Wenn es um Misswirtschaft, Korruption und Verschwendung geht, scheint der Vatikan ganz vorn dabei zu sein. Obwohl Papst Franziskus zu Beginn seiner Amtszeit erklärte, die Situation verbessern zu wollen, wurde nun die Verschwendung von Spenden aus dem Peterspfennig aufgedeckt. Hunderttausende Euro aus Deutschland wurden ebenfalls im Millionengrab einer Londoner Luxusimmobilie versenkt.
Eigentlich sollen Spenden, die Gläubige am 29. Juni eines jeden Jahres als Peterspfennig an den Papst spenden, der Hilfe für Menschen zugute kommen. In diesem Jahr wurde bekannt, dass zur bereits berüchtigten Verschwendung im Kirchenstaat nun auch noch Misswirtschaft mit dem Peterspfennig betrieben wurde. Statt karitativer Projekte wurde der Kauf einer Luxusimmobilie im teuren Londoner Stadtteil Kensington durchgeführt. Dabei soll ein dreistelliger Millionenbetrag nicht nur in die überteuert verkaufte Immobilie geflossen sein, sondern auch Mittelsmänner fürstlich, oder besser päpstlich, bezahlt haben.
Obgleich die vatikanische Justiz den Kauf der Immobilie prüft und das Handeln von fünf Personen im Staatssekretariat und der eigenen Bankaufsicht unter die Lupe nimmt, verteidigt der Papst das Londoner Verlustgeschäft.
So seien, nach Ansicht des katholischen Kirchenoberhauptes, Spendengelder anzulegen statt einfach nur aufzubewahren. Dass wahrscheinlich selbst die Aufbewahrung auf einem Sparbuch den Peterspfennig nicht so sehr reduziert hätte, scheint der Kirchenmann dabei in Kauf zu nehmen. Immerhin fließen trotz einer Verringerung des Spendenvolumens nach Bekanntwerden der zahlreichen Missbrauchsfälle durch Kleriker, noch immer ausreichend.
Große Teile des Peterspfennig stammen dabei aus den USA, Italien und auch Deutschland. So hat das Bistum Paderborn in diesem Jahr 56.000 Euro überwiesen. Aus Münster kamen 47.000 Euro. Das Kölner Bistum sammelte gar 80.000 Euro an Spenden ein und legte vor der Überweisung an den Vatikan noch einmal 110.000 Euro drauf.
Wie es mit der Luxusimmobilie in London, einem ehemaligen Harrods-Kaufhaus, weitergeht, ist noch nicht klar. Ein Umbau könnte den Wiederverkaufspreis erhöhen und somit einen Teil des Verlustes auffangen. Dazu ist nun die Unterstützung durch einen arabischen Investor im Gespräch.
6 Kommentare
Kommentare
Roland Weber am Permanenter Link
Wieso kommt man zu der Schlussfolgerung, das Geld sei "versenkt" worden? - Ich sehe bislang nur, dass es für die Romkirche optimal angelegt wurde!
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Die röm.-kath.-Kirche ist eine kriminelle Vereinigung. Jeder der von dem ergaunerten Geld profitieren möchte macht damit weiter. Schlaeft die Staatsanwaltschaft?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Nein die Staatsanwaltschaft schläft nicht, Sie steckt nur mit den Kirchen unter einer Decke!
Andrea Diederich am Permanenter Link
Wenn es Kriminalität bei der Kirche geht, schläft die Justiz fast immer.
Die Kirche hat schließlich ihr eigenes Rechtssystem und allerlei Privilegien.
Martin Franck am Permanenter Link
Zum Glück funktioniert die Geheimhaltung nicht mehr wie in früheren Zeiten, und man kann nun einfacher erkennen, wie die römisch-katholische Kirche gestrickt ist.
Das ist weder neu, noch ist es eine Sache von Einzeltätern, sondern das ist ein Systemversagen.
Selbst wenn schon Joseph Ratzinger als Benedikt XVI. anfing auszuräumen, und in Jorge Mario Bergoglio als Franziskus I. große Hoffnungen gesetzt wurden, den Augiasstall auszumisten, so muß man nun erkennen, daß nach all den Jahren aktuell immer noch Geld versenkt wird.
Man kann nun ruhig weiter an einen Gott glauben, ja selbst daran glauben, daß dieser Gott so ist, wie ihn die RKK beschreibt. Man kann ebenso gerne in seiner lokalen Gemeinde mitarbeiten, und wollen, daß die karitative Arbeit unterstützt wird. Nur sollte man sich auf der Seite https://www.kirchenaustritt.de/ informieren, wie man die Geldzahlungen in dieses Faß ohne Boden abstellt, und das gesparte Geld direkt wohltätigen Zwecken zukommen lässt.
Auch sollte sich der Staat überlegen, ob Gelder die neben der Kirchensteuer an die Kirchen fließen, weiterhin eine gute Investition sind.
Zeitenzeuge am Permanenter Link
"Peterspfennig" hört sich irgendwie niedlich und noch harmloser an als "Ministrant" oder "Schutzbefohlener".