46 Jahre lang war der Journalist Christian Parth Mitglied der katholischen Kirche. Der Missbrauchsskandal brachte für ihn schließlich das Fass zum Überlaufen: Vor wenigen Tagen ist er ausgetreten. In einem Facebook-Post wendet er sich an die Glaubensinstitution und den Papst und erläutert seine Entscheidung. Fast 6.500 Personen haben in dem sozialen Netzwerk bisher darauf reagiert, 3.700 haben den Beitrag geteilt.
Liebe Katholische Kirche, lieber Heiliger Vater,
heute, nach 46 Jahren, bin ich aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Am Ende ging es ganz schnell. Raum zwei Gerichtskasse, 30 Euro in bar, rüber in Raum 47, Formular unterschrieben, amtlich ausgetreten. Da das Amtsgericht keine Erklärung verlangt, möchte ich dennoch gerne die Begründung nachliefern. Ihr sollt das ja auch verstehen.
Du, liebe katholische Kirche, hast mich getauft, kommuniert, firmiert, damals war das so üblich, es gehörte dazu. Damals aber kannte ich eure Geschichte noch nicht, die wurde uns in den meist zermürbenden Unterrichtsstunden der Hinleitung zu den Sakramenten nicht erzählt: Inquisition, Morde, Unterdrückung, Ablasshandel, Kreuzzüge. Auf Angst gebaute Moral. Vergangenheit, dachte ich später, als ich von all dem erfuhr. Das war dunkles Mittelalter. Das kann kein Maßstab für eine aktuelle Bewertung sein, hake ich mal ab.
Außerdem, und das war mir immer das Wichtigste, arbeiten in euren Gemeinden und Einrichtungen Menschen, die sich aufopfern, die Alte pflegen, die echte Seelsorge betreiben, die, wie Pfarrer Franz Meurer aus dem sozialen Brennpunkt in Köln-Höhenberg, die christliche Botschaft ganz pragmatisch und lebensnah an der Basis leben: Den Bedürftigen helfen, wo Hilfe gebraucht wird, ohne Vorurteile, ungeachtet der Konfession oder Religion. Da sein, wo jemand einsam ist, Lebensmittel verteilen, wo jemand hungrig ist, und zuhören, wenn jemand nicht mehr weiter weiß. Menschlich sein, wenn das Menschsein auch manchmal so schwer ist. All diese Menschen waren es mir wert, Kirchensteuer zu entrichten, Jahr für Jahr, Tausende Euro.
Dabei hast Du deinen Mitgliedern einen Verbleib in deinem Konstrukt immer verdammt schwer gemacht, gerade so, als würdest Du sie vergraulen wollen: Hetze gegen Homosexuelle, Kondomverbote, obwohl in manchen Ländern der HI-Virus fast epidemische Ausmaße angenommen hatte. Menschen, die in deinen Einrichtungen ungeachtet ihrer Eignung und Kompetenz nicht mehr arbeiten dürfen, weil sie geschieden sind und wieder geheiratet haben, Frauen, die keine Priester sein dürfen, die überhaupt in der Hierarchie kurz über der Grasnarbe rangieren, wie ein Mensch zweiter Klasse. Ein eigenes Kirchenrecht, das in mancher Hinsicht den Rechtsstaat ignoriert.
Aber kommen wir zum wichtigsten Punkt: Seit Jahrzehnten missbrauchen eure Priester Kinder und Jugendliche, weltweit. Menschen also, die man euch, den Dienern Christi, im guten Glauben anvertraut hat. Kann man eigentlich Schlimmeres tun? Lange Zeit ist es euch gelungen, das zu vertuschen. Aber jetzt ziehen die Opfer den Mantel Stück für Stück beiseite, den ihr so viele Jahre über diese Geschehnisse gelegt hattet. Doch wie ist eure Reaktion? Das Vertuschen geht weiter, der Unwille, die Vorfälle als das anzuerkennen, was sie sind: Schwere Verbrechen, für die man sich vor weltlichen Gerichten zu verantworten hat.
