. Die Jugendkultur ansprechen über Tanzen ist einer der sinnvollsten Wege.

Leistung zeigen, Vorführen der eigenen Arbeit  sind das primäre Elemente für  Jugendliche? Passt da der Gedanke der Freidenker hinein?

Der prägt sich erst, so denke ich, wenn die Mitglieder länger mit uns in Verbindung stehen. Zum Beispiel gehören viele meiner Kollegen, die nicht in meiner Altersklasse sondern jünger sind, zu den "Jungen Humanisten."

Das funktioniert erst richtig, wenn man als Teil eines Ganzen mitbekommt, was passiert. Wir aus dem Eastside-Team arbeiten nicht speziell in diese Richtung. Tiefgründig wird dieses erst später interessant im Rahmen der Selbstfindung. Als Mitglied kommt man damit in Berührung. 

Wie finden die Jugendlichen zu Ihnen also zur Eastside Fun Crew?

Relativ kurz und knapp: Wir versuchen auf vielen Veranstaltungen präsent zu sein, sowie in Online und Printmedien. Wir bieten diverse Shows an, arbeiten viel mit Schulen zusammen. Alles andere ist tatsächlich Mundpropaganda. 

Betrifft das den Landkreis Barnim und Bernau?

Hier haben wir die meisten Einrichtungen. Wir haben unsere beiden Jugendhäuser, dann den Jugendfeier-Kreis und unsere eigene Tanzeinrichtung.

Was sind es für Jugendhäuser, was passiert dort?

Der Freidenker Barnim e. V. ist der Träger für das "Konfetti" und das "Yellow". Beides sind Ganztagseinrichtungen für Jugendliche.

Der Schwerpunkt ist konzentrierte Jugendarbeit? Wer Lust hat, kommt dazu und wird aufgenommen?

Ja,  genau so ist es. Man ist dabei, trainiert, hat Spaß und möchte man in eine Crew hinein, geht man mit auf Veranstaltungen. Dabei versuchen wir Möglichkeiten zu bieten, tatsächlich nicht nur, und das sage ich in Anführungszeichen, Beschäftigung, sondern tatsächliche Perspektiven und Alternativen für Jugendliche aufzubauen. 

Möglichkeiten? Die Möglichkeit von Mitarbeit, Mitverantwortung, Pflichten, ist das damit gemeint?

Ja, durchaus. Wir sagen nicht, komm vorbei, trainiere mal mit uns. Sondern, werde Teil einer Gruppe. Du kannst mit auf Reisen gehen. Komm, erlebe was! Das kennt wohl jeder aus seiner Jugend. Es gibt den Weg, mit der Gruppe mehr zu erfahren, was sonst verschlossen und nicht erlebt geblieben wäre. 

Eastside Fun Crew im Friedrichstadt Palast Fotografie Solveig Schiebel, Kontrast Fotostudio Berlin
Eastside Fun Crew im Friedrichstadt Palast, Fotografie Solveig Schiebel, Kontrast Fotostudio Berlin

Kostet es Geld?

Hier mitzumachen? Ja. Da kommen wir nicht drum herum. Jeder Verein unterliegt einer gewissen Förderung von außen. Gerade in der Jugendarbeit variieren Fördermittel. Leider, sage ich dazu. Im Dezember 2016 haben wir beschlossen, in die Richtung zu arbeiten, von Fördermitteln zunehmend unabhängiger zu werden. Der Grund ist einfach, wir müssen eine Stärkung schaffen. Es ist uns passiert, das Fördergeld abhängige Projekte, die ein Jahr sehr gut gelaufen waren, also viele Teilnehmer hatten, im Folgejahr nicht mehr stattfinden konnten. 

Woher kommen die Fördermittel?

… vom Land, von der Region.

Und da hieß es dann, nein, dafür gibt es kein Geld mehr ...

… nein, ganz so hart wurde das nicht gesagt. Es gibt jedes Jahr neue Auflagen, die zu erfüllen sind, um ein Projekt beizubehalten. Die Gelder werden unterschiedlich verteilt und es kann passieren, dass ein Projekt hinten runter fällt.  Aber, wir hier sind auch nur Menschen und können uns, wie man so sagt, nicht nur von Luft und Liebe ernähren.

Wir akzeptieren das natürlich, haben uns dann aber gesagt, wir wollen stabiler und stärker sein, um den Lauf die Projekte auch langfristig garantieren zu können. Kinder und Jugendliche brauchen Sicherheit. Die wollen wir garantieren.

Heißt das im Klartext, die Teilnehmer zahlen eine höhere Gebühr, um von Fördergeldern unabhängiger zu werden? 

Günstiger als rein wirtschaftliche Tanzschulen, ein wenig teurer als kleine Vereine. Das ist der Plan.

Konkreter – was ist für Sie ein gutes Projekt?

Tanzen – das ist die riesige Plattform, breit gefasst und der Boden.

