BERLIN. (hpd) Am 12. Mai veröffentlichte die Tageszeitung TAZ in der Kolumne "German Angst" einen Artikel mit der Überschrift "In der Hose der Anderen". Darin verunglimpft die Autorin Sonja Vogel die Gegner der Beschneidung und unterstellt ihnen Antisemitismus. Der Bundesvorsitzender der Partei der Humanisten, David Helmus, antwortet darauf mit einem offenen Brief.
Sehr geehrte Frau Vogel,
Sie schrieben am 13. Mai eine Kolumne der Reihe "German Angst" mit der Überschrift "In der Hose der Anderen". Nach wenigen Zeilen musste ich mich aber doch nochmal vergewissern, welche Zeitung ich da gerade lese. Und ja, es war tatsächlich die vermeintlich progressive TAZ und nicht die Junge Freiheit oder irgendein reaktionärer Internetblog, von dem man solche undifferenzierte Hetze gewohnt ist. Sie behandeln die Beschneidung ohne über sie zu schreiben. Tatsächlich ist Ihr Text so schlecht recherchiert, dass ich hier noch einmal kurz ausführen möchte, worum es geht.
Vor gut drei Jahren fällte das Kölner Landgericht ein bemerkenswertes Urteil. Einem vierjährigen Jungen wurde von einem Arzt die Penisvorhaut amputiert. Die Eltern des Jungen waren muslimischen Glaubens. Im Islam ist es Tradition, Knaben zu beschneiden. Sie folgen damit einer Empfehlung Mohammeds. Leider verlief der Heilungsprozess nicht optimal. Nähte platzten auf, der Junge verlor viel Blut und musste erneut operiert werden. Daraufhin schaltete sich die Staatsanwaltschaft ein. Der Verlauf des Prozesses ist bekannt. Das Kölner Landgericht stellte fest, dass es sich bei der medizinisch nicht erforderlichen und vom Patienten nicht eingewilligten Amputation der Penisvorhaut um Körperverletzung handelt.
Dieses Urteil war bahnbrechend. "Die Emotionalität zeigt, dass es um mehr ging als ein Stück Haut." Sie haben recht! Aber welche Seite keine Argumente fand und ihre Emotionen nicht im Griff hat, das zeigt Ihr Artikel. Statt über die Rechte von Kindern zu reden, ging es plötzlich um ein "kulturelles Leben", dass in Deutschland unbedingt möglich sein muss. Auch Sie beschwören alte Geister, um nüchterne Argumente zu diskreditieren.
"Jüdisches Leben muss in Deutschland möglich sein!" war Tenor unter orthodoxen Religiösen und deutschen Kulturrelativisten. Sie stoßen in das gleiche Horn, wenn Sie behaupten, ein Verbot der Beschneidung wäre eine "Kriminalisierung jüdischen und muslimischen Lebens". Dass jüdische und muslimische Kultur aus deutlich mehr besteht, als die Vorhautamputation des männlichen Nachwuchses, ist plötzlich nicht der Rede wert. Es ist doch viel einfacher, gegen Menschen zu hetzen, wenn man ihnen Antisemitismus, Islamophobie oder die Ablehnung ganzer "Kulturen" vorwerfen kann. Ihnen aber geht es gar nicht um Menschen, Ihnen geht es um Kollektive. Juden und Muslime sind in Ihren Augen nicht einfach Menschen jüdischen oder muslimischen Glaubens, sondern Minderheiten die es vor der bösen Mehrheitsgesellschaft zu schützen gilt. Sie beschwören die christliche Mehrheit, die "jahrhundertealte Vorurteile" hervorholen und Kinder vor ihren jüdischen oder muslimischen Eltern zu schützen versucht.
Sie können gar nicht mehr aufhören, in der Beschneidungsdebatte alte Ressentiments zu sehen. Das geht soweit, dass Sie zwar beiläufig erwähnen, dass es gute Gründe gibt, gegen die Beschneidung zu sein, aber welche das sind, behalten Sie für sich. Verschwiegen werden die Erklärungen der 35 Organisationen, die am 7. Mai in Köln an das Urteil des Kölner Landgericht erinnerten und ein generelles Verbot der medizinisch nicht indizierten Vorhautamputation bei unmündigen Kindern forderten.
In Köln versammelten sich Juden, Türken, ExMuslime, Intersexuelle, Feministen, Atheisten und Humanisten. So sieht also der Querschnitt der "deutschen, christlichen und unbeschnittenen Mehrheitsgesellschaft" aus. Die Partei der Humanisten unterstützt die Demonstrationen und die Forderungen ausdrücklich.
Uns geht es nicht darum, die reliösen Eltern zu verteufeln und ihnen Barbareien anzulasten. Uns geht es nicht mal um Kinder jüdischer oder muslimischer Menschen. Uns geht es schlicht um Kinder; junge Menschen. Wir lehnen nicht die religiöse Beschneidung ab, sondern generell jeden medizinisch unnötigen Eingriff in den Körper eines Kindes. Wir sehen in dem Urteil eine weitere Stärkung der Kinderrechte in Deutschland und eine Fortsetzung der Entwicklung, Kinder als eigenständige Personen und nicht als Eigentum ihrer Eltern zu betrachten. Und wir sehen in dem Beschneidungsgesetz (§1631d BGB) ein Rückfall in Zeiten, in denen Mythen, Traditionen und Rituale mehr galten als ein menschliches Leben.
Vielleicht erinnern Sie sich, dass die in der christlichen Tradition tief verwurzelte und in der Bibel mehrfach geforderte Prügelstrafe für Kinder in Deutschland erst in den Jahren 1998/2000 verboten wurde. Haben Sie damals auch gegen die Befürworter des Verbotes gehetzt und eine "Kriminalisierung christlichen Lebens" gewittert?
Ein Mensch hat Rechte, selbst wenn dieser Mensch noch jung ist. Können Sie sich vorstellen, dass ein Mensch als eigene Person zählt und nicht nur als Teil irgendeines Kollektivs? Die einen teilen Menschen aufgrund oberflächlicher biologischer Unterschiede in Gruppen ein, die anderen aufgrund kultureller Eigenheiten. Was sie eint ist, dass sie die Grundrechte dieser Menschen von ihrer Gruppenzugehörigkeit abhängig machen. Sie sehen in den Menschenrechten einen "Paternalismus der Mehrheit", wir die größte zivile Errungenschaft der Menschheit bis heute.
"Die Menschenrechte gelten ausnahmslos für alle Menschen, unabhängig von biologischen Eigenschaften und kulturellen Eigenheiten”" heißt es im Übrigen auch im Grundsatzprogramm der Partei der Humanisten.
Mit freundlichen Grüßen
David Helmus
Vorstandsvorsitzender der Partei der Humanisten
14 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Als unmittelbar von Frau Vogel verunglimpfter Bürger dieses Landes (ich war einer der Demonstranten gegen Beschneidung in Köln) möchte ich hier ebenfalls meiner Empörung über diesen Artikel in der taz Ausdruck verleih
Liebe Frau Vogel: Vielleicht haben Sie als Frau Schwierigkeiten, sich einen Penis mit oder ohne Vorhaut aus der Innensicht eines Mannes vorzustellen. Es geht nicht nur um den unwiderruflichen Verlust an Nervenenden, die für das Lustempfinden essentiell sind (ja, auch Männer wollen beim Sex die volle Lust empfinden!), auch die Schutzfunktion der Vorhaut geht vollständig verloren.
Hierzu empfehle ich Ihnen zwei Tests:
Zur Simulation des Verlustes der Sensibilität können Sie gerne einmal Ihre Fingerspitzen dick mit Sekundenkleber einschmieren. Und dann ertasten Sie diverse Gegenstände. Sie werden den Unterschied spüren.
Und zum Verlust der Schutzfunktion können Sie Ihre Zunge für 30 Minuten herausstrecken (in Gedanken gerne auch mir, wie Sie dies in Ihrer Kolumne bereits erfolgreich taten), um sie trocknen zu lassen. Wie fühlt sich das an? Sie werden froh sein, die Zunge wieder anfeuchten zu dürfen. Doch derart dauerfreigelegte Eicheln keratinisieren, werden berührungsunempfindlicher, weil die Haut dicker, "horniger" wird.
Aber vielleicht glauben Sie auch eher einem Profi in Sachen "Umgang mit dem Penis", dem ehemaligen Pornodarsteller Rocco Siffredi: "Adult film star Rocco Siffredi (nom de guerre: Italian Stallion) says he found that out the hard way when he was circumcised at 31 for hygiene reasons. Siffredi, who calls his decision "catastrophic," says that with a foreskin, "you can feel much more fun."
Er kennt den Unterschied zwischen "vorher" und "nachher" - und er ist kein Einzelfall. Bei der von Ihnen als "antisemitisch etc." beschimpften Demonstration liefen auch Beschneidungsopfer mit, die Sie in Ihrer Kolumne verhöhnt haben. Ich gehöre nicht dazu, denn meine Mutter rettete mich als Kind vor einem beschneidungswütigen Arzt!
Nachdem das geklärt ist - und Sie sicher irgendwann die Größe aufbringen, sich für Ihre verbale Entgleisung zu entschuldigen - möchte ich Ihnen noch einen Rat mit auf den Weg geben: Schreiben Sie doch mal einen Artikel über Brit Shalom, einen unblutigen Alternativritus, der zufällig in jüdische Familien geborene Knaben vollumfänglich in "jüdisches Leben" einführt.
Rabbiner haben dies entwickelt, um Knaben künftig zu schützen. Diese Entwicklung zeigt, dass sich sogar Religionen - wenn auch äußerst mühsam - weiterentwickeln können, wenn der Wille vorhanden ist.
Stehen Sie dem nicht nach! Oder ist Ihre Kolumne nur für Vorgestrige gedacht?
Rainer Bolz am Permanenter Link
Im Grunde ist die Lösung schlicht und einfach: Sind die Kinder volljährig, dürfen sie sich verstümmeln und amputieren was sie möchten, aber ausnahmslos auf eigene Kosten, Kassenbeiträge sind hierfür abzulehnen.
Olaf Sander am Permanenter Link
Sowohl der offene Brief von Herr Helmus, wie auch der Kommentar von Herr Kammermeier sind große Klasse und Herr Bolz bringt es schlussendlich auf den Punkt.
Wäre ich Frau Vogel, würde ich mich schämen.
Noncredist am Permanenter Link
>> "Jüdisches Leben muss in Deutschland möglich sein!" war Tenor unter orthodoxen Religiösen und deutschen Kulturrelativisten.
Schade, dass man heute *nicht* mehr Frauen für ihre "missetaten" zu Tode steinigt. Diese "jüdische Tradition" wird "leider" aus mir unbekannten Gründen nicht mehr ausgelebt. Genauso die in der jüdischen Tradition verwurzelte Ermordung von Kinder, die ihren Eltern nicht mehr "so richtig" gehorchen. Überhaupt hat man viele schöne alte (biblisch begründete) Traditionen abgeschafft, weil Blut, Leid und gar tödliche Gewalt damit assoziiert wurden.
Wenn "Traditionen" sich gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung (fußend auch auf den Menschenrechten) stellen, dann sehe ich da nicht viel Spielraum für die "Tradizion" als Argument zur Beibehaltung störenden bis hin zu leiderzeugenden Handlungen. Uns schadende Traditionen haben wir - und das belegt die Historie unserer Gesellschaft - für das bessere Wohl aller aufgegeben.
Wenn wir das "Recht auf Steinigung" in die Schranken verweisen konnten, dann dürfte es mit dem "Recht auf Beschneidung" wohl erst Recht keine Probleme geben ;)
Stefan Schritt am Permanenter Link
Ich freue mich außerordentlich, daß sich die Partei der Humanisten nicht nur als Unterstützer an dem Aktionstag beteiligt, sondern sich auch aktiv mit den - offensichtlichen - Gegnern eines geschlechts-, herkunfts-, r
Das zeugt nicht nur von Rückgrat - es unterstreicht auch deutlich den Standpunkt, daß Menschenrechte nicht teilbar und es wert sind, für sie zu streiten. Erst recht, wenn die betroffenen Menschen dies noch nicht selber tun können.
Stefan Schritt am Permanenter Link
Wo ich grade noch einmal daran denke, und weil es ein wichtiges, aber allzu oft übersehenes Detail ist:
Es ging in der Beschneidungsdebatte 2012 niemals darum, die Beschneidung von Kindern zu verbieten.
Ganz im Gegenteil - hatte doch das Kölner Urteil dargelegt, daß diese Praxis nach geltendem Recht bereits verboten WAR.
In der Debatte ging es vielmehr darum, diese allem geltenden Recht widersprechende Tradition überhaupt erst zu legalisieren. Das dazu erforderliche Sondergesetz ist somit auch das einzige, was damals gefordert wurde - somit war es nie die Frage, ob Zwangsbeschneidungen von Kindern verboten werden sollen, sondern vielmehr, wie man diese schnellstmöglich ERLAUBEN könne.