Wäre der Wille zur schonungslosen Aufklärung spürbar gewesen, ich wäre diesen Schritt vermutlich nicht gegangen. Doch euer viertägiger Krisengipfel im Vatikan geriet zur Farce. Ihr habt den Missbrauch an Kindern klein geredet, ihn verharmlost, ihn zu einem allgemeinen gesellschaftlichen Problem aller Kulturen verklärt, statt euch ohne jede Relativierung zur Schuld zu bekennen und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Bis zu 5000 Euro Entschädigung pro Opfer sind euer Angebot der Wiedergutmachung für jahrelanges Martyrium, das nenne ich modernen Ablasshandel in eigener Sache.
Und Du, lieber Papst, der Du nach Ratzingers Rücktritt als Reformer gefeiert wurdest, als derjenige, der nach dem Vorbild des heiligen Franz von Assisi die Auswüchse der Gier geißelt und der die Kirche zurück zu Demut und Bescheidenheit führen will, was hast Du getan? Ja, wahrscheinlich hast Du es schwer inmitten dieses Intrigensumpfes im Vatikan, der ewiggestrigen Kurie und den Bischöfen und Kardinälen, für die der Beichtstuhl inzwischen vermutlich mehr Darkroom als Ort einer kathartischen, seelischen Befreiung ist. Und doch musst du dich bekennen zur Schuld, als Mensch, der sündigt, als Abbild Gottes, für den du und deine Kirche den Menschen haltet. Du bist Oberhaupt einer Kirche. Nach einem solchen Skandal ist Dein Kerngeschäft als Chef eines Unternehmens wie diesem nicht das Rausreden, um etwa den Aktienkurs vor dem Absturz und die Aktionäre vor dem Aufstand zu bewahren. Dein Kerngeschäft im globalen Kirchenbusiness ist die Moral und die duldet keine Ausflüchte, ganz gleich, wie groß der Widerstand in den eigenen Reihen ist.
Aber Du, lieber Pontifex, redest nicht allein vom Versagen der Kirche, dem Irrsinn des Zölibats, der Reformbedürftigkeit des ganzen verstaubten Apparats, nein, Du sprichst auch von Satan, der sich wie eine Krankheit bei euch eingenistet habe und der sein teuflisches Werk gleichsam im Herzen des Erzfeindes verrichtet. Mehr Mittelalter geht nicht, mehr Unwille zur Reform, zum Umdenken auch nicht. Und doch feierst Du dich für dieses bizarre Spektakel. "Für uns besteht die kopernikanische Revolution in der Erkenntnis, dass die missbrauchten Personen sich nicht um die Kirche drehen, sondern dass es die Kirche ist, die sich um sie dreht", sagte der australische Bischof Mark Coleridge nach dem Krisentreffen. Wenn das schon eine Revolution sein soll, eine kopernikanische dazu, dann müssen wir alle heilfroh sein und dem Herrgott jeden Tag dafür danken, dass Du, liebe katholische Kirche, eben nur eine Kirche bist.
Im Ersten Vatikanischen Konzil 1869/70 hast Du die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenfragen zum Dogma erhoben. Im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), das auch der Modernisierung mancher Formulierung galt, hast Du das Dogma der Unfehlbarkeit zusätzlich auf die Bischöfe erweitert. Da wir ja unter Männern sind, sag ich mal ganz salopp: Die Eier muss man erstmal haben. Und dass ihr Eier habt, die weder der selbst auferlegte Zölibat noch eure Omertà zum Schweigen bringen können, habt ihr zum Leid anderer hinlänglich bewiesen. Das alles war zu viel für mich. Ich musste jetzt raus aus deinem Schoß. Das, liebe katholische Kirche, musst Du verstehen.
Die nette Dame aus Zimmer 47 sagte, ich solle die Bestätigung meines Austritts ein Leben lang aufbewahren, da es sein könne, dass die Stadt Köln mich im Falle eines Umzugs versehentlich wieder zum Mitglied der katholischen Kirche macht. Wer weiß, vielleicht hat sich bis dahin ja etwas geändert, vielleicht durch ein revolutionäres drittes Konzil. Allein, mir fehlt der Glaube.
Daher befreie ich mich nun aus den Fängen Satans und sage Salute. Wir sehen uns in der Hölle.
