Kommentar

Friede auf Erden – aber bitte nur mit göttlichem Segen!

Beim Ostermarsch für Frieden zu demonstrieren, ist eine Tradition bei linken Parteien. Kein Wunder also, dass die Partei DIE LINKE in ihrem Newsletter für die Ostermärsche wirbt. Was wundert ist jedoch, dass sie den Slogan "Friede auf Erden" auf dem Titelbild des Newsletters mit einem biblischen Zitathinweis versieht. Noch dazu mit einem Hinweis auf ein Bibelzitat, das in voller Länge Nicht-Bibelgläubige dezidiert ausschließt. Ein Kommentar vom LINKEN-Politiker Ralf Michalowsky zu religiösen Tendenzen in seiner Partei.

Was ist nur im Karl-Liebknecht-Haus, der Parteizentrale der LINKEN, los? Auffällig war schon die Anbiederei bei den Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften in der Vergangenheit, nicht zuletzt im letzten Bundestagswahlkampf. Da hieß es mehrfach, dass die Werte der Religionen für unsere Gesellschaft unverzichtbar seien. Gysi am 25.12.2017 im Deutschlandfunk: "Ohne Kirchen hätte die Gesellschaft keine Werte wie Barmherzigkeit, Nächstenliebe." Sahra Wagenknecht am 07.07.2017 bei Domradio.de: "Gerade in einer Zeit, in der Werte zerfallen und Gemeinsinn und Engagement für den Schwächeren immer mehr zurückgedrängt werden, ist die christliche Religion, in deren Zentrum die Nächstenliebe steht, auch ein wichtiges Gegengewicht."

Das musste man erst mal eine Weile sacken lassen. Angesichts der heilig gesprochenen Verbrecherin Mutter Theresa die Kirchen in die Nähe von Nächstenliebe zu rücken, ist schon vermessen.

Die Strategen im Karl-Liebknecht-Haus setzen aber jetzt noch einen drauf. Im aktuellen Newsletter wurde das Ostermarschfoto mit dem Zusatz "Friede auf Erden – Lukas 2:14" versehen. Zu Ende gedacht haben die hinter jeder Stimme her hechelnden Macher wohl nicht. Denn in der Bibel heißt es: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens."

Was haben Bibelsprüche auf einer Ostermarscheinladung zu suchen? Und dann noch solche, die Andersgläubige ausgrenzen oder zumindest nicht mit einbeziehen!

Mehr als 80 Prozent der LINKEN sind religionsfrei! Das sollte auch die Führungsriege der Partei endlich zur Kenntnis nehmen und nicht ständig versuchen, DIE LINKE als Hort des Christentums zu verkaufen.

Ich jedenfalls fühle mich zunehmend verarscht!