Papst Franziskus: Moralprediger Nummer 1 und die Frage seiner Legitimität

Größte Arroganz im Gewand tiefster Demut

ODERNHEIM. (hpd) In den Medien wird Franziskus I. als großer Mahner, gewaltiger der Menschheit ins Gewissen Redender, als unbestechlicher Kritiker aller Ungerechtigkeiten in der Welt gefeiert. Von woher aber nimmt dieser Mann überhaupt die Kühnheit, so aufzutreten, so allen an den Ungerechtigkeiten dieser Welt Beteiligten die Leviten zu lesen, wo er das doch im Namen einer Institution, als ihr höchster Vertreter tut, die zahllose Megaverbrechen und Menschenrechtsverletzungen in jeder Phase ihrer Geschichte begangen hat? Wieso brandmarkt der Papst jeden negativen Aspekt in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, in Finanz- und Bankwesen, ohne jemals zu erwähnen, welch ungeheure Unmoral die Kirche auf ihrem Gewissen hat?

Dieser Mann setzt sich ins Flugzeug, fliegt in alle möglichen Länder, zuletzt nach Brasilien, Israel, in die Türkei, und spielt sich überall als Heilsbringer und oberste Sozial- und Moralinstanz der Welt auf, als wenn seine Kirche die weißeste Weste hätte, wo doch ihre Archive millionenfach davon zeugen, dass diese Institution kein Megaverbrechen, keine Schandtat, keine Folterung, keinen Betrug, keinen Landraub, keine Misshandlung von Kindern und Jugendlichen, keine Vernichtung ganzer Völker, keine Kriegsanzettelung, keinen Völkermord, keinen wie immer gearteten Skandal, keine sexuelle Perversion welcher Art auch immer jemals ausgelassen oder vermieden hat.

Die Politiker und die Massen, zu denen er fliegt, liegen, bildlich gesprochen, platt auf dem Boden und hören ihm andächtig zu. Dieser Pfaffe im schneeweißen Kleid spielt den Bescheidenen, Anspruchslosen, Demütigen und ist in Wirklichkeit der Hochmütigste, Arroganteste, bodenlos Frechste, weil er es wagt, mit einem so kolossalen Verbrechensregister seiner Kirche vor die Weltöffentlichkeit zu treten und ihr ihre Sünden vorzuhalten. Dieser Mensch hat in alle Ewigkeit nicht vor, erst einmal ein Schuldbekenntnis seiner eigenen Kirche der Öffentlichkeit vorzulegen und praktisch die ganze Menschheit auf den Knien um Vergebung für die großen Vergehen der Kirche zu bitten.

Tausend Jahre Schweigen wäre das Mindeste, was sich dieser Papst und diese Kirche auferlegen müssten!

Da spricht dieser Papst, wie kürzlich geschehen, vor dem EU-Parlament in Straßburg, und die Parlamentarier klatschen ihm begeistert Beifall und vergessen dabei komplett, dass dieser Papst einer der größten Menschenrechtsverletzer der Gegenwart ist, dass er den Frauen nach dem Vorbild der heiligsten Jungfrau Maria nur die Rolle der Mutter und Dienerin des Mannes zuspricht, ihr jedes Recht, Priesterin in seiner Kirche zu werden, abspricht, dass er des weiteren den etwa 350.000 Priestern seiner Kirche das Recht auf Heirat einer Frau nimmt und selber Missbrauchsverbrechen durch Geistliche an Jugendlichen und Kindern in seiner damaligen Erzdiözese Buenos Aires lange Zeit verschleierte, dass er bis heute für Flüchtlinge keine kirchlichen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, obwohl viele Kirchen in der ganzen Welt leer stehen, zahlreiche Klöster keinen Ordensnachwuchs haben und auch die vatikanischen Gemächer und Gärten groß genug wären, um eine Menge von Flüchtlingen aufzunehmen.