46 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Klasse Artikel, der bestätigt mir, dass ich 1993 die richtige Entscheidung getroffen habe
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ein bemerkenswerter Schritt, für meinen Geschmack zu spät.
Über den Missbrauch wird ernsthaft seit den 80er-Jahren des 20. Jh. diskutiert. Der Skandal um die Enthüllungen des Boston Globe um das Jahr 2001, bei dem das "System katholische Kirche" als Ursache der Missbräuche erkannt wurde, hätte jeden denkenden Menschen - auch Gläubige - ins Grübeln und dann stante pede zum Zimmer 2 führen müssen. MÜSSEN!
Ich frage mich eher, was hält Gläubige noch immer in der rkK? Ich meine nicht die auf Lügen aufgebaute Ideologie, die im Mantel einer Religion daherkommt. Dieses Faktum nimmt an Bedeutung in der Tat immer mehr ab und Christian Path stellt richtig die herausragenden Leistung einzelner Kirchenvertreter heraus. EINZELNER!
Ich meine wirklich diese exorbitante Selbstgefälligkeit, die in politscher Klüngelei, finanzieller Selbstbedienung und eben auch in einer Art vermeintlichen "Rechts" auf eigene Formen der Sexualität ausartet.
Es ist der Umgang mit Menschen, nicht nur mit Homosexuellen und Frauen, der mich in der rkK abstößt. Die Unfähigkeit zur Reform, der Unwille, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Was ist in den letzten zehn Jahrzehnten alles in der Gesellschaft geschehen? Frauenwahlrecht, Frauen dürfen studieren, arbeiten, eigene Wohnung mieten. Kinder dürfen nicht mehr geschlagen werden, nicht einmal mehr psychisch. Die Gesellschaft hat sich grundlegend zum Besseren gewandelt, doch die rkK verharrt im Mittelalter, als sei dies ein erstrebenswerter Zustand.
Warum ist dies für manche erst heute zu sehen, nachdem die Kirche seit Jahrzehnten die Missbrauchsfälle - auch die, bei denen es "nur" um Prügel und andere unmenschliche "Strafen" geht - vertuscht oder schlicht leugnet, was die Opfer doppelt schmerzt? Weil das Christentum halt eine Leidensphilosophie ist? Weil wir - wie Mutter Teresa dies ihren Patienten riet - die Leiden Christi nachempfinden sollten?
Dies alles sind Fakten, die seit über 30 Jahren in der Diskussion sind. So begrüßenswerte der Eintritt in Zimmer 2 ist (den Austritt tangiert die rkK sowieso nicht, wie Bischof Overbeck mal spöttisch mit Bezug auf das ewige Sakrament der Taufe festzustellen meinte), so spät kommt er dennoch. Aber es ist schon richtig: Lieber spät als nie. Mögen viele aufwachen und dem Beispiel folgen...
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Werter Herr Kammermeier, wie gesagt mein später Austritt aus der evangelischen Kirche hängt mit Familiären und Gesellschaftlichen sowie Beruflichen Gründen zusammen.
Da ich 25 Jahre direkt in Zahnarztpraxen bei streng gläubigen ZÄ gearbeitet habe, wäre ein
Konfessionsfrei auf meiner Steuerkarte fatal gewesen. Deshalb kämpfe ich jetzt umso härter
gegen den Wahnsinn Religion.
Werner Helbling am Permanenter Link
Besser kann man die Situation um die RKK in dieser Kürze kaum formulieren. Jeder Mensch auf Erden soll glauben dürfen was er für gut findet. Aber dazu braucht es keine RKK.
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
@Werner Religionen sind logisch konstruierte Irrlehren - Macht- und Herrschaftsinstrumente! Warum soll es gut sein Kinder zu indoktrinieren?
Werner Helbling am Permanenter Link
Ich bin vom ungefragt kath. getauften Kind sehr früh zum überzeugten Atheisten mutiert. Zudem ein überzeugter Pazifist.
A.S. am Permanenter Link
@Werner Helbling: Nein, niemand darf alles glauben was er will ohne ich verantwortungsethisch mit seinem Glauben auseinander zu setzen.
