Marokko verbietet Burka und Niqab

Nach einer bisher unbestätigten Meldung der BBC hat das Königreich Marokko die Produktion, den Import und den Verkauf von Burka und Niqab untersagt. Damit soll die Sicherheit im Land verbessert werden, da Terroristen die Vollverschleierung bei Suizidattentaten verwendet haben.

Die BBC zitiert in ihrer Meldung eine marokkanische Nachrichtenseite. Von offizieller Seite gibt es bislang keine Bestätigung der Meldung. Laut BBC sollen Herstellung, Import und Verkauf ab Montag innerhalb von 48 Stunden unzulässig sein. Das würde bedeuten, dass das Verbot heute bereits in Kraft ist.

Nach Angabe der von der BBC genannten Quelle handelt es sich bei dem Verbot um Sicherheitsmaßnahmen, "da Banditen das Kleidungsstück missbrauchten, um Verbrechen zu begehen" ("bandits have repeatedly used this garment to perpetrate their crimes").

Im islamisch geprägten Marokko ist die Burka eher selten. Insofern dürfte dieses Verbot – wenn es sich denn bestätigt – nur wenige Frauen treffen. Zudem ist nicht klar, ob es auch ein generelles Burka-Trage-Verbot gibt. Verschleierungen, die das Gesicht freilassen, sollen nach übereinstimmenden Meldungen weiterhin erlaubt sein.

In dem moderat-islamischen Maghreb-Staat selbst löste das Verbot ein geteiltes Echo aus. Während die Frauenrechtlerin Najwa Boukouss für ein generelles Verbot der Burka plädierte und die frühere Frauenministerin Nouzha Skalli das Verbot "als wichtigen Schritt im Kampf gegen religiösen Extremismus" bezeichnete, kritisieren Salafisten wie Hammad Kabbaj diese Maßnahme. "Marokko verbiete den Verkauf von Burkas, betrachte aber das Tragen eines westlichen Badeanzugs an seinen Stränden als unantastbares Recht…"