Wir fordern also de facto kein Verbot, sondern lediglich die Rücknahme einer geschlechts- und körperteilspezifischen Sondererlaubnis zur Körperverletzung, die sich weder mit dem Grundgesetz noch der UN-Kinderrechtskonvention in Einklang bringen läßt.
Sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten, wenn es wieder mal heißt, wir wollten irgendwem irgendetwas verbieten.
Thore Zuber am Permanenter Link
Vielen Dank, Herr Helmus, für Ihren Kommentar! Das Thema ist keinesfalls vom Tisch.
Klarsicht am Permanenter Link
Eine Überlegung, zu der ein Kritiker des „Beschneidungsritus“ und der „Beschneidungsliebhaber“ kommen kann, könnte z. B.
Allein die „Zwangstätowierung“ muss von jedem „KZ-Häftling“ schon aus dem Grunde als eine ungeheuerliche menschliche Entwürdigung empfunden worden sein, weil er sie, ohne sich dagegen wehren zu können, über sich ergehen lassen musste. Nur um diesen Aspekt soll es hier gehen. Liegt nicht objektiv ein vergleichbarer Aspekt auch bei der männlichen „Säuglings- und/oder Kleinkind-Beschneidung“ vor ?
Bei dem Eingriff in das Persönlichkeitsrecht eines Individuums durch eine nicht notwendige „Beschneidung“ und durch die erwähnte „Zwangstätowierung“ gibt/gab es noch eine weitere Gemeinsamkeit: In beiden Fällen geschieht/geschah dieser Fremdeingriff aufgrund eines Glaubenssystems, welches hier Religion und dort Ideologie genannt wird. Zwischen Religion und Ideologie besteht aber kein wesentlicher Unterschied (1).
Gedanken und Gefühle darüber, entwürdigend behandelt worden zu sein, kann ein beschnittener Säugling noch nicht haben, wohl aber ein beschnittenes Kleinkind, das solche Gedanken und Gefühle aber leider noch nicht verbal artikulieren kann. Es wäre nicht verwunderlich, wenn es ein Kleinkind wegen des psychischen Drucks, den es wohl in den meisten Fällen aus seinem familiären und verwandtschaftlichem Umfeld kommend mehr unbewusst als bewusst wahrnimmt, nicht wagen wird, über seine „beschneidungsspezifischen“ Gedanken und Gefühle zu sprechen. Es wäre auch nicht verwunderlich, wenn sich bei Beschnittenen mit zunehmendem Alter aufgrund ihrer Beschneidung dauerhaft oder punktuell Gedanken und Gefühle einstellen, auf die sie liebendgerne verzichten würden und über die sie aus Gründen, die sicher jeder sehr leicht nachvollziehen könnte, lieber nicht reden wollen.
Verweis:
(1) http://www.club-unabhaengiger-liberaler.at/index.php/archiv/13-religionen-und-ideologien-zwei-erscheinungsformen-falschen-bewusst seins?limitstart=0
Es grüßt
Klarsicht
Hans Trutnau am Permanenter Link
Und das in der taz - empörend!
Den Kommentaren hier ist kaum etwas hinzuzufügen.
Interessant auch die mannigfaltigen Kommentare im Anschluss an den taz-Artikel.
Doktor B. am Permanenter Link
Ich stimme ja inhaltlich mit Herrn Helmus voll überein. Aber muss er gleich von "Hetze" und "Verunglimpfung" reden, wo es nur um eine gegensätzliche Meinung zum Thema Beschneidung geht?!
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Aus meiner Sicht ist das Kernproblem, dass eben kein pluralistischer Diskurs zum Thema stattfindet, zumindest kein dialogischer.
Immer wieder muss auch ich in persönlichen Diskussionen den ewig gleichen Käse hören, wie am Anfang der Diskussion Mitte 2012. Es ist ermüdend immer wieder die Basics der Thematik erläutern zu müssen, obwohl es mittlerweile hervorragende Infomaterialen gibt. Man mag deren Argumentation ja nicht folgen wollen, aber dann bitte 1.) zu Kenntnis nehmen und 2.) bestreiten und schlüssig widerlegen. Andersfalls dreht sich das Karussell bis die Erde von unserer zum roten Riesen aufgeblähten Sonne verschluckt wird.