Wichtig ist zu verstehen:
- Mit Religion dressiert man Menschen
- Jede Regierung wünscht sich ein gut dressiertes Volk
- Darum haben wir Religionsunterricht in den Schulen, denn:
- Wir werden nicht gläubig geboren, sondern systematisch gläubig gemacht!
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
"Wir werden nicht gläubig geboren, sondern systematisch gläubig gemacht!"
Kinder werden desinformiert, desorientiert, manipuliert ... geistig getötet.
Schlußfolgerung: Man hat mich bewusst als Kind durch Familie (gesellschaftliche Echo), Kirche, Schule, Massenmedien
indoktriniert, mich desinformiert, desorientiert, manipuliert, versunsichert und damit meine Wahrnehmung und mein Realitäts-
und Selbstbewusstsein deformiert. Mittels Feste, Rituale ... hat man mich geködert und durch kindliche Indoktrination hat man
psychischen Missbrauch mit mir betrieben - mein Realitäts- und Selbstbewusstsein allmählich deformiert bzw. zerstört, mich
verwirrt. Mein Selbstbewusstsein sowie meine Persönlichkeit und Widerstandskraft hat man geschwächt und geschädigt und
dies ist wohl auch der Grund warum unsere Gesellschaft noch immer in diesem kollektiven Wahn lebt. Stichwort: Gaslighting!
Der geistige Tot wurde glorifiziert und Glaube genannt.
Kay Krause am Permanenter Link
Wie dankbar bin ich meinen Eltern, dass ich dieses Martyrium nicht selbst erleben mußte!
Ich wünsche mir mehr solche Rechenschaftsberichte! Kirche! Wache auf! C-Parteien! Wacht auf! Aber das gilt auch für die SPD und die Linke!
M. Becker am Permanenter Link
Wunderbar geschrieben. Ich würde ja glatt auch austreten, denn die immer höheren Austrittszahlen setzen ein Zeichen. Aber ich bin nie in eine Kirche eingetreten (bzw.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Was ist das, "echte Seelsorge"? Und "christliche Botschaft"? Und warum >lieber< Pontifex?
Aber sonst recht konsequent.
Roland Weber am Permanenter Link
Vor wenigen Wochen hatte ich in einem Kommentar gefragt, wie es denn mit Erkenntnissen zu Austritten von Opfern sexueller priesterlicher Gewalt bestellt sei.
Der Kommentar wurde leider nicht veröffentlicht.
Ist es jetzt im Jahr 2019 noch irgendwie zu lobpreisen, wenn ein Katholik nun aufgrund der Verfehlungen der Kirche austritt? Für ihn selbst mag das ja gewiss ein weltbewegendes Ereignis sein, aber ich bin mir sicher, dass säkular denkende Menschen darob nur den Kopf schütteln können.
Ich lese die vorgetragenen Begründungen jedenfalls mit Skepsis und mehr Unbehagen als Schadenfreude.
Ich wiederhole, was ich schon einmal geschrieben habe: Ich sehe die Entschädigungsforderungen wegen sexuellen Missbrauchs nur dann als gerechtfertigt an, wenn das Opfer auch aus der Kirche ausgetreten ist. Ansonsten gilt eben innerkirchliches Recht und da haben Außenstehende sich herauszuhalten. Darüber sollte auch einmal nachgedacht und debattiert werden. Ich bin mir relativ sicher, dass sich viele trotz allem diesen konsequenten Schritt verweigern.
Es gibt ganze Bibliotheken in denen die Irrtümer, Verbrechen und Vergehen der Kirchen aufgelistet sind. Wer dann noch viele Begründungen und dabei vor allem den sexuellen Missbrauch als Anstoß braucht, ist in seinem Denken jedenfalls noch nicht sehr weit gekommen.
A.S. am Permanenter Link
@Roland Weber: Als Ex-Christ kenne ich die tiefsitzenden Ängste vor "Gottes Strafe", die jede Abkehr von der Religion begleiten. Ich selbst hatte viele Jahre dagegen anzukämpfen.
Marianne Mauch am Permanenter Link
Angesichts der Indoktrinierung, die jeder getaufte Mensch mittleren Alters im Laufe seines Lebens erfahren hat, ist jeder Austritt als für den Einzelnen schwerer Schritt anzuerkennen und m. E.
