In Österreich traten 2018 knapp 60.000 Menschen aus der römisch-katholischen Kirche aus. Die Zahl der Kirchenaustritte ist damit gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Die römisch-katholische Kirche ist in Österreich die mit Abstand größte Religionsgemeinschaft. Rund 5 Millionen Menschen, und damit etwa 58 Prozent der österreichischen Bevölkerung, sind katholisch. Doch die Zahl der Katholiken sinkt.
Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Kirchenaustrittszahlen der österreichischen Diözesen verzeichneten für das Jahr 2018 den Austritt von 58.378 Personen aus der katholischen Kirche. Ein Austrittsplus von 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem 53.698 Menschen in Österreich der katholischen Kirche den Rücken zugekehrt hatten.
Zu einer Steigerung der Austrittszahlen kam es in fast allen österreichischen Diözesen. Spitzenreiter war die Diözese Gurk-Klagenfurt in Kärnten mit 16,8 Prozent. Als Grund für die dort massiv gesteigerten Austrittszahlen wird die Amtsführung des bis vor einigen Monaten in der Diözese amtierenden Bischof Alois Schwarz vermutet. Doch auch in den Diözesen Wien und Linz kam es mit 14,1 Prozent und 10,4 Prozent zu Steigerungsraten der Austrittszahlen im zweistelligen Bereich. Lediglich die Diözese St. Pölten in Niederösterreich verzeichnete bei den Austrittszahlen einen Rückgang. 2018 traten dort 4,5 Prozent weniger Menschen aus der katholischen Kirche aus als im Vorjahr.
21 Kommentare
Kommentare
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Die Menschen sind "Gottseidank" klüger geworden. Man stellte fest, das es den Gläubigen auch nicht besser oder schlechter geht als den Nichtgläubigen und das steht bereits bei Hiob.
Kay Krause am Permanenter Link
So geht's: Die Ötzis machen es uns vor, Herzlichen Glückwunsch und weiter so!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Die machen es vor - geht's noch?
Ich möchte hier *nicht* unter 58 % Katholen leben... (immerhin werden es wie bei uns langsam weniger, aber viel zu langsam).
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Der Artikel Reaktionäre, politische Christen im Übermaß https://hpd.de/artikel/reaktionaere-politische-christen-im-uebermass-16226 trifft auf Österreich in besonderer Weise zu.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Emmerich, Köpfe rollten im Christentum bis in die Neuzeit, im Islam bis heute, bei mir aber bisher noch nie.
Insofern bin ich da ganz gerne in einem geselligen Diskutierclub...
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Auf der Webseite der Giordano Bruno Stiftung wird als Zielsetzung der Stiftung „eine tragfähige humanistische, rationale und evidenzbasierte Alternative zu den traditionellen Religionen zu entwickeln und ihr gesellsch
Hans Trutnau am Permanenter Link
Emmerich, dann mach was, aber ohne Köpferollen...
Kay Krause am Permanenter Link
Herr Trutnau, ich wollte mit meinem Lob die Gebirgler zum Weitermachen anregen! Vielleicht färbst's ja ab auf die bayerischen Freistaatler und Königstreuen?!
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Muss ich mich als Österreicher "Gebirgler" nennen lasen? Sie halten mich als Österreicher offenkundig für einen Menschen zweiter Klasse.
Kay Krause am Permanenter Link
Diese Klassifiziereung, sehr geehrtrter Herr Lakatha, haben Sie selbst vorgenommen. Von mir war sie keinesfalls gedacht.
Nix für ungut, Herr Lakatha!
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Ich bin ein Niederösterreicher und gelte somit als "Neandertaler." Ein Blick auf die Landkarte belehrt, dass ich kein "Gebirgler bin". Ich sage zu einem Bayern auch nicht Preuße.
Es ist etwas anderes, wenn wir in heiterer Runde locker beinander sitzen, und wenn wir auf einer Diskussionsseite diskutieren. Auf einer Solchen sind wir keine Kumpeln, sondern Diskussionspartner.
Außerdem gibt es genügend Ösis-Witze, über die ich nicht lachen kann.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Es schallt nun mal aus dem Wald heraus, Kay Krause, wie man in ihn hineinruft...
Da haben Sie den Salat.
Kay Krause am Permanenter Link
Da scheint mir der niederösterreichische Wald doch sehr sensibel zu sein!
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Es muss heißen, unter Katholen ÜBERLEBEN.
Wenn ich sterbe möchte, ich vorher noch katholisch getauft werden. Denn wenn ich sterbe,
stirbt auch wieder ein Katholik!!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Sry, das erscheint mir wenig zielführend in Richtung einer wirklich *offenen* Gesellschaft.
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Sollte es nicht besser lauten. "Die Ötzis machen sich und uns was vor?"
In "Heute" vom 16.1.19 kann man über die Einführung eines Ethikunterricht an österreichischen Schulen lesen.
"Ethik unterrichten kann übrigens jeder Lehrer mit einer Zusatzausbildung an einer Pädagogischen Hochschule oder Uni." Wenn also ein Schüler aus Überzeugung nicht am Religionsunterricht teilnimmt, kann es geschehen, dass ein Theologe ihm Ethik lehrt. Kann und will der österreichische evolutionäre Humanismus Einfluss auf diese Entwicklung nehmen? Wohl kaum: Er schert sich ja auch sonst nicht um die vielen anderen Anliegen, die ihn interessieren sollten. Gescheit Reden oder Streiten oder Schlafen ist einfacher als einer Idee zum Durchbruch verhelfen zu wollen. Wo ist denn der Leistungsnachweis? Da gibt es sogar einen Zentralrat der Konfessionsfreien. Der Wikipedia Artikel über ihn spricht Bände. https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralrat_der_Konfessionsfreien. Für mich ist er ein Symbol für die Schwäche des österreichischen evolutionären Humanismus.
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Wir reden über die Kindertaufe und die religiöse Erziehung von Kindern.
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Ich muss mich korrigieren. Der Verein Religion ist Privatsache hat bereits am 07.09.2017 das Problem aufgegriffen.
http://www.religion-ist-privatsache.at/news/
Und im Facebook installiert.
http://www.religion-ist-privatsache.at/webandco/downloads/Enquete.pdf
Vom Verein Religion ist Privatsache wurde im Namen des Zentralrats der Konfessionsfreien die veröffentlicht. Ich würde vorschlagen, diese Veröffentlichung mit Genehmigung der Herausgeber als Beitrag im hpd zu veröffentlichen. Es ist wert, die gesamte Causa einer breiten Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Es ist unmöglich, dass Atheisten in parlamentarischen Ausschüssen ignoriert werden.
In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass die Religionsgemeinschaften Sonderregelungen haben, es aber keine vergleichbaren Regelungen für Weltanschauungsgemeinschaften gibt.
henry burchardt am Permanenter Link
Interessant wären auch die Eintrittszahlen in die kath. Kirche: Eintritt versus Austritt
Hans Trutnau am Permanenter Link
Guckstdu in die im Artikel verlinkte Nachricht.
Über 10 x weniger Eintritte.
Emmerich Lakatha am Permanenter Link
Der jetzige Stand: 11 Kommentare. Offenkundig bin ich der einzige Österreicher, der mitdiskutiert.
Bei Frau Daniela Wakonigg möchte ich mich für den Artikel bedanken. Offenkundig interessierten sich die Österreicher nicht dafür. Mich regt ganz einfach dieses grenzenlose Desinteresse der österreichischen Vereinigungen auf. Hoffentlich melden sich noch einige Österreicher zu Wort.