BERLIN. (hpd) Dem Berliner Landesverband der Partei der Humanisten (PdH) gelang es nicht, die notwendigen Unterstützer-Unterschriften zu sammeln. Damit wird die junge Partei nicht zu den Senatswahlen im September antreten können.
Von einem Scheitern möchte die Berliner Landeschefin Sandra Pacholke indes nicht sprechen: "Wir haben es dieses mal in Berlin nicht geschafft, die notwendigen Unterschriften zu sammeln. Das bedeutet aber nicht, dass wir aufgeben."
Auch wenn die Berliner damit ihr selbstgestecktes Ziel – die Zulassung zur Abgeordnetenhauswahl – knapp verpasst haben. Der Parteivorstand ist noch dabei, die Ursachen dafür zu ermitteln. Abgesehen von der knappen Zeit, in der die Unterschriften gesammelt werden konnten, wurde aber bereits deutlich, dass es in der "Hauptstadt der Ungläubigen" schwer ist, die Menschen auf der Straße für die Themen der Partei zu interessieren. Bereits in einem ersten Interview mit dem hpd stellte Pacholke klar, dass mit Kirchenkritik in Berlin kein Wähler mehr zu erreichen sein würde. "Es interessiert hier einfach niemanden mehr."
Leider konnten aber auch Themen wie Sterbehilfe, Selbstbestimmung und Bildung nicht genügend Wahlberechtigte überzeugen. "Aber wir haben trotzdem eines unserer ersten Ziele erreicht," gibt sich Sandra Pacholke optimistisch, "nämlich die Anerkennung der Partei-Eigenschaft." Mit dieser Anerkennung in der Hinterhand können besser Mitglieder gewonnen werden.
Nun blickt die PdH auf die Bundestagswahlen 2017. Neben dem bereits bestehenden Landesverband in Berlin sind derzeit in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen Neugründungen in Arbeit.
14 Kommentare
Kommentare
Stefan Dewald am Permanenter Link
Vielleicht gibt es ja dieses Jahr gar keine Wahlen in Berlin:
http://www.tagesspiegel.de/politik/die-hauptstadt-und-ihre-probleme-in-berlin-wird-alles-verschoben-vielleicht-sogar-die-wahl/13721338.html
https://www.berlinjournal.biz/wahlleiterin-warnt-wahlen-in-berlin-sind-akut-gefaehrdet/
Stefan Radonk am Permanenter Link
Tja, vielleicht sind die genannten Themen ja doch schon, wenn auch nicht so ausgeprägt, bei anderen Parteien - z.B. der Linken, vertreten.
Dieter Fischbach am Permanenter Link
Ein herber Rückschlag für die humanistische Sache.
Welche Konsequenzen hat denn dieses Fiasko?
In jeder anderen Partei hätte der Landesvorstand längst seinen Hut nehmen müssen.
Sandra Pacholke am Permanenter Link
Dieter, ich denke die Konsequenzen kannst Du getrost den Mitgliedern des Landesverbandes Berlin überlassen.
Dennis Riehle am Permanenter Link
Auch das müssen eine Partei und ein Landesvorstand lernen, wenn sie im politischen Geschäft mitmischen möchten: die Kritik zu ertragen, die Forderungen nach einem Rücktritt, die nach solch einem Ereignis auch gegen je
Jürgen Roth am Permanenter Link
Es war ein gewiss den Versuch wert, mit einem humanistischen Programm als Partei anzutreten. Das Unternehmen ist misslungen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ach, misslungen, ja? Was war denn da anders mit AL/Grünen in den 70ern? Wie lange haben die an %-Hürden geknabbert, bis sie in Parlamente einzogen? Und bis heute nur teilweise anerkannt wurden?
Dieses Negativ-Geseiere geht mir schon lange auf die E***.
Rüdiger Weida am Permanenter Link
Wieviel Stimmen haben denn gefehlt?
Hans Trutnau am Permanenter Link
Die Mehrzahl, Rüdiger. Die Zeit (ca. 1 Monat) war einfach zu kurz.
Berlina am Permanenter Link
Trotz regelmäßigem Lesen hier, wusste ich nichts von dem Berliner Vorhaben.
Sandra Pacholke am Permanenter Link
Doch diese Listen werden sehr genau und einzeln durch das Bezirkswahlamt geprüft, ca.
Berlina am Permanenter Link
Das war dann bei Tempelhof anders.... (weil gewünscht?)
Berlina am Permanenter Link
Ach so. Menschen wählen ürbigens keine Wahlprogramme, sondern Menschen. Alle anderen Behauptungen sind bei der Mehrzahl der Wahlberechtigten nur Vorwände.
Sandra Pacholke am Permanenter Link
Na, dann auf geht es, über neue Mitglieder freuen wir uns immer!