Politiker können sicherlich für vieles kritisiert werden. Dass eindämmende Maßnahmen nicht früh genug eingeleitet wurden, dass entsprechende Materialien nicht stärker auf Vorrat vorhanden waren oder aber, dass ernsthaft mit dem Gedanken gespielt wurde, eine große Zahl der Krankenhäuser zu schließen. Doch eines geht gewiss nicht: die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie als übertrieben darstellen. Aber genau das macht die AfD.
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat ein ambivalentes Verhältnis zur Religion. Einerseits gibt sie gerne vor, das Sprachrohr für konfessionsfreie Menschen zu sein und steht etwa in Bayern offen für die Auflösung der Staatskirchenverträge ein oder aber spricht von Amtskirchen als Lobbygruppen. Andererseits verkünden hochrangige Funktionäre wie Alice Weidel, dass ihre Partei die einzig christliche sei und tatsächlich lässt sich auch eine Vernetzung bis hin zu christlich-fundamentalistischen Organisationen feststellen. Zu nennen wäre dabei unter anderem die "Initiative Familienschutz" oder die "Demo für alle". Die stellvertretende Bundessprecherin der AfD, Beatrix von Storch, war regelmäßig bei letzterer zugegen und agitiert zusammen mit anderen christlichen Hardlinern in diesem Zuge gegen die Ehe für alle.
Nur zu gut ins Bild passt dabei der neuste Vorstoß der AfD, die Kirchen sowie weitere kontaktreiche Orte zu Zeiten einer Pandemie wieder für die Allgemeinheit zu öffnen. Volker Münz, der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, setzt sich sogar mit Nachdruck dafür ein, dass es umgehend wieder Gottesdienste gibt und verweist dabei auf eine Wichtigkeit des Begehens hoher Feiertage sowie den Umstand, dass es ein entsprechendes Verbot weder zu Diktatur- noch zu Kriegszeiten je gegeben habe. Dabei kommt es gerade jetzt mit der hohen und weiterhin steigenden Zahl von Infizierten darauf an, dass wir vernünftig handeln. Und es gibt eben Zeiten, zu denen die Gesundheit aller wichtiger ist als die Befriedigung religiöser Bedürfnisse. Andernfalls müssen alle, also auch all die vielen Menschen, die sich in den letzten Tagen und Wochen mit Bravour an die Vorgaben gehalten haben, im Zweifelsfall unnötig länger anhaltende Beschränkungen aufgrund des Fehlverhaltens von einigen wenigen hinnehmen. Ebenso kann auch eine Überlastung des Gesundheitswesens keinesfalls ausgeschlossen werden, wenn nun unbedacht, wie von der AfD gefordert, Freizeitaktivitäten wie Gottesdienste wieder erlaubt werden.
Die bestehenden Beschränkungen als unverhältnismäßig zu bezeichnen sowie deren Auflösung zu fordern, ist ein verantwortungsloses Gebaren. Hier zeigt sich ein weiteres Mal in voller Blüte die fachliche Unzulänglichkeit der AfD, für reale Probleme adäquate Lösungen vorzuschlagen. Wie eindeutig eine Regierung bestehend aus Rechtspopulisten das Wohl der Allgemeinheit aus dem Blick verliert und wie folgenschwer dies ist, zeigt sich traurigerweise aktuell am Beispiel der USA, welche aufgrund der fortwährenden Relativierungen der Gefahr von höchster politischer Stelle aus nun besonders schwer betroffen sind.
Wenn Deutschland hingegen wie bisher mit einem blauen Auge davonkommen möchte, ist es notwendig, sich die fatalen Folgen, die vom exponentiellen Wachstum der Zahl der Überträger*innen ausgehen, vor Augen zu führen und die Maßnahmen, die, wie erste Untersuchungen zeigen, auch wirksam sind, aufrechtzuerhalten. Nur schrittweise und im Einklang mit den wissenschaftlichen Empfehlungen können diese zurückgefahren werden – und Freizeitaktivitäten wie Gottesdienste stehen dabei gewiss nicht weit oben auf der Prioritätenliste.
Doch nicht nur bei der Frage der Kontaktsperren positioniert sich die AfD antiwissenschaftlich. Wenn eine in hiesigen Parlamenten vertretene Partei mit der systematischen Verbreitung von Verschwörungstheorien auffällt, dann ist es die AfD samt ihrer Wählerschaft. Folgerichtig verkünden ihre Funktionäre auch, dass