M. Landau am Permanenter Link
Weitesgehend ist Ihr Anliegen nachzuvollziehen. Vermutlich sind die Missbaruchskandale für viele der Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt.
Hier jedoch muss ich Ihnen entschieden widersprtechen:
> Ansonsten gilt eben innerkirchliches Recht
> und da haben Außenstehende sich herauszuhalten.
Die Einforderung der "Umgehung" des Rechtsstaats ist höchst problematisch. Eine Patralleljustiz der Kirche ist untragbar, ganz besonders wenn es sich um Verbrechen geht. Kinderschänder gehören vor ein Strafgericht und dann in den Vollzug.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Dass es vielen Menschen nicht leicht fällt sich einzugestehen das sie ihr Leben lang
Kay Krause am Permanenter Link
Ich denke (ja, ich denke! das habe ich mir von keiner Kirche abgewöhnen lassen!) dass es ein typisch menschlicher Zug ist, äußerst ungerne einen Denk- oder Handlungsfehler zuzugeben.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ja Kay, Einsicht ist das erste Loch im Wasserkopf.
Dieter Bauer am Permanenter Link
Sagt mir wo der Geisterort "Hölle" ist? Wo ist er geblieben (außer in den Kopfkinos der Indoktrinierten)?
"Liebe Katholische Kirche, lieber Heiliger Vater," erscheint mir allerdings unpassend, denn die angesprochene "Liebe" ist bei Religioten nicht anzutreffen, wie es uns die Vergangenheit lehrt.
Austritt und konsequente Abwendung von diesen Organisationen ist das Mittel der Vernunft.
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
@Dieter
Ich empfehle "Handbuch zur rationalen Bibelauslegung".
Dieter Bauer am Permanenter Link
@Thomas B. Reichert am 21. März 2019 - 8:52
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Ein Buch bzw. dessen Ideologie, welche Millionen von Menschenleben gekostet hat sollte schon Bedeutung zuteil werden. Noch im Jahr 2019 werden die Geschichten der Bibel als Wahrheit in Schulen gelehrt.
Dieter Bauer am Permanenter Link
Das Grundübel ist in der Denkfaulheit und daraus resultierender Schwurbelei, sprich realitätsfremder Fantasieausbreitung, zu sehen.
Edgar Schwer am Permanenter Link
Viele Mitglieder haben inzwischen erkannt, dass die Institution Kirche letztlich in vielen Bereichen wie ein großer kommerzieller Konzern handelt.
Die Kirchen kaum ein Interesse daran, soziale Missstände wie Armut zu beheben, da sich für die Kirche vor dem Hintergrund der Armut Geschäftsmodelle und „Märkte“ ergeben. Frauenfeindlichkeit, Realitätsferne, die Forderung nach Obrigkeitsgläubigkeit, der universelle Wahrheitsanspruch von alten Männern, sowie der unsägliche sexuelle Missbrauch von Kindern sind genug Gründe genug, der RKK die rote Karte zu zeigen.
Das über Jahrhunderte zusammengeraffte Vermögen der Kirchen sollte entschädigungslos enteignet werden und in eine grundlegende Reform unseres Bildungssystems überführt werden, in dem für Religion kein Platz mehr ist! Könnte jedes neugeborene Kind mit 14 Jahren frei über eine Religionszugehörigkeit entscheiden anstatt im Säuglingsalter zwangsgetauft zu werden, das Thema Kirche würde sich von selbst erledigen.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Man kann leider die Kirche nicht zum Teufel jagen, denn da ist sie doch schon längst!!
Der Kindesmissbrauch ist kein heutiges Problem, das gab es schon immer und es wurde erfolgreich vertuscht. Eine satanische Kirche, ein Papst vom Kreuz besessen, eine Scheinheiligkeit sonders gleichen, denn nur der Schein ist denen heilig. Ein System von Anfang auf Betrug aufgebaut mit der Angst teuflisch gewürzt. Und sowas unterstützt der
Staat! Aber der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht! Das Problem Kirche wird sich selbst erledigen: Keine Nonnen mehr in den Klöstern, keine Pfarrer mehr in den Gemeinden, Kirchen werden geschlossen und nur noch an Weihnachten sind die Kirchen voll von den Gläubigen und Jesus hängt das übrige Jahr verlassen am Kreuz! Schön, gelle?
