"Weltweiter Tag der genitalen Selbstbestimmung“ lädt zu Podiumsdiskussion und Kundgebung nach Köln

Weibliche Genitalverstümmelung in Asien

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Kundgebung am "Weltweiten Tag der genitalen Selbstbestimmung" 2017 in Köln
Kundgebung am "Weltweiten Tag der genitalen Selbstbestimmung" 2017 in Köln

Am 7. Mai jährt sich die Verkündung des "Kölner Urteils" zum sechsten Mal. Dieses hatte 2012 auch Jungen das Recht auf genitale Selbstbestimmung zugesprochen, indem es eine medizinisch nicht indizierte Vorhautentfernung ("Beschneidung") eines Jungen als eine strafbare Körperverletzung bewertete.

Anlässlich dieses Jahrestages fordern über 50 Organisationen aus zwölf Ländern in einem Aufruf zum "Weltweiten Tag der genitalen Selbstbestimmung", alle Kinder, unabhängig vom Geschlecht, vor jeglichen nicht-therapeutischen Genitaloperationen zu schützen.

Zu den deutschen Unterstützern gehören u. a. der BVKJ – Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die Giordano-Bruno-Stiftung, der Internationale Bund der Konfessionsfreien und Atheisten (IBKA), der Zentralrat der Ex-Muslime, die Partei der Humanisten, TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V., pro familia NRW, die Ibn Rushed-Goethe Moschee, WADI e. V. und der Verband medizinischer Fachberufe. Initiiert wurde dieser Tag ursprünglich vom Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e. V.

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Nachdem 2017 die westlich finanzierten Massenbeschneidungsprogramme an Jungen in Afrika thematisiert wurden, widmen sich die diesjährigen Veranstaltungen in einem Schwerpunkt weiblicher Genitalverstümmelung in Asien. Dort würden Millionen von Mädchen Opfer von Genitalverstümmelung. Meist seien diese religiös begründet und würden von medizinischem Personal durchgeführt. Die Verantwortlichen grenzten sich mit Hinweis auf die Form des Eingriffes stark von afrikanischen Praktiken ab.

Für die Kundgebung am 7. Mai um 12:00 Uhr auf dem Wallrafplatz in Köln neben dem WDR-Funkhaus sind nach aktuellem Stand folgende Rednerinnen und Redner angekündigt:

  • Prof. Mikael Aktor – Religionswissenschaftler und Vize-Präsident von Intact Denmark
  • Gislinde Nauy – TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V.
  • Kamran Ganai – Zentralrat der Ex-Muslime
  • Hanna Wettig – WADI e. V.
  • Felix Bölter – Vorsitzender Partei der Humanisten
  • Dr. Sigrid Peter – Vize-Präsidentin BVKJ – Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
  • Dr. Wolfgang Müller – Vorstand pro familia NRW
  • Dr. Necla Kelek – Botschafterin für intaktiv e. V. – Eine Stimme für genitale Selbstbestimmung
  • Viola Schäfer – Vorsitzende intaktiv e. V. - Eine Stimme für genitale Selbstbestimmung
  • Holger Edmaier – Geschäftsführer Projekt 100 % MENSCH
  • David Smith – Chief Officer Genital Autonomy
  • Önder Özgeday – Vorstand MOGiS e. V. – Eine Stimme für Betroffene
  • Victor Schiering – Vorsitzender MOGiS e. V. – Eine Stimme für Betroffene
  • Dr. Ute Wellstein – Bundesarbeitsgemeinschaft Säkulare Grüne von Bündnis 90/Die Grünen
  • Sonja Fatma Bläser – HennaMond e. V. – Mut, Rat und Lebenshilfe
  • Savci – Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e. V.

Am gleichen Tag ist auch eine Demonstration in San Francisco angekündigt.

Am 6. Mai um 11 Uhr richtet TERRE DES FEMMES (TDF) zudem eine Podiumsdiskussion mit dem Thema "Medikalisierung von weiblicher Genitalverstümmelung: Ein Tabu– nicht nur Asien" aus.

Auf dem Podium sitzen

  • Yuliati Umrah, Kinderrechteaktivistin aus Indonesien und Gründerin der Hilfsorganisation Arek Lintang,
  • Hannah Wettig, Leiterin der StopFGM-Kampagne von WADI e. V.,
  • Dr. med. Christoph Zerm, Gynäkologe und Vorsitzender der AG FIDE e. V. und
  • TDF-Vorstandsfrau Dr. Necla Kelek.

TDF-Mitfrau Gislinde Nauy moderiert die Veranstaltung. Ort: "Kleines Forum" in der Alten Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln.