Streit um Glaubensfragen

Christliche Rocker wegen versuchten Totschlags vor Gericht

In Düsseldorf stehen aktuell vier Mitglieder der christlichen Rockergruppe "True Life" vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, ein ehemaliges Mitglied so schwer mit Messerstichen und Reizgas verletzt zu haben, dass nur eine Notoperation das Leben des jungen Mannes retten konnte. Der Grund für die Auseinandersetzung: Glaubensfragen.

Vier Mitglieder der christlichen Rockergruppe "True Life" im Alter zwischen 24 und 36 Jahren stehen nach Angaben des Stern wegen versuchten Totschlags vor Gericht. Im Streit um Glaubensfragen soll der Hauptangeklagte, ein türkischer Konvertit, versucht haben, das Opfer zu erschießen. Als die Waffe wegen Ladehemmung nicht schoss, sollen seine drei deutschen Mittäter das 24-jährige Opfer mit Messern und Reizgas angegriffen haben. Beim Opfer handelt es sich ebenfalls um einen Konvertiten, der bereits wegen eines Tötungsdeliktes vorbestraft ist. Die Tat ereignete sich in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf.

Der Hauptangeklagte, der sich selbst als "Apostel" sieht, gab nach Informationen des Express an, im Gefängnis zum Christentum bekehrt worden zu sein und seitdem innerhalb und außerhalb des Internets zu predigen und zu missionieren. Zur Tatnacht liegt jedoch bisher nur ein Teilgeständnis des Hauptangeklagten vor. Das Ende des Prozesses ist für den 30. August dieses Jahres angesetzt. Die Angeklagten befinden sich in verschiedenen Gefängnissen in Untersuchungshaft.

Der Prozessbeginn wurde von einem "Halleluja" singenden Damentrio, einem Schweizer Priester, der den Missbrauch des Glaubens durch die Angeklagten sieht, und einer Rangelei des Bruders des Hauptangeklagten begleitet. Der richterlichen Anordnung, auf religiöse Bekenntnisse zu verzichten, wurde nicht Folge geleistet.