Abtreibung ist kein Menschenrecht, findet der Papst

Eine neue Expertenmeinung zum Schwangerschaftsabbruch aus dem Vatikan: Nach dem Vergleich von Abtreibungen mit Auftragsmorden hat der alleinstehende ältere Herr an der Spitze der katholischen Kirche, der selbst noch nie ein Kind großgezogen hat, ein neues Statement zum Thema abgegeben.

Anlass dafür war der von den italienischen Bischöfen gegründete "Tag für das Leben" am vergangenen Samstag, an dem der Pontifex die "Bewegung für das Leben" empfing, ein Zusammenschluss aus über 600 Lebensschutzorganisationen. Die Geburt eines Kindes bedeute Zukunft und Hoffnung, sagte der Papst laut katholisch.de. Die Tötung von ungeborenem Leben sei ein ernsthaftes Problem und Ausdruck einer in der Gesellschaft weit verbreiteten "kalten Berechnung". "Dann wird sogar das Leben auf Konsumgüter reduziert, die verwendet und bei Bedarf weggeworfen werden." Noch nicht geborene Kinder seien bereits Kinder der Gesamtgesellschaft, zitiert ihn Der Standard.

Somit könne Abtreibung kein Menschenrecht sein. Mit Menschenrechten und deren Bewertung kennt sich der katholische Kirchenfürst aus: Der Vatikan, der Frauen nicht für das Priesteramt zulässt und Homosexualität zur Sünde macht, hat die UN-Menschenrechtskonvention nach wie vor nicht unterzeichnet.

Der Papst sah sich genötigt, sich bei der Gelegenheit auch gleich noch in die Politik einzumischen: Er rief "alle Politiker" dazu auf, "unabhängig von ihrer Glaubensüberzeugung die Verteidigung des Lebens als Grundstein des Gemeinwohls zu achten und hierfür in der Gesellschaft einzutreten", wie kath.net berichtet. Denn: Die Gesetzgebung vieler Staaten unterstütze Schwangerschaftsabbrüche, was falsch sei.