BERLIN. (hpd) Nach Berichten der US-amerikanischen Zeitung New York Daily News bezahlte ein Kirchgänger in Pennsylvania seinen sonntäglichen Gottesdienstbesuch mit dem Leben, weil er sich auf einen falschen Platz gesetzt hatte.
Laut Bezirksstaatsanwalt Kevin Steele brach am 24. April in der Keystone Fellowship Church in der Kleinstadt Montgomeryville (Pennsylvania) ein Streit zwischen zwei Besuchern des Sonntagsgottesdienstes aus. Der 27-jährige Robert Braxton hatte sich auf einen Platz gesetzt, der offenbar für jemand anderen reserviert war. Als ihn ein Besucher des Gottesdienstes darauf aufmerksam machte, reagierte Braxton laut Zeugenaussagen recht unwirsch und begann einen Streit, konnte jedoch von einem Priester wieder beruhigt werden.
Die Situation eskalierte, als sich der 46-jährige Mark Storms in den Streit einmischte. Er näherte sich Braxton mit einer Waffe in der Hand, zeigte seine Waffenlizenz vor und sagte ihm, er solle das Gotteshaus verlassen. Braxton zeigte sich unbeeindruckt und schlug Storms ins Gesicht, worauf dieser das Feuer eröffnete. Braxton wurde in Brust und Arm getroffen und starb kurz darauf im Krankenhaus. Die Keystone Kirchengemeinde hielt am folgenden Tag einen Trauergottesdienst für ihn ab.
8 Kommentare
Kommentare
Stefan Dewald am Permanenter Link
Esoterik hilft gegen Überbevölkerung. Leider nicht gegen Übelbevölkerung.
Alfred Farkas am Permanenter Link
In God's Country
In den USA besuchen immer noch - wir schreiben das 21. Jh. u. Z. - sehr viele Menschen regelmäßig Göttertempel wie Kirchen, zwecks gemeinsamer Feier zur Verehrung eines (ihres) Gottes. Und einige scheinen den Gottesdienst mit Schießeisen aufzusuchen ...
Nein, es ist nicht zum Lachen! So etwas wie Schadenfreude - nach dem Motto: Selig sind die Friedfertigen - ist nicht angebracht. Wir alle sind Menschen. Mit beängstigenden Schwächen ...
Ansonsten mußte ich an T. S. Eliots Drama "Murder in the Cathedral" denken (das ich aus dem Englischunterricht kenne; ich habe es nicht gelesen), in dem die Ermordung Thomas Beckets, des Erzbischofs von Canterbury, durch Handlanger Heinrichs II. (12. Jh.) - Vater von Richard Löwenherz und Johann Ohneland -, allesamt höchst christlich, verhandelt wird. An die blutgetränkte Geschichte der Christenheit.
Gaga!
A. F.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Kann in Deutschland in keiner Kirche passieren: da kommen höchstens zwei Personen in eine Kirche und hunderte Plätze bleiben frei. Also keine Sitzplatzstreit.
annen nerede am Permanenter Link
Amen.
Noncredist am Permanenter Link
Der allwissende Gott bekommt nicht mit, dass eines seiner Schäfchen einen Streit anfängt, welches in einem Blutbad enden wird.
Für einen allmächtigen Gott mit unendlichen Möglichkeiten eine meiner Meinung nach erbärmliche Leistung. Ja, wohl eher in Richtung Leistungsverweigerung gehend, falls die Behauptung der Möglichkeit in unsere Welt einzugreifen tatsächlich stimmen mag. Oder, und das ist wohl nicht von der Hand zu weisen, ist dies nichts anderes was zu erwarten war, wenn es keine eigenständige und unabhängige Göttlichkeit existiert, welche mit Attributen wie "Liebe" oder "Mitgefühl" beladen ist ;)
>> Die Keystone Kirchengemeinde hielt am folgenden Tag einen Trauergottesdienst für ihn ab. <<
Dies irritiert mich immer wieder. Weshalb trauern diese Menschen?
Wenn Gott es so haben wollte, sollte man dem jeweiligem Gott einen Gottesdienst voller Freude widmen. Endlich hat Gott die Welt bereichert! Einen Störenfried weniger.
Der Kernpunkt dieser Religion ist die Erkenntnis, durch Jesus seine Auferstehung, dass das Ende des Lebens nicht das endgültige Ende sei. In diesem Falle ist der Störenfried nicht "weg", sondern bloß in Gottes Hände gekommen. Oder seinem Schoß, falls es nach kaholischer Fummellehre geht. Hier hat Gott das letzte Wort und wird richten, wie es ihm gefällt. Anstatt Trauer zu zeigen, sollte man Freude über die jetzige Situation versprühen. Endlich ist ein Stück sterbliches Fleisch weggegangen, um direkt von Gott - dem oberstem und perfektestem Richter - gerichtet zu werden. So wie es jedem Menschen ergeht, der gerne in dieser Religion verweilt.
Weshalb dann die Trauer? Weshalb will man so sehr auf den Verlust im "irdischem Leben" verweisen, wenn man gleichzeitig in ständiger Manier die Herrlichkeit in der göttlichen Unendlichkeit preist? Können sie sich nicht endlich entscheiden? Ist die überirdische Situation erstrebenswert? Dann müsse man sich über den "Übergang" freuen! Ist hingegen die Erde wichtiger als der Himmel, dann ist die Trauer über den Verlust und Mangel der Person gerechtfertigt. Weshalb haben Anhänger der einzigsten Gottheit im Universum solch ein Problem damit? Hat sich Gott in seiner Bibel nicht klar genug ausgedrückt? ;)
omnibus56 am Permanenter Link
Ist diese friedensstiftende Wirkung der christlichen Religion nicht wunderbar? Überall sonst, insbesondere bei Atheisten, versteht sich, wäre eine wilde Schießerei mit zig Toten ausgebrochen.
(Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten.)
Dieter Bauer am Permanenter Link
... Und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich die den Schädel ein .....
Typischer Religionsfanatismus, wie er in vielfältig variantem Gewand daher kommt. Eigenerfahrungen liegen vor.
Karl Zeiler am Permanenter Link
Dieses Vorkommnis ist erschreckend, aber diese hämischen Kommentare sind es auch (natürlich nicht alle). Übrigens gehöre ich schon lange nicht mehr der kath.