Ein klassisches Projekt z. B. war die Ferienbetreuung. Es war für Kinder und Jugendliche, die in den Sommerferien nicht die Möglichkeit haben wegzufahren. Für sie haben wir ein buntes Ganztagsangebot entwickelt. Am Vormittag waren es verschiedene Tanz-Workshop und dann Besuch im Kino, im Museum, auf der Bowling-Meile oder gemeinsames Kochen, Basteln um einfach trotzdem die Ferien zu gestalten. Das beispielsweise war ein Projekt, das durchweg immer "lief" und momentan ein bisschen auf der Kippe steht.

Alles andere sind schon sozusagen eigene Projekte: Wir haben eigene Trainingslager, Kinder fahren tatsächlich mit uns gemeinsam eine Woche in eine Ferienanlage. Wir haben dort ein Trainingslager, einen See und alles Mögliche an Spaß ...

Es gibt die allgemeine Förderung von Gruppen und Meisterschafts-Teams, so wie das Team, das nach Schottland geflogen ist oder das Generieren von Auftritten und die Betreuung ist ein Teil unserer Projektarbeit. Diverse Zusammenarbeiten mit Schulen, Kinder- und Jugendlichen-Einrichtungen oder auch Kitas, diverse Projekte, mit denen wir Tanz in die Schule und damit den Kindern näher bringen. Dann sowieso das ganze Angebot, das wir jeden Tag hier in der Einrichtung Tag um Tag realisieren, das ist ein großes Paket und allerhand, das wir durchstehen müssen. 

Ist das Arbeit ohne Ende, der Sie gegenüber stehen?

Ja, macht man eine Profession zum Beruf, dann muss man hart arbeiten. Aber mit Passion fühlt es sich anders an.

Wie alt sind die Teilnehmer?

Tanzen beginnt im Alter von zwei, drei Jahren. Der Hauptanteil liegt zwischen 10 bis 15 Jahren. Später, nach dem Abitur oder während des Studiums,  das sind dann nicht mehr Kinder und Jugendliche. Ja, es  gibt einige, die weiter mit uns sind und vielleicht als Trainer oder Tänzer bleiben. 

Bewegungen von Zwei- oder Dreijährigen – also unvorbelasteten – mit Musik zu sehen, das stelle ich mir spannend vor

Ja, Musik gibt es hier immer. Es heißt, früh übt sich und hier stellen sich die Grundlagen ein: Wo ist meine rechte Hand, wo die linke. Oder Rhythmus, wie bewege ich mich überhaupt in der Musik? Auch Spaß an Musik entwickelt sich früh

Wo sind die nächsten Auftritte? Wo kann man die Eastside Fun Crew sehen?

Auf Facebook zum Beispiel kann man uns folgen. Wer uns finden möchte, der findet uns definitiv in sozialen Netzwerken und Zeitungen.

Was hat Sie bewogen, sich in der Kinder- und Jugendarbeit zu engagieren und warum gerade hier?

Die Zusammenarbeit ist durch Karina Berg entstanden, sie hat mich "gefunden".

Beständigkeit, da fügen sich für mich die beiden Fragen zu einer Antwort zusammen, ist für mich unerlässlich. Gerne spreche ich in diesem Zusammenhang das Jubiläum an: 20 Jahre Freidenker Barnim, das ist definitiv eine hohe Ehrung und spricht für sich. Wir hoffen auch, dass es so weiter geht. Aus meiner Sicht ist das genau unsere Art von Beständigkeit, die in unserer Gesellschaft nicht mehr Gang und gebe sind.

Ich habe Vereine gesehen, die bemüht sind, überhaupt 20 Jahre zu schaffen. Ich bin sehr froh darüber und hoffe, es gibt noch weitere 200 ...  (Gunnar Laatsch, bisher immer ernst geblieben, lacht fröhlich ....)

In den vergangenen Jahren, ich bin ja erst vor vier Jahren und speziell für mein Segment, die Kinder- und Jugendarbeit reingesprungen. Wir hatten immer eine Geburtstags-Veranstaltung und dieses Jahr eine Jubiläums-Woche. Wir wollten allen, zumindest möglichst vielen Mitgliedern unsere Angebote zeigen. Wir hatten ein besonderes Jubiläums-T-Shirt, man konnte hier und da mitmachen. Etwas neues war unsere Fotowand, alle konnten sich verewigen. Eine große Collage von allen, die mitgefeiert haben, wird es noch geben.

Der Freidenker Barnim e. V.  macht mit allen seinen Jugendeinrichtungen ein Sommerfest, das wird unser nächstes Event. Letztes Jahr waren wir damit direkt auf dem Marktplatz in Bernau. Der Termin ist meist kurz vor den Sommerferien. 

