LEIPZIG. (hpd) Das Verwaltungsgericht Leipzig hat den Eilantrag des "11. Gebots" vor wenigen Minuten abgelehnt.
Auf die vorgetragene Problematik, dass dem Veranstalter des Katholikentags kein Hausrecht sondern lediglich ein Sondernutzungsrecht für die Innenstadt erteilt werden könne, ging das Gericht nicht ein. Es machte stattdessen Sicherheitsbedenken geltend, von denen im Genehmigungsbescheid für das "11. Gebot" durch das Ordnungsamt der Stadt Leipzig keine Rede war. Das Gericht unterstellt eine mögliche Gefährdung durch die Demonstration mit der Moses-Figur und betrachtet es als Recht des Organisators, Besucherströme leiten und damit auch potenzielle Gefahren ausschließen zu dürfen.
Die Organisatoren des "11. Gebots" sind über diese Begründung verwundert und betonen, dass von ihnen lediglich eine Gefährdung für die zukünftige Finanzierung von Kirchentagen aus öffentlichen Mitteln ausgehe.
Das "11. Gebot" wird sich im Laufe des Tages mit einer Beschwerde an die nächst höhere Instanz, das OVG Bautzen, wenden. Ebenfalls per Eilantrag. Eine Entscheidung wird noch heute erwartet.
13 Kommentare
Kommentare
Ernie am Permanenter Link
erstmal DANKE!
dran bleiben und viel glück!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Das schreit jetzt bald nach zivilem Ungehorsam.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Sicherheitsbedenken ? Hatten wir das nicht gerade erst in Kenia ?
helmut jutzi am Permanenter Link
Sobald organisierte Religion Macht erhält, nutzt sie diese gnadenlos aus.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"... und betonen, dass von ihnen lediglich eine Gefährdung für die zukünftige Finanzierung von Kirchentagen aus öffentlichen Mitteln ausgehe."
Das ist die einzige Gefährdung, die die Kirche in Wahrheit sieht. Was sollte auch sonst geschehen? Dass Gläubige einen religiontischen Anfall erleiden und in unkontrollierbarer Religionsgefühlswallung eine Spontanoffenbarung erleiden, die ihnen aufträgt, den Rechtsfrieden zu stören?
Wie dünn muss die Haut der Kirchenfürsten sein, die in dieser friedfertigen Demonstration bürgerlichen Aufbegehrens gegen die Selbstbedienungsmentalität der hohen Geistlosigkeit das Auftreten des Leibhaftigen sehen? Oder ist ihr Gottvertrauen derart geschrumpft, dass sie nicht einmal mehr auf himmlischen Beistand gegen eine Pappfigur erwarten?
Es hilft keinen Weinen, hilft kein Beten
Moses hat der Kirche in den Arsch getreten.
(nach Erich Kästner)
David am Permanenter Link
tja, dem Humansimus sind halt Grenzen gesetzt und diese Grenzen sind die (Will)Kür der Gerichte, irgendwas findet sich immer.
Da sieht man das die Gerichte gleichgeschaltet sind.
Olaf Sander am Permanenter Link
Ich finde es gut, dass das Verwaltungsgericht den Antrag abgelehnt hat. Bekommt doch das 11. Gebot so die Aufmerksamkeit, die es verdient.
Derweil spiele ich ein bisschen im Streisand und warte auf den nächsten Artikel von Frau Wakonigg.
Rainer am Permanenter Link
Da gehört wohl ein verantwortlicher Verwaltungsrichter zur Minderheit von 4% der Bevölkerung von Leipzig....
Stefan am Permanenter Link
Keine Überraschung. Eines der Hauptkriterien für die Richterauswahl ist absolute Kirchentreue.
Noncredist am Permanenter Link
>> Das Gericht unterstellt eine mögliche Gefährdung durch die Demonstration mit der Moses-Figur und betrachtet es als Recht des Organisators, Besucherströme leiten und damit auch potenzielle Gefahren ausschließe
Es dürfte für das Gericht anscheinend überhaupt kein Problem bestehen, diese Behauptung einer potenziellen "Gefahr" mit guten Belegen auszustatten. Sicherlich finden sich Flyer mit der Aufforderung, dem Katholikentag mit Krawall zu begegnen. Oder man findet in der Gesellschaft der dort vorhandenen Humanisten potenzielle Facebook-Nazis, wie sie in einschlägigen politischen Parteien zu finden sind ;)
Nein? Nicht die geringste Aufforderung, die Katholiken in ihren Praktiken an diesem Tage zu stören?
Na, dann bin ich auf die Erklärung gespannt, wie der Überhang von "Andersgläubige" zu Gewalttäter vonstatten ging.
Wenn hier vorauseilender Gehorsam an den Tag gelegt wurde, dann kann man jeglichen "kritischen Stand" an einer Veranstaltung wegwischen. Einfach die Behauptung darlegen, man würde "mögliche Gewalttäter" fernhalten. Natürlich ohne jeglichen Beleg zu liefern, dass die anwesenden Personen wegen solchen Aktivitäten jemals aufgefallen wären.
Das 11. Gebot bringt Katholikentagsbesucher zum Nachdenken. Die Kirche hat anscheinend ein Problem mit Menschen, die kritische Fragen stellen. Sollte mich dies überraschen? ;)
Wolfgang am Permanenter Link
Ist die Justiz noch zu retten? Wo bleibt der heilige Geist? Was haben die für eine Angst! Ein eigenartiges Gottvertrauen! Man gehe zurück auf Los!
Peewee am Permanenter Link
weiter so, nicht nachlassen!
Thomas Sch. am Permanenter Link
Tolle Aktion, bitte nicht unterkriegen lassen!
Ist schon erstaunlich mit welchem "Selbstbewusstsein" diese Minderheit auftritt.
Wie kann dieser "allmächtige" "Gott" von dem sie dort überall reden den Organisatoren sowas nur antun.. man könnte beinahe Mitleid bekommen. :-)