Kommentar

Die Stimme erheben gegen Islamismus

In Frankreich enthauptete ein Islamist einen Lehrer, weil der seinen Schülern Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime in Deutschland, sieht eine Mitschuld an Taten wie diesen bei jenen, die versuchen, Kritik am politischen Islam per se zu unterbinden.

Am Freitag, dem 16. Oktober, fand die Tragödie statt. Am hellichten Tag, auf offener Straße in der Nähe von Paris. Ein islamistischer Terrorist lauerte dem Lehrer Samuel Paty auf und schnitt ihm mit einem Messer den Kopf ab. Er postete ein Foto seines enthaupteten Opfers auf Twitter und Islamisten gratulierten in den sozialen Medien. Ja, das ist erst vor einigen Tagen in Paris passiert.

Diese grausame Tat geschah nicht aus heiterem Himmel. Samuel Paty wurde getötet, weil er den Schülern in seinem Klassenzimmer Bilder aus der Zeitschrift Charlie Hebdo, Karikaturen von Mohammad, gezeigt hatte, um mit ihnen über Meinungsfreiheit zu diskutierten. Das ist alles. Nach dieser Unterrichtsstunde wurde gegen ihn in den sozialen Medien eine giftige Hetzkampagne entfacht von muslimischen Familien, deren Kinder in die Schule gehen, an der Paty unterrichtete. Morddrohungen folgten. In einem Brief an den Bildungsminister wurde protestiert, dass der Prophet des Islam vor Kindern "beleidigt" worden sei. Der Minister antwortete, dass dies keine Beleidigung sei und Frankreich ein laizistisches Land. Schließlich jedoch wurde Paty getötet. Von einem islamistischen Terroristen – und ebenso von denjenigen, die gegen ihn gehetzt hatten, denjenigen, die ihm vorwarfen, er sei "islamophob".

Es wird oft davon gesprochen, dass islamistische Kräfte in Europa versuchen, die Schulen zu erobern. Ein Ziel haben sie einstweilen schon erreicht: Lehrerinnen und Lehrer werden ihr Leben nicht in Gefahr bringen wollen und werden es wahrscheinlich vermeiden, im Unterricht auch nur ein Wort über Redefreiheit und Kritik am Islam fallenzulassen. Genau das ist ein Ziel der islamistischen Bewegung.

Ich möchte mich hier vor allem an diejenigen wenden, die polemisch mit dem unzutreffenden Begriff "Islamophobie" um sich werfen, die sich mit direkten wie indirekten Angriffen gegen Kritiker der islamistischen Bewegung – wie mich – letztlich an die Seite der Terroristen stellen. Sie sagen, dies sei nun mal die Kultur dieser Menschen und sie sollten nicht provoziert und der Islam nicht kritisiert werden. Ihrer Meinung nach ist jede Kritik am Islam und der islamistischen Bewegung im Interesse von ausländerfeindlichen Kräften.

Heute ziehen diese Leute den Kopf ein, bis ein paar Tage vergangen sind. Und dann werden sie Menschen wie mich erneut angreifen und uns sagen, wir sollten schweigen, damit die Islamisten weiter an Einfluss gewinnen und auch in Europa allen den Mund verbieten können.

Dies ist Europa und die Meinungsfreiheit ist eine der wichtigsten Errungenschaften dieser Bevölkerung

Meine Hauptkritik richtet sich jedoch gegen Regierungen, die sich selbst säkular nennen, sich aber trotzdem mit der islamistischen Bewegung arrangieren oder sich sogar an die Seite der islamistischen Organisationen stellen, ihnen materielle und ideelle Unterstützung gewähren und sie so fördern.

Sie stellen sich gut mit den islamischen Regimes im Iran und in Saudi-Arabien, mit der islamistischen Bewegung in Afghanistan und andernorts und bezeichnen sie als Regierungen der muslimischen Bevölkerung. Und sie schweigen zu den Enthauptungen von Hunderten von Menschen und den Hinrichtungen und vorsätzlichen Ermordungen von Tausenden von Kritikern und Demonstranten aus eben dieser Bevölkerung durch die islamischen Regimes und Bewegungen.

Für uns, die wir uns der islamistischen Bewegung entgegenstellen, ist der Vorfall in Paris leider eines von vielen Ereignissen, mit denen wir seit Jahrzehnten konfrontiert sind. Und eine Front unseres Kampfes ist neben Iran, Irak und Afghanistan jetzt auch Europa und die gesamte Welt.

Es geht um die Bekämpfung einer Bewegung, die mit aller Kraft versucht, die Kontrolle auch über Gebiete in Brüssel, Paris, Stockholm und Berlin zu übernehmen, die versucht, Nachbarschaften sogar mit Uniformierten zu kontrollieren – ähnlich den offiziellen Patrouillen für schariagerechtes Verhalten, die die Bevölkerung im Iran und in Afghanistan terrorisieren – die versucht, die Medien unter Druck zu setzen, und die versucht, Islamkritiker zu bedrohen oder zu ermorden, um sich Schritt für Schritt auch in diesen Ländern zu etablieren.

Man muss sich gegen diese menschenverachtende und mörderische Bewegung stellen und sie bekämpfen. Ich spreche noch einmal die Multikulturalisten und Postmodernisten an und sage: Seht, wohin uns Euer Schweigen, Eure Zusammenarbeit mit dieser Bewegung und Eure Theorien gebracht haben! Und ich wende mich an die Regierungen und sage: Sie setzen durch Ihre Politik der Beschwichtigung gegenüber der islamistischen Bewegung die Sicherheit der eigenen Bürger und wichtige Errungenschaften der Bevölkerung im Westen, nämlich Meinungs- und Redefreiheit, leichtsinnig aufs Spiel.

Das Rad muss sofort herumgerissen werden. Islamistische Terroristen müssen vom Verhandlungstisch entfernt werden. Es muss etwas getan werden, damit jeder große und kleine Islamist versteht, dass dies Europa ist und dass die Meinungsfreiheit eine der wichtigsten Errungenschaften dieser Bevölkerung ist, dass jede Person Religionen kritisieren darf und dass der Islam eine Religion ist wie all die anderen. Es reicht!

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