Angeblich fürchten sich ein Drittel der Deutschen vor einem großflächigen Stromausfall, wenn am Freitag über Mitteleuropa eine Sonnenfinsternis stattfinden wird. Besteht hier wirklich Gefahr?
Ja und Nein antwortet Florian Freistetter: "Das Problem ist ... keine Fantasie, sondern tatsächlich real. Aber es ist auch ein Problem, das sich vorab recht gut untersuchen lässt und das haben schon im letzten Jahr Wissenschaftler von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin getan. Ihre Arbeit 'Einfluss der Sonnenfinsternis im März 2015 auf die Solarstromerzeugung in Deutschland' ist online verfügbar und betrachtet die Situation sehr ausführlich."
Er zieht das Fazit: "Es sollte am Freitag also eigentlich zu keinen Problemen bei der Stromversorgung kommen. Selbst wenn die Schwankungen im Stromnetz maximal ausfallen, sollten die Netzbetreiber die Auswirkungen unter Kontrolle haben. Aber natürlich besteht immer die Möglichkeit, dass irgendwo irgendjemand nicht ausreichend vorbereitet ist, die Sache nicht ernst genommen hat oder einfach Fehler gemacht werden."
3 Kommentare
Kommentare
CSteinbrenner am Permanenter Link
So einen Unsinn wie diese Befürchtung, dass eine Sonnenfinsternis ein Problem für die Sicherung der Stromversorgung darstellt kann man wohl kaum glauben.
a) Der Großteil der Grundversorgung wird immer noch durch Kohle und Atomenergie bestellt
b) Auch andere regenerative Energie wie Wind steht während der Sonnenfinsternis zur Verfügung
c) Technischen Großanlagen die sowieso extra Verbrauch bei den Erzeugern ankündigen müssen (etwa Große Windkanäle oder der Schwungradgenerator in Garching) bekommen eben für den betreffenden Zeitraum keine Genehmigung ans Netz zu gehen
d) Wenn der Wechsel bei der Einspeisung zu schnell wäre könnte man zur Sicherung der Netzstabilität bereits vor der Sonnenfinsternis Photovoltaik sukzessive vom Netz nehmen und erst nach der Sonnenfinsternis Photovoltaik sukzessive aufschalten. Und im Gegenzug vorher die Grundlastkraftwerke sukzessive hochfahren und nach der Finsternis entsprechend herunterregeln.
e) Jeden Tag fällt die Erzeugung aus Photovoltaik nachts zu 100% aus, das ist schliesslich auch handhabbar und keine Meldung wert.
Die Sonnenfinsternis ist genauso vorhersagbar wie der Tag-Nacht-Wechsel und sollte auch keine Anderen Herausforderungen stellen damit umzugehen.
Letztenlich sollte man sich angesichts solcher Meldungen, die ein Problem hochstilisieren um es dann als handhabbar auszuweisen, fragen welche politischen Interessen damit befördert werden. Denn schliesslich wird auch nicht darüber berichtet, dass es Regelung erfordert wenn nachts die Sonne nicht auf das Photovoltaikpanel scheint.
Sebastian S. am Permanenter Link
Natürlich ist eine Sonnenfinsterniss nicht mit dem normalen Tag / Nacht-Wechsel vergleichbar.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"innerhalb weniger [ziemlich genau: 2] Minuten" steigt bzw. fällt die direkte Sonneneinstrahlung (klarer Himmel vorausgesetzt) bei Sonnenauf- bzw. -untergang.
Meine Güte, wie sich Panikattacken mitunter verbreiten. Bin immer wieder verwundert.