Ich verstehe jeden, der sich über derart dummdreiste Polemik, wie die von Frau Vogel, aufregt. Journalisten neigen generell dazu, Fakten zu recherchieren und sich dann ein Urteil zu bilden. Außergerechnet bei der Beschneidungsdebatte setzt dieser Mechanismus bei vielen komplett aus. Genauso, wie bei Politikern.
Doch! Das ist Hetze und Verunglimpfung, die vermeintlich tolerant und weltoffen daherkommt und dabei die Opfer vollständig vergisst: Die Kinder!
Hätte Frau Vogel recherchiert, hätte sie auf die Diskussion innerhalb des Judentums stoßen müssen, auf Brit Shalom, auf die wachsende (totgeschwiegene) Abwendung israelischer Eltern von der Beschneidung, von einer tapferen Mutter, die sogar eine Geldstrafe in Kauf nahm, um ihren Sohn intakt zu lassen. Diese Kämpfer für körperliche Unversehrtheit sind die wahren Helden, denen Journalisten ein Denkmal setzen sollten.
Aber wenn eine Hausfrau ihre Katze vom Balkon rettet, ist das mehr mediale Aufmerksamkeit wert. Eine Schande ist das!
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich habe mir jetzt mal die gesamten Kommentare unter dem TAZ-Artikel durchgelesen.
Kennt jemand die darin massiv vertretene Juristin Christine Rölke-Sommer, die in einem furchtbar "intellektuell-verschraubten" Deutsch neunmalklug daher kommt und derart furchtbare Kommentare liefert? Sie lebt wohl in Berlin. Ich werde aus dieser Frau nicht schlau.
Einige User bei der TAZ gaben sich sehr große Mühe, sachlich zu antworten, doch die Frau ist komplett herzlos und beratungsresistent.
Leute wie sie, die so superdupertolerant daherkommen, so brillant antiantisemitisch und kulturverständig, verstopfen m.M.n. eine ernsthafte Diskussion zum Thema. Und noch etwas: Ich frage mich, was geht im Kopf einer Frau vor, die Körperverletzung an kleinen Kindern gutheißt, die darin also etwas Gutes sieht? Oder ist die Frau einfach nur ein Troll. Weißt da jemand was genaueres?
christine rölke... am Permanenter Link
dem manne kann geholfen werden - dachte ich mir.
eigentlich ist die geschichte furchtbar einfach: überlassen Sie es den kollektiven selbst, wie sie ihre angelegenheiten zur herstellung von zugehörigkeit regeln. denn das tun sie, wie die inner-jüdische beschneidungsdebatte in 'schland so ab mitte des 19.jhdt beispielhaft zeigt
diese debatte inklusive ihrer praktischen konsequenzen kam ab 1933 zu einem furchtbaren ende und vielleicht gehört in der heutigen debatte über die art+weise und die folgen dieses abbruchs sorgsam nachgedacht. von den inner-muslimischen debatten wissen wir garnichts und von den inner-koptischen und inner-australischen und was es sonst noch an inneren debatten gibt auch nichts. - genau daran krankte aber die beschneidungsdebatte des jahres 2012 und daran krankt sie bis heute.
für FGM gilt dasselbe in grün. da interessiert uns nicht, was frauen (und männer) selbst denken, wie sie nach wegen suchen, etwas nicht zu tun und dennoch+weiter zugehörigkeit herzustellen. dabei kommt es genau darauf an: zur kenntnis zu nehmen, dass menschen etwas nicht tun und dennoch 'anders' bleiben wollen.
als juristin kann ich da nur zwei dinge tun. zum ersten jede*n verteidigen, wo nicht beschnitten werden will/soll. und zum zweiten jede*n verteidigen, die* für beschneidung nicht bestraft werden will.
wenn das "intellektuell-verschraubt" ist - no na, geh wissen. aus meiner sicht ist es eine übung in ambiguitätstoleranz.
im übrigen können Sie über die taz kontakt mit mir aufnehmen. ich habe die e-mail-funktion freigeschaltet.
Petra Posch am Permanenter Link
Leider sind die Kommentare unter dem TAZ-Artikel geschlossen. Deshalb hier der Hinweis auf einen Artikel in blick.ch
http://www.blick.ch/erotik/liebe/fux-ueber-sex-mindert-gleitgel-das-gefuehl-id3775500.html