Prof. Dr. Hubertus Mynarek
Prof. Dr. Hubertus Mynarek, Foto: © Evelin Frerk

Dieser Papst hat außer großen Gesten und Worten keine Taten der Barmherzigkeit vorzuweisen, aber er nimmt sich heraus, der Praeceptor mundi, der oberste Schulmeister der Welt, ihre höchste moralische Autorität und Instanz zu sein. Tatsächlich ist er ihr größter Showmaster, Angeber und Schaumschläger! Es war kein Zeichen von Größe oder Intelligenz des den Papst einladenden EU-Parlaments, dass die meisten seiner Abgeordneten diesem Scharlatan ehrfürchtig zuhörten und Beifall klatschten. Aber da alle Politiker, auch die des EU-Parlaments, Legitimationsdefizite aufweisen und die Massen die päpstliche Scharlatanerie noch immer nicht durchschaut haben, kommt auch den Parlamentariern “Ihre Heiligkeit” als allerdings falsches Kultsymbol der vermeintlichen Einheit der europäischen und der Weltgemeinschaft gerade recht.

Da jener Jesus, wie ihn die historisch-kritische Methode mit einem gewissen Wahrscheinlichkeitsgrad rekonstruieren kann, keine Kirche, kein Priester- und Papsttum gestiftet hat, fehlt Franziskus I. auch jegliche religiöse Legitimation zu seinem Auftreten als oberster Moral- und Sozialprediger der Welt. Schon vor über 200 Jahren bezeichnete Dichterfürst Friedrich Schiller das Papsttum als “das künstlichste aller Gebilde, das schlechterdings nur durch eine fortgesetzte Verleugnung der Wahrheit erhalten werden könnte”. Die Massen, die heute noch den Papst beklatschen, sollten ihn demnächst auspfeifen, wenn er sich wieder dazu herablässt, das Bad in der Menge zu genießen und sich als großer Wohltäter der Menschheit aufzuspielen, noch dazu auf Kosten der Staaten und Steuerzahler, von denen er sich seine Besuche bezahlen lässt.

Der selbsternannte Stellvertreter und Statthalter Gottes auf Erden, der freche Usurpator dieser Titel, steht an der Spitze einer Kirche, die in allen Jahrhunderten ihres Bestehens unaufhörlich Nächsten- und Feindesliebe predigte, aber Nächsten- und Feindeshass bis zum Exzess systematisch praktizierte, die größten Geister der Menschheit, große Humanisten, religiöse Ketzer, philosophische und wissenschaftliche Koryphäen bis aufs Blut verfolgte und vernichtete, weil diese Menschen ihren Aberglauben, ihre Irrationalität, Mediokrität, geistige Armut und ihren Betrug an den Massen radikal aufgedeckt hatten.

In mythologischer Sprache: Die Papstkirche ist die Kirche Satans, wie Dostojewski in “Die Brüder Karamasow” überzeugend dargelegt hat, weil sie in Wirklichkeit die diabolischen Götter der Profitmaximierung um jeden Preis und der Alleinherrschaft über die Seelen anbetet, ihnen sklavisch dient, während sie nach außen hin ständig Religiosität, Frömmigkeit, Nächstenliebe und soziale Gerechtigkeit predigt.

Und da lauschen die an Naivität kaum mehr zu überbietenden Politiker ergebenst den Reden dieses Vertreters einer in ihrer Spitze zu allen Zeiten mit kolossalen Menschenrechtsverletzungen belasteten Institution, während doch jeder anständige Durchschnittsmensch mehr Recht auf Gehör hätte als dieser Harlekin aus Rom.


Zur vertieften Kenntnisnahme der Unheilsgeschichte der letzten drei Päpste siehe die Bücher von H. Mynarek: “Der polnische Papst” (über Wojtyla, Ahriman Verlag); “Papst-Entzauberung” (über Ratzinger, BoD Verlag); im Frühjahr 2015 erscheint dann Mynareks Buch über den neuen Papst.