Unter dem Motto "Alle fürs Klima" ruft die Klimastreikbewegung "Fridays for Future" am 20. September 2019 weltweit zu Demonstrationen für effektiven Klimaschutz auf.
"Unser Aufruf richtet sich an jede Generation – an Kolleg*innen und Arbeitgeber*innen, an Eltern und Nachbar*innen, an Kolleg*innen und Angestellte, an Lehrer*innen und Wissenschaftler*innen, Sportler*innen und Arbeitssuchende, Kreative und Auszubildende – an alle", heißt es auf der Webseite von Fridays for Future Deutschland. Die Klimastreikbewegung ruft am Freitag, dem 20. September 2019, zum "dritten globalen Klimastreik" auf. Weltweit werden an diesem Tag "Menschen auf die Straße gehen und für die Einhaltung des Parisabkommens und gegen die anhaltende Klimazerstörung laut werden".
Das Datum ist mit Bedacht gewählt: "Während in Berlin das Klimakabinett tagt und in New York einer der wichtigsten UN-Gipfel des Jahres vorbereitet wird, wollen wir den 20. September zum größten globalen Klimastreik aller Zeiten machen". In vielen Städten Deutschlands und weltweit sind bereits Demonstrationen an diesem Tag angekündigt.
Auch die Bewegung Extinction Rebellion – gelegentlich als radikalere Schwester der Fridays for Future-Bewegung bezeichnet – hat am weltweiten Klimastreiktag Aktionen unter dem Motto "Ungehorsam für Alle" angekündigt. Die Aktionen finden unabhängig von den Fridays for Future-Demonstrationen statt, die von Extinction Rebellion ebenfalls unterstützt werden. In Berlin sind beispielsweise "friedliche und kreative Blockaden von strategisch wichtigen Punkten" geplant. "Dadurch will Extinction Rebellion auf die eskalierende globale Klimakatastrophe und das Massenaussterben von immer mehr Arten aufmerksam machen – und den Druck auf die bisher untätige Regierung erhöhen", heißt es in einer Pressemitteilung der Bewegung.
Einige Unternehmen haben bereits angekündigt, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für eine Teilnahme am Klimastreik freizustellen. So auch der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg. "Wir gehen davon aus, dass etwa 150 bis 200 unserer Angestellten am morgigen Klimastreik teilnehmen. Gemeinsam mit den Kolleg_innen schließen wir uns der Fridays-For-Future-Bewegung an, um die politisch Verantwortlichen aufzufordern, schleunigst die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die im Pariser Abkommen vereinbarten Klimaschutzziele einzuhalten", erklärte Vorstandsvorsitzende Katrin Raczynski hierzu in einer Pressemitteilung des Verbands.
18 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Bitte jeder der an der Zukunft der Menschheit Interesse hat morgen mitmachen.
Frank am Permanenter Link
Laut verschiedenen Umfragen in den USA und Kanada sind viele über den Klimawandel besorgt, aber die meisten wollen höchstens 100 Dollar zahlen, um den Klimawandel aufzuhalten.
Hans-Jörg Jacobsen am Permanenter Link
Moin, eines vorweg: Ich bin seit meiner Jugendweihe 1963 in Wilhelmshaven Humanist und bin dies mit jedem Tag mehr, vor allem, wenn ich Sottisen des Seichtmatrosen Bedford-Strohm und seines katholischen Pendants Marx
Nichts für ungut,
H.-J. Jacobsen
David Z am Permanenter Link
Vernünftige Position. Sie sind nicht allein.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich komme gerade von der Demo in Neustadt a.d.Weinstraße. Eine Superdemo, gut organisiert, diszipliniert, trotzdem deutlich. Große Klasse!
Auf dem Rückweg war ich noch in Bad Dürkheim. Dort war nicht so viel los bei der dortigen Demo, aber eine Sache hat mich schockiert: Jeder kennt sicher die Stories von Müttern, die ihre Kinder im fetten SUV zu "Fridays for Future" fahren. Ich habe in Bad Dürkheim genau das erlebt. Eine Mutter bringt in einem superfetten SUV mit extra breiten Reifen ihre zwei Kinder, damit sie mit hochgehaltenen Pappschildern gegen die zu lasche Umweltpolitik demonstrieren können.