Dass ich hier bin ist eine besondere Art der Fügung. Ich hatte schon als Profi-Tänzer gearbeitet und vor Jahren hier Workshops gegeben und das auch, um Jugendteams zu fördern. Ich wurde also von einem Schüler gefunden, als ich selbst Trainer war. Ich bringe Erfahrungen aus Tanzschulen und von der Jugendarbeit mit. So hat es sich ergeben. Hier haben wir uns gut verstanden und uns überlegt, wollen wir das Projekt noch einmal  gemeinsam anfangen, richtig und größer loslegen. So haben wir es dann gemacht und können inzwischen noch mehr Jugendlichen helfen als vorher und hoffen, dass es so weitergeht. 

Helfen? Was genau meinen Sie damit, Herr Laatsch? 

Ich beschreibe das einmal so. Ich persönlich stamme ursprünglich aus Rostock. Ich habe durch Tanz so viel erfahren und  so viel gelernt, dass es mir geholfen hat, mein Leben für mich schöner zu gestalten. Ich habe Erfahrungen sammeln können, die anderen einfach verwehrt geblieben sind. Das was mir Tanz und Passion ermöglicht hat, mir in meinem Leben geholfen hat, das möchte ich anderen Kindern geben. So möchte ich den Einfluss durch Tanz auf mich beschreiben.

Mir geht es geht darum, dem Kind Garantie zu geben: Du bist einer von uns, Du gehörst dazu. Du kannst Teil des Ganzen sein. Wir können dich begleiten, bis du erwachsen bist. 

Auf uns kannst Du Dich verlassen.

Natürlich, ein Projekt, in dem Kinder einmalig tanzen können immer schön. Aber, wie erlebt es ein Kind, eine kurze schöne Zeit, die dann abrupt zu Ende ist? Eine Garantie zu haben und dazu zu geben, es geht weiter, das ist mir enorm wichtig bei dem,  was wir tun.

Ist das mit einem Verein, der aktuell mehr als 20 Jahre besteht und zuvor auf eine  lange Tradition zurückblickt gegeben? 

Ja, es gibt den Hintergrund, darauf ist aufzubauen. Natürlich sind wir dankbar für jede Unterstützung und Förderung. An dieser Stelle geht ein Dank an alle die uns auf diesem Weg begleitet und geholfen haben. Eine gewisse autonome Arbeit ist, soweit sind wir in dieser Gesellschaft, unerlässlich und darauf ist zu achten.

Tanzen ist elitär – ist dieser Gedanke überholt oder beständig?

Elitär -  das war es einmal mit dem Ballett auf dem Königshof. Gerade die urbane Tanzkultur, die Hip Hop Kultur beweist genau das Gegenteil und strebt gegen das andere an. Und das besondere daran ist, das die moderne Tanzkultur, die Hip Hop-Kultur das elitäre überholt hat. 

Darum geht es ja gerade, (Gunnar Laatsch verändert seinen Takt, spricht im Hip-Hop-Rythmus:)
Tanz gemeinsam, 
Tanz für jedem,
Tanz mit jedem, 
Tanzen auf der Strasse, 
Tanzen zum Wohlzufühlen, 
Tänz-er entwickeln ihren Stil, 
Tänz-er in gemeinsamer Choreographie.

Hip Hop ist die jüngste Kultur in der Tanzwelt, sie gedeiht gerade und ist an einem Angelpunkt angekommen, an dem sie mit ihrer nun "gewissen" Größenordnung wahrgenommen wird.

Tanzen ist Ihr Beruf geworden. Tanzen hat Ihr Leben verändert, sie wurden erfolgreicher Tänzer, erlebten Erfolge, die sich bei anderen Menschen nicht einstellten. Was stellte sich durch diese Erkenntnis bei Ihnen ein?

Meine Empfindung? Ich bei einfach nur dankbar. Jedem Moment der mich etwas gelehrt hat, sowie jeder Person die mich unterstützt hat und Situationen die mich begleiteten. Wobei ich dazu sagen muss, ich habe sehr hart gearbeitet, definitiv hart gearbeitet. Ich würde mir jedoch niemals anmaßen, der Beste zu sein. Es ist die Kombination aus harter Arbeit und zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.

 Herzlichen Dank für das Gespräch.


Die Eastside Fun Crew tanzt in diesem Jahr auf 28 JugendFEIER-Festveranstaltungen.

Die JugendFeier-Saison 2017 des Landesverbands Berlin-Brandenburg des Humanistischer Verband Deutschlands und der Regionalverbände beginnt am 15. April und endet mit der letzten Veranstaltung am 27. Mai 2017.

Karten gibt es auf Anfrage im Büro Humanistischer Verband Deutschlands, Büro JugendFEIER, Telefon 030 613904-74.

Gunnar Laatsch, Profi-Tänzer, Trainer und Manager mit Gigs über Europa hinaus - aufgewachsen, erwachsen geworden in der Hip Hop Kultur. 1988 in Rostock geboren, ging er mit 13 Jahren erstmals in eine Tanzschule. 2014 wurde Gunnar Laatsch zusätzlich Projektleiter der Eastside Fun Crew und gehört damit dem Freidenker Barnim e. V. an.