Papst nennt Abtreibung "Auftragsmord"

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Der Argentinier war wohl zu lange in Italien unterwegs. Ganz im Stile der Mafia bezeichnete er gestern bei einer Generalaudienz als "Auftragsmord", was für aufgeklärte Menschen das letzte Mittel ist, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden.

Herr Jorge Mario Bergoglio aka. Papst Franziskus möchte nicht über den Missbrauchsskandal reden, der die katholisch Kirche erschüttert. Er mag auch nicht darüber reden, dass die Finanzen des Vatikan noch immer nicht ganz transparent sind. Nein, lieber theaterdonnert er vom Balkon über dem Petersplatz und erklärt den Gläubigen, Abtreibung sei "wie einen Auftragsmörder zu mieten, um ein Problem zu lösen."

Es ist wie das Pfeifen im Walde. Nur mit dem "kleinen" Unterschied, dass dabei nur Vögel verärgert werden können wegen eventueller Misstöne. Der katholischen Kirche hingegen geht es langsam ans Eingemachte. Und während Franziskus über Jugendarbeit palavert oder den Teufel wegbeten möchte, bröselt seine Kirche schon an den Fundamenten.

Doch er wäre nicht der Chef eines weltumspannenden Syndikats (womit noch eine Parallele zur Mafia gefunden ist), wenn er nicht über Splitter in fremden Augen reden würde, während die Balken aus den eigenen Augen starren. Da bietet es sich doch an, auf Schwache einzuprügeln. Denn Frauen, die ungewollt schwanger wurden sind eben häufig genau das: Schwach. Aus Verzweiflung und Unsicherheit.

Es ist kaum nachvollziehbar, weshalb Frauen sich nicht in Scharen von der Männergesellschaft namens "katholische Kirche" abwenden. Weshalb sie sich als "Auftragsmörder(innen)" beschimpfen lassen von einem Mann, der Kraft seines Amtes keine Ahnung haben dürfte von Geburt und Kinderaufzucht.

Einen ähnlichen Unsinn hat er vor einem Vierteljahr schon von sich gegeben: Als er Abtreibung mit der Tötung "unwerten Lebens" im Dritten Reich verglich.

In seiner Predigt gestern soll er über das christliche Gebot "Du sollst nicht töten" gesprochen haben. Und – seltsam – ihm kamen dabei weder die Kreuzzüge noch die Scheiterhaufen in den Sinn. Auch nicht die Frauen, die wegen missglückter Abtreibungsversuche elend krepieren.

Was genau prädestiniert den Paten des Vatikan eigentlich dazu, sich ungefragt in Dinge einzumischen, von denen er qua Amt keine Ahnung hat, haben kann? Er tobt gegen Homosexuelle, die es seiner Ansicht nach nicht geben kann; er beschimpft schwangere Frauen, die das Kind nicht austragen wollen; er mischt sich in Politik und Kunst ein … Nur über eines redet er eher nicht: Über den tausendfachen Missbrauch, der im Schatten der Kanzeln geschah.