Hallo? Knall nicht gehört?
Ich habe die Frau nett angesprochen und ihr erklärt, dass ihr Auto den 16-fachen Reifenabrieb (Feinstaub) eines normalen Pkw produziert. Und die 3 t Lebendgewicht ihres Autos blasen jede Menge Schadstoffe aus seinen zwei Auspuffen. Da war sie reichlich angepisst. Sie würde genug für die Umwelt tun (vermutlich ihre Kinder regelmäßig zu Umweltdemos fahren). Ich meinte nur, man solle nicht nur auf die anderen schauen, sondern bei sich selbst anfangen. War die Frau sauer! Meine Fresse.
Ich habe mich über diese Ignoranz regelrecht aufgeregt. Kann das jemand nachvollziehen...?
Thomas Gießl am Permanenter Link
Persönlicher Verzicht bringt nicht wirklich was - sonst müsste man ja auch nicht demonstrieren sondern könnte ja gleich zu Hause bleiben und persönlich verzichten. Es geht um strukturelle Veränderungen.
Und SUV vs. 'normales Auto' ist da nur eine Stellvertreter-Stellvertreterdiskussion - besser wäre, wenn man denn schon persönlich was machen wollte, gar kein Auto.
Oder vielleicht doch vegan anstatt weniger Fleisch - aber die Frage lassen wir dann jetzt doch lieber ;-).
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ist es wirklich so, dass es nur Schwarz oder Weiß gibt? D. h. dass nur der völlige Verzicht den Klimawandet stoppen kann? Nein! Es ist wie überall: Nicht der Stoff macht's, sondern die Dosis.
Und es ist für mich schon die Frage erlaubt, ob man wirklich ein Fahrzeug braucht, das deutlich mehr Stickoxide und deutlich mehr Feinstaub produziert als ein Fahrzeug, dass funktional gesehen identisch ist. Gut, man sitzt nicht so schön über den anderen, was doch schwer am Selbstwertgefühl nagt.
Natürlich wäre ein Verzicht aufs Auto das Ideal. Doch bis das möglich ist, ohne dass die Wirtschaft zusammenbricht, sollte sich jeder aufgerufen fühlen, seinen Teil beizutragen. Schon gar, wenn man die Dramatik des Klimawandels begriffen hat und zur Umweltdemo fährt...
Julian Hindriks am Permanenter Link
Ja, aber bei den Demos geht es ja gerade auch und vor allem darum, dass die Politik die Rahmenbedingungen ändert. Sodass klimaschädliches Handeln deutlich finanziell auch so erkennbar ist.
Hoffentlich nimmt sich die Dame deine Worte mal zum Grübeln mit.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Strenggenommen war es nicht ad hominem, sondern ad automobilium (oder ad Es Ju wie dumm). Die Mutter musste ich allerdings ansprechen, weil das SUV keine Ohren hat.
In der Tat scheint mir die Unwissenheit das größte Problem zu sein. Da ich das weiß, habe ich die Frau freundlich gefragt, ob sie das mit dem Feinstaub (Reifenabrieb) wisse. Sie schien aber nicht wirklich an Fakten interessiert, sondern ging gleich in die Offensive. Vermutlich wurde sie in ihrem Hausfrauenpanzer schon öfters darauf angesprochen.
Die Dame wird also vermutlich nicht ins Grübeln kommen, aber vielleicht ihre Kinder, die das Gespräch mitbekamen. Schließlich hatten sie selbst gemalte Schilder dabei, die auf Umweltbelastungen durch den Menschen hinwiesen...
David Z am Permanenter Link
ja, ist nachvollziehbar. Jakobinertum und Tugendwahn sind unangebracht.
Soweit ich das verstanden habe, haben die Kinder demonstriert und nicht die Mutter. Folglich liegt die Ignoranz bei den Kindern. Wenn überhaupt, dann hätten die Kinder die Ansprache verdient, nicht die Mutter.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Soweit ich erkennen konnte, waren die Kinder um die zehn Jahre alt. Kaum das Alter, um ein Auto zu besitzen. Es wird also der Panzer der Mutter (Eltern?) gewesen sein.
Die Kinder hätte ich wahrscheinlich schnell überzeugen können, vielleicht waren sie das auch schon (Kinder sind ja nicht doof), doch Papa und Mama haben dann deren Meinung ignoriert. Ich fand es nur extrem schräg, mit SUV zu Umweltdemo zu fahren. Oder soll ich mal Keule abnagend gegen Fleischkonsum demonstrieren...?
David Z am Permanenter Link
Ob die Kinder alt genug sind, ein Auto zu besitzen oder zu führen, ist unerheblich. Die allermeisten Klimajünger besitzen auch keinen Flugschein oder gar ein Flugzeug.
Es geht darum, dass die demonstrierenden Kinder, wie dieses Beispiel einmal mehr so entlarvend zeigt, gar nicht wissen, wofür sie eigentlich auf die Strasse gehen.
Bezüglich SUV dürften die Meinungen auseinandergehen. Das ist das schöne an einer freien Gesellschaft.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Bezüglich SUV dürften die Meinungen auseinandergehen."
Die Meinungen vielleicht, aber nicht die Fakten. 16-facher Feinstaub gegenüber "normalen" Pkw, schlechte CW-Werte wegen der hohen Front, hohe Gefahren für Passanten und andere Verkehrsteilnehmer, erheblich höherer Verbrauch, Straßenabnutzung etc. Die Liste ist lang.
"Das ist das schöne an einer freien Gesellschaft."
Die nicht mehr lange frei sein wird, wenn die Spalten tiefer werden. Umweltrüpel gegen Umweltaktivisten. Dabei könnte jeder so einfach extrem wirksam sein: keine Urlaubsflugreisen, keine Kreuzfahrten, nichts bei Amazon bestellen, weniger Filme streamen, keine SUVs fahren, weniger fahren, weniger Tierprodukte konsumieren, auch diese Liste ist lange. Nichts davon wirklich täte weh, das meiste davon war vor 30 Jahren noch unbekannt. Und es wäre so wirksam.
Ja, es wird Jobs kosten, aber lieber Jobs und Geld als die Zukunft verlieren. Auf dieser Basis sollte ein Konsens möglich sein...
David Z am Permanenter Link
"Die Meinungen vielleicht, aber nicht die Fakten."
Fakt ist, es gibt noch nicht einmal eine Definition von SUV.
"Dabei könnte jeder so einfach extrem wirksam sein:..."
Genau, jeder so wie er es für notwendig erachtet. Und zwar ohne moralische Bewertung. Wissen wir, ob die SUV Fahrerin nicht vielleicht bereits auf Urlaubsflüge, Kreuzfahrten und Streams verzichtet? Wissen wir, ob die Nicht-SUV-Fahrer vielleicht doch gerne mit dem Flugzeug zur nächsten Öko-Demo fliegen oder Aktivistenvideos im Netz streamen? Wer maßt sich hier an, das zu beurteilen?
"Ja, es wird Jobs kosten, aber lieber Jobs und Geld als die Zukunft verlieren."
In dieser Form werden wir beides verlieren, Jobs und Zukunft. Das kann es nicht sein.
Michael am Permanenter Link
Bernd, ich schätze deine Kommentare hier und auf MGEN sehr; im Wesentlichen wegen der fehlenden Polemik und deines fundierten Wissens.
Natürlich gibt es SUVs, die überflüssig sind, viel verbrauchen und nicht wirklich geeignet, um auf eine Klimademo zu fahren. Nur suggerierst du in deinen Kommentaren - und das ist das Unsägliche daran - dass praktisch alle SUVs nicht auf die Straße gehören. Und das ist natürlich Unsinn. Definiere daher doch erst einmal SUV.
Wusstest du, dass ein Mercedes GLA ein SUV ist? Das ist ein kompakter Wagen, der ca. Golfgröße hat, wenn du den noch mit einem kleinen Diesel fährst, hast du eines der verbrauchsärmsten und saubersten Fahrzeuge auf dem Markt. Und nein, ich mache keine Werbung, es gäbe genug andere Beispiele.
Klar, kannst du jetzt einen 8-Zylinder mit 15L Verbrauch dagegenhalten - und hier würde ich dir auch zustimmen. Viele Menschen haben es aber leider nicht so mit dem anstregenden Auseinandersetzen von Fakten, für die ist es geradezu willkommen, SUV-bashing zu betreiben. Das ist aber wenig hilfreich, weil es an der eigentlichen Diskussion - die zwingend geführt werden muss zum Klimaschutz - vorbei geht.
