Kunstausstellung in München

Kunst:Gefahr?

In der Münchner Rathausgalerie und Kunsthalle am Marienplatz findet vom 26. bis 30. Juni eine "SonderKurzAusstellung" der Künstler Wolfram P. Kastner und HP Berndl statt. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, ob und welche Gefahr von Kunst ausgehen kann, soll und muss.

"Ist München zu einem Ort für harmlose Genießer-Kunst und marktgängige Deko-Ware geworden?", fragt eine Ankündigung der Ausstellung auf der Webseite des Bundes für Geistesfreiheit (bfg). "Verträgt diese Stadt keine 'sperrige' Kunst? Auf welche ökonomische und bürokratische Hürden stoßen Kunstschaffende? Wie wird Kunst im öffentlichen Raum ausgeschrieben und verhandelt? Wie werden Jurys besetzt? Warum verlassen viele Künstler die Stadt oder meiden sie? Ist München gar künstlerisch rufschädigend und somit kein Ort für Kunst? Damit beschäftigen sich die Künstler Wolfram P. Kastner und HP Berndl in einer SonderKurzAusstellung vom 26. – 30. Juni 2018 in der Rathausgalerie/Kunsthalle."

Wolfram P. Kastner und HP Berndl sind für ihre "sperrige Kunst" bekannt. Aktionskunst, die den Finger in offene politische und gesellschaftliche Wunden legt – was in der Vergangenheit oft genug zu Unterlassungsklagen, Betretungsverboten öffentlicher Plätze, polizeilichen Platzverweisen, Strafbefehlen und richterlichen Urteilen führte.

Besonders Wolfram P. Kastner "macht Kunst, die stört und sich einmischt; Kunst, die sichtbar macht, was sonst nicht zu sehen ist", befindet die Initiative Münchner Galerien Zeitgenössischer Kunst. "Seine Kunst provoziert Nachdenken und Diskussion, nicht selten auch Widerspruch, Verbote und Strafanzeigen. Solche Kunst eignet sich nicht zur dekorativen Beschönigung von Rüstungs- und Automobilkonzernen oder Bankfoyers. Gleich bedeutend neben seinen Interventionen und Aktionen in der Öffentlichkeit zu politischen Themen wie Gewalt, Ausgrenzung, Reflektion der NS-Geschichte und Militarisierung, gibt es Installationen, Objekte und humorvolle, bissige, mitunter auch schöne Bilder, Säulen- und Schilderfotos, KulturBeutel, NotfallUhren, Zeit, Aktien, Ruhekissen, Heiligen Stuhl, Filme u.a.".

Die am Dienstag in München eröffnete Kurzausstellung gewährt Kastner und Berndl nun, wie es auf der Webseite der Ausstellung heißt, "ihre inkriminierte und teils juristisch verfolgte Aktionskunst 'performativ' in der Rathausgalerie darzustellen. Sie werden dort also performativ, informativ und künstlerisch produktiv zu sein. Im Sinne einer friedlichen, aber streitbaren Kunst, die aufdeckt, erinnert und aufzeigt wie wir mit gesellschaftlich relevanten Themen der Vergangenheit und Gegenwart ehrlich umgehen können."

Die Ausstellung "Kunst:Gefahr?" ist bis zum 30. Juni von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.