A.S. am Permanenter Link
@Wolfgang Schaefer: Die Regierung kooperiert mit den Kirchen bei der Volksverdummung, auch bei den ÖR Medien. Hier wäscht eine Hand die andere.
Kay Krause am Permanenter Link
Geschätzter Bernd Kammermeier! Ich find Ihren erstebn Satz unglücklich gewählt.
Gruß von Kay, dem krausen!
A.S. am Permanenter Link
Warum bleiben Menschen wie Herr Parth so lange in der Kirche?
Mein Versuch einer Antwort:
- Die Illusion eines Lebens nach dem Tode mag kein Mensch gerne aufgeben
So wird die schmerzhafte Erkenntnis verhindert, dass
- Religionen dazu dienen, Menschen zu dressieren
- die Priester die Menschen zu ihrem eigenen, der Priester Nutzen dressieren
- wir von gut kirchen-dressierten Politikern und Verfassungsrichtern regiert werden.
Hermann Kaufmann am Permanenter Link
Naja, für ein Leben nach diesem Leben braucht es keine Kirche und keine Religion. Es findet einfach statt. So einfach ist das.
Kay Krause am Permanenter Link
oder auch nicht, H. Kaufmann? das wäre noch einfacher!
Franz Rapp am Permanenter Link
Warum schaffen wir es nicht, in unseren Schulen endlich einen humanistischen Unterricht
nach dem Vorschlag von Joachim Kahl (Quelle: "Weltlicher Humanismus", eine Philosophie
folgenden Generationen die Chance, selber mit eigenem Nachdenken Entscheidungen für
oder gegen Religionen zu treffen. Auch das Buch "Kirchenrepublik Deutschland" wirft ein
grelles Licht auf ein System in unserem Land, das ich nicht für möglich gehalten hätte.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
In dem Kirchenstaat Bundesrepublik Deutschland ist alles unmögliche möglich und wenn es unmöglich ist, wird es möglich gemacht. Und das geht ohne einen Gott im Himmel!!
Ute Soltau am Permanenter Link
Dazu habe ich gerade seinen Vortrag gehört "Atheist wurde ich durch mein Theologie - Studium"
Dr. Dr. Joachim Kahl
YOUTUBE
Als jemand, der sich, wie ich, sich niemals als Atheistin, sondern als Naturalistin und daher Nontheistin, bezeichnen würde, sind seine genaueren Differenzierungen hierzu, besonders interessant.
Sicherlich ist es aber, als ehemaliger Theist und Theologe, zunächst einmal explizit erforderlich, sich vom Theismus als A. theist, abzugrenzen.
U. S.
EuroTanic am Permanenter Link
Politiker ermorden weltweit täglich Menschen. Tritt jetzt jemand aus den Parteien/Staaten aus?
Rüdiger Weida am Permanenter Link
Menschen schreiben weltweit unsinnige Kommentare. Tritt deshalb jemand aus der Menschheit aus?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
<Menschen schreiben weltweit unsinnige Kommentare>Und die darauffolgende Frage ist ein Parade Beispiel dessen was Sie schreiben, damit haben Sie Ihre Frage selbst beantwortet.
Frank am Permanenter Link
An die Hölle und den Teufel glauben viele Pfaffen nicht mehr. Gabriele Amorth war der Chefexorzist des Vatikans und er sagte der Teufel hause im Vatikan.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Nicht vergessen, der Vatikan ist der kleinste Staat auf der Welt und der reichste! Vermögen wurde nicht durch arbeit erworben, sondern von den Kleinsten abgenommen.
Und noch etwas: Die sixtinische Kapelle. Ein Bild mit Meuchelmördern und Gott schuf den
Menschen! Und wenn man mal genau hinschaut, der erste Mensch hat einen Bauchnabel...
Ute Soltau am Permanenter Link
@ Spezies Mensch
Stellt Euch aber mal vor, der! im Retabel in unserer Kirche, der hat.. keinen! - -
Bauchnabel.