Grüße, Michael
Rainer am Permanenter Link
M.E. steht jedem Klima-Aktivisten frei, zu Fuß zu gehen, das Rad zu nehmen, den ÖPNV zu nutzen, aufs Ausatmen zu verzichten, keine Kinder zu kriegen. Leider wirkt das Ganze äußerst pharisäerhaft.
Mich stört das Religionshafte an diesem Zeitgeist-Phänomen. Klima ändert sich, ja. Manche versuchen sich darauf einzustellen. Andere jammern darüber und bezichtigen die eigenen Eltern der Schuld an "mangelnder Zukunft".
Habe auch schon Jugendliche gesehen, die ließen sich von ihren Eltern im SUV zur "Klima-Demo" fahren. Das ist lächerlich. Und wenn der eigene Hausfrauenpanzer von der eigenen Demo abgefackelt wird? Ist dann das Klima gerettet?
Zu diesem aktuellen Modetrend erinnere ich an das Terrorregime Savonarolas im Florenz des ausgehenden 15. Jahrhunderts ("Kinder-Polizei", "Fegefeuer der Eitelkeiten", unwiederbringliche Kulturschätze gingen da in Flammen auf, der reinen Ablass-Mentalität halber).
Diese Seite hier nennt sich Humanistischer Pressedienst. Man sollte und wollte eine religionskritische Haltung voraussetzen. - Ach, Wissenschaft? - Man sollte einmal an der Uni gearbeitet haben, um zu wissen, wie und unter welchen Voraussetzungen der Wissenschaftsbetrieb funktioniert.
Michael am Permanenter Link
Die neue Religion
CO², CO², CO²! Wir befinden uns auf dem Weg in den Untergang, nicht erst morgen, sondern jetzt. Panik greift um sich, wir stehen am Rande des Abgrunds. Wir müssen sofort handeln, um das Klima zu retten. Niemand darf abseits stehen. Verwerfliche Individuen, die sich nicht beteiligen, müssen an den Pranger gestellt und gesellschaftlich geächtet werden. Sie dürfen sich nicht mehr öffentlich äußern und müssen medial neutralisiert werden.
Wie im tiefsten Mittelalter, als Lehrbücher über Mathematik und Physik unter dem Gejohle der Gläubigen als Teufelswerk verbrannt wurden, werden auch heute andere Meinungen über die möglichen Ursachen des Klimawandels nicht mehr toleriert. Damals wurden „Gottesleugner“ von der Inquisition zum Tode verurteilt, heute unternehmen die fanatisierten Anhänger der politisch zunehmend mächtigen CO²-Sekte mit Hilfe geneigter Politiker, Medien und wirtschaftlicher Profiteure alles, um „Klimaleugner“ (wie sich die Sprache gleicht) beruflich und gesellschaftlich zu ächten.
In der Tat haben wir es hier mit einer neuen Religion zu tun, deren Glaubenbekenntnis lautet: Der anthropogene CO²-Ausstoß ist die alleinige, die größte Todsünde! Von den jugendlichen Jüngern und Schwestern der neuen Kind-Göttin Greta wird dieses Bekenntnis jeden Freitag, vor allen in den Städten Deutschlands, mit großer religiöser Inbrunst in die Welt posaunt.
Wen interessiert es da noch, dass der Weltklimarat (IPCC) in einem seiner Berichte schreibt: „Klimamodelle arbeiten mit gekoppelten, nicht linearen, chaotischen Systemen. Dadurch ist eine langfristige Voraussage des Systems ‚Klima’ nicht möglich.“
Gerhard am Permanenter Link
Seriöse Wissenschaftler - zu denen der IPCC nicht gehört - validieren ihre Modelle durch Experimente. Vor 50 Jahren waren die damaligen Klimaforscher noch der Auffassung, wir gingen auf die nächste Eiszeit zu.
der Auffassung, die Erdoelvorraete wuerden nur noch fuer 30 bis 40 Jahre reichen. Das Erdoel sprudelt immer noch und ein Ende ist nicht in Sicht.