Ultraorthodoxer Rabbiner in Israel verbietet Schülern Blick auf 50-Schekel-Schein

Bloß nicht das Geld anschauen!

Weil der auf dem Geldschein dargestellte jüdische Dichter Saul Tschernichowski mit einer Christin verheiratet war, verbot Rabbi Ben-Zion Muzafi seinen Schülern, den Schein anzuschauen.

Selbst wenn man glaubt, man hätte schon jeden religiösen Unfug gehört, gelesen oder gesehen: Manchmal wird selbst der Hartgesottenste noch schockiert. Ob der iranische Oberayatollah Ali Khamenei Frauen das Fahrradfahren verbieten will oder der saudische Prediger Bandar al-Khaibari kundgibt, dass ihn Gottes Weisheit gestreift und dabei verlautbart habe, dass es keine Erdrotation gäbe – immer wieder kann man lauthals lachen oder den Kopf schütteln über den hanebüchenen Unsinn, den Geistliche von sich geben. (Ja, auch Jungfrauengeburt und Himmelfahrt zählen zu diesem Unsinn; aber den glauben erstaunlich viele Menschen.)

Einen neuen Höhepunkt erreicht die religiöse Unsinnologie in Israel: Dort hat der ultraorthodoxe Rabbi Ben-Zion Muzafi Schüler verboten, den israelischen 50-Schekel-Schein zu anschauen. Sie dürften keinesfalls das Bild des jüdischen Dichters Saul Tschernichowski sehen, weil dieser mit einer gläubigen Christin verheiratet war, "die jeden Sonntag in der Kirche betete".

50-Schekel-Schein
50-Schekel-Schein

Er selbst trage deshalb die 50-Schekel-Banknoten nur zusammengerollt in der Tasche, dann kann nichts passieren.
Das erinnert mich an Otto Waalke, der mal "predigte": "Ich selbst habe immer eine geweihte Christopherrosplakette an meiner Orgel und bin seit dem noch nie mit einer anderen Orgel zusammengestoßen."