Österreich

Haftstrafen wegen Mord und Brandstiftung für Frauentrio

Wie ein Thriller lasen sich die Verbrechen eines Frauentrios aus Villach in Kärnten. Manipulationen, Lügen, Mordversuche, Brände und schließlich sogar ein Mord wurde den Frauen zur Last gelegt, die sich teilweise mit der vermeintlichen Ausführung göttlicher Wünsche herauszureden suchten. Am 21. Januar nun erhielten sie Haftstrafen zwischen drei Jahren und lebenslänglich.

Der am 13. Januar begonnene Prozess um die Verbrechen dreier Frauen aus der Psychoszene ging am 21. Januar mit Schuldsprüchen zu Ende. Wie der ORF berichtete, erhielt die Hauptangeklagte eine lebenslängliche Haftstrafe und muss wegen ihrer Persönlichkeitsstörung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Sie hatte ihre Komplizinnen manipuliert, einen Mord und Brandstiftung zu begehen. Zudem wurde sie wegen gewerbsmäßigen Betruges verurteilt. Die Komplizinnen erhielten 20 Jahre beziehungsweise drei Jahre Haft für ihre Verbrechen. Auch die Zweitangeklagte wird ihre 20-jährige Haftstrafe in der Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher absitzen.

Abgesehen hatte es das Verbrecherinnentrio auf Rentnerinnen und Rentner, die für esoterische Ideen offen waren. Diese wurden dahingehend manipuliert, die Hauptangeklagte, die als "Energetikerin" auftrat, als Erbin im Testament einzusetzen und immer wieder Zahlungen zu leisten. Wollten die älteren Menschen nicht rasch genug von allein sterben oder drohten gar, die Betrügerin aus dem Testament zu streichen, sollten sie sterben. So wurde versucht, einen 95-Jährigen mit einem Maiglöckchenbrei zu töten. Glücklicherweise gab es eine Verwechslung, sodass der Mann Bärlauch bekam.

Eine 72-Jährige hatte weniger Glück und wurde von der Zweitangeklagten erwürgt und die Wohnung sogar noch ausgeraubt.

Die Aufforderungen zu den Morden beziehungsweise Mordversuchen, zu einer Brandstiftung und zahlreichen Betrügereien bekamen die Verbrecherinnen, sofern sie sie nicht abstritten, angeblich von Gott oder Energien der jeweils anderen Beteiligten. Das Gericht stellte fest, dass die Hauptangeklagte intelligent und sehr manipulativ sei. Nach einer Verurteilung und Haftstrafe im Jahre 2010 habe sie an ihre Betrugsserie angeknüpft und so etwa eine Million Euro von Gutgläubigen erbeutet. Da der Begriff Energetiker weder ein konkret zu erfassendes Konstrukt ist noch als Begriff geschützt ist, können geschickte Redner*innen so Jagd auf verzweifelt kranke, unzufriedene oder unglückliche Personen machen und ihnen für eine vermeintliche Verbesserung ihrer Situation Geld abnehmen. In Österreich hat die Gier auf Seiten der Verbrecherinnen und die Naivität und der Wille zu glauben auf Seiten der Opfer nun nicht nur für leere Konten gesorgt, sondern auch das Leben einer Rentnerin brutal beendet.

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