Das Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung – nominiert das Lebenskundeschulbuch des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg für den Preis "Schulbuch des Jahres 2020". Die Preisverleihung findet am 24. März 2020 auf der didacta, der Fachmesse des Bildungswesens in Stuttgart, statt.
Mit dem Preis zeichnet das Institut gemeinsam mit seinen Partnern, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Didacta Verband, Herausgeber*innen und Autor*innen für die Entwicklung und Umsetzung innovativer Schulbuchkonzepte aus. Gewürdigt werden hier Titel, die in besonderem Maße die Anforderungen an ein zeitgemäßes Lehrwerk erfüllen, Mut zu inhaltlichen, didaktisch-methodischen sowie gestalterischen Innovationen zeigen und die Herausforderungen von Bildungsstandards und kompetenzorientiertem Lernen aufnehmen. Die Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz. Zur Preisverleihung wird das Redaktionsteam nach Stuttgart reisen.
Die Schüler’innen des Humanistischen Lebenskundeunterrichts in den Berliner und Brandenburger Schulen arbeiten seit dem Schuljahr 2019/2020 mit diesem Buch, vorrangig in den zwei unteren Jahrgangsstufen. Da die Kinder erst mit dem Lesen beginnen, laden großformatige Illustrationen dazu ein, sich mit den Fragen über sich und die Welt zu beschäftigen. Thematisch ist das Buch in sechs Kapitel gegliedert:
- Ich bin Teil der Natur
- Ich und die anderen
- Alle anders – alle gleich
- Selbst entscheiden
- Die Welt verstehen
- Das Leben gestalten
Die Kapitel orientieren sich an den Postulaten des Rahmenlehrplans für den Humanistischen Lebenskundeunterricht: Naturzugehörigkeit, Verbundenheit, Gleichheit, Freiheit, Vernunft, Weltlichkeit. Das Buch ermöglicht den Kindern auf spielerische Weise den ersten Kontakt zur weltlich-humanistischen Weltanschauung.
Zurzeit besuchen über 66.000 Schüler*innen an 321 Schulen in allen Berliner Bezirken sowie mehr als 2.200 Schüler*innen an 34 Schulen in Brandenburg den Unterricht. Die stark gestiegenen Schüler*innenzahlen der letzten Jahre forderten es heraus, dem Unterricht Humanistische Lebenskunde ein gemeinsames Gesicht zu geben, das Fach zu professionalisieren und Lehrkräfte sowie Schüler*innen mit einem Buch für den Unterricht zu unterstützen. Mehr als zwei Jahre hat die Arbeit am Schulbuch gedauert.
Der Humanistische Lebenskundeunterricht ist ein freiwilliges Unterrichtsfach ohne Zensuren. Er wird seit 1984 an Berliner Schulen und seit 2007 ebenfalls an Brandenburger Schulen gleichberechtigt neben dem Religionsunterricht angeboten. Die Lebenskundelehrer*innen werden im verbandseigenen Ausbildungsinstitut geschult. Träger ist der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR.
Humanistische Lebenskunde / Red. Patricia Block (u. a.). Ill. Anja von der Ahé. Berlin: Humanistischer Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg KdöR, 2019. – 79 S. – (Band 1). – ISBN 978-3-924041-43-4
7 Kommentare
Kommentare
Andreas Lichte am Permanenter Link
die Illustration gefällt mir sehr gut, wobei ich mich bei genauerem Hinsehen frage:
"ja ist denn schon Klimawandel, dass man in der Arktis schwimmen kann?!?"
Gerhard Wackerhage am Permanenter Link
bei der Beurteilung der Illustration kann ich mich durchaus anschließen,glaube aber,daß im Skagerak geschwommen wird. Die Arktis ist seltsam grün,ein schwimmender Plastikteppich
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Gerhard Wackerhage Die Illustration gefällt mir – auch – deshalb sehr gut, weil sie von der üblichen "Schulbuchdarstellung" abweicht: Norden ist links, Süden rechts ...
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ein hoffnungsmachendes Schulbuch das unbedingt in alle Schulen gehört.
Resnikschek Karin am Permanenter Link
Super, toll! Euer Buch sollte unbedingt auf die Homepage der GEW! Bitte nehmt Kontakt zur GEW auf: Doro Moritz in BaWü.
Patricia Block am Permanenter Link
Hallo Frau Resnikschek, danke für Ihren Hinweis. Wir werden das gern tun, allerdings nach der offiziellen Preisverleihung am 24.3. in Stuttgart auf der didacta.
Vielen Dank und schöne Grüße
Arno Gebauer am Permanenter Link
Moin,
und immer noch wird an deutschen Schulen Religion und die Prägung der Kinder auf einen nicht vorhandenen Gott unterrichtet! Die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft wird damit unterbunden!
In China gibt es solchen abstrusen Religionsunterricht nicht. Dort wird den Kindern für die Zielverfolgung Disziplin beigebracht.
Mit Religion als Gestaltungsbasis bleibt die Gesellschaft rückständig und dem Zeitgeist der Religionsstifter verpflichtet.
Die Chinesen und nicht die Religiösen werden die Zukunft gestalten! und das
ist auch gut und hoffnungsvoll für die Zukunft dieser Erde!
Viele Grüße
Arno Gebauer