Und die tolle Kirchenpädagogin (so nennt sie sich bzw. heißt das tatsächlich!) lässt die Kindergruppe vor dem Altar sitzen.. und dann werden die einzelnen Szenen besprochen.. einmal tritt Jesus dem Teufel in den Hintern.. ha ha ha.
Und.. was fällt euch denn hier auf..??.. Naaah, was denn nun..was ist denn das hier.. jaahh.. ein Mensch.. uund.. waas fehlt denn dem, waas hat der nicht..? GEKICHER..das ist nicht zum Lachen..
.. na, na, na.. richtig!! Er hat.. kainen Bauchnabel.
~
Ich dacht' ich krieg die Krise..
Dieselbe Frau hat selbstherrlich übrigens mich auch aus meinem Ehrenamt (Willkommen in der..... Kirche ) rausgeschmissen. "Wir brauchen Hilfe, aber wir brauchen nicht.. zu viel..Hilfe." JA. Schon klar.
Meine Dienstaufsichtsbeschwerde blieb natürlich ohne Erfolg, die Dame war ja eine langjährige und allseits geschätzte Mitarbeiterin..) Trotzdem ist es dem Superintendenten einigermaßen unangenehm gewesen.
Ich glaube, ich bin ungewollt (auch)! deshalb nochmal in die Kirche eingetreten, damit ich ganz dezidiert wieder austreten konnte.
U. S.
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
@Frank Der Teufel ist eine literarische Figur - eine Personifikation des Bösen. Die Hölle steht für die negative Gedanken- und Gefühlswelten ....
Hermann Kaufmann am Permanenter Link
Ich weiss gar nicht mehr, wann genau ich aus diesem Verein ausgetreten bin. Muss vor etwa 50 Jahren passiert sein. Ich erinnere mich bloss daran, dass meine Beweggründe niemanden interessiert hat.
Angela am Permanenter Link
Was den genauen Tag meines Kirchenaustritts anbelangt, so ist mir der immer ganz genau im Bewusstsein: Ich nehme mir nämlich die Freiheit, diesen Tag als meinen zweiten Geburtstag zu feiern.
Ute Soltau am Permanenter Link
Kirchenaustritt :
Wichtig ist mir, daß ich mit der (ersparten) Höhe der Kirchensteuer, ab dem, auf den Kirchenaustritt folgenden Monat, Fördermitgliedschaften für zwei weitere Natur-und Tierschutzorganisationen, unterzeichnet habe, nämlich für Peta und Partei Mensch, Umwelt, Tierschutz.
Das habe ich denen in der Kirche vorher schon mitgeteilt, und hinterher auf Nachfrage, ebenso.
Ich war bei meinem Wiedereintritt in die evangelische Kirche Deutschlands, mit anderen, vermutlich sehr falschen, Erwartungen, angetreten.
Letztlich konnte ich es nicht mehr vertreten, u. a., mit der Kirchensteuer auch noch diese Pastoren, zu bezahlen, damit die eine Religion verbreiten, und derer Predigten ich hin und wieder hörte, oder anhören musste (Mitglied Kirchenchor), zu denen keinerlei reale Identifikationsgrundlage, vorhanden war /ist.
Die Gespräche aber, und der teilweise- (es gab auch sehr verletzende Erfahrungen mit "christlichem" Mobbing) - gelungene Diskurs, mit unterschiedlichen Menschen dort in der Kirche, habe ich als wertvolle menschliche Erfahrung, daraus mitgenommen.
Eine gewisse Zäsur - immer mehr Erwachsen. werden (Mündiger Mensch) - war das sicherlich.
U. S.
Jens Hanson am Permanenter Link
Brillanter Bericht, der den Nagel voll auf den Kopf trifft. Herzlichen Dank dafür
Dr. Karin Jäckel am Permanenter Link
Dem kann ich Wort für Wort zustimmen. Sich mit dem Satan herauszureden, ist "allerunterste Schublade" der Schuldverleugnung.
Wilfried beege am Permanenter Link
Wow! Sehr intensiv geschrieben! Kann das genau so auch unterschreiben. Dagegen ist der Grund, warum ich 1964 mit 18 aus der Kirche austrat schon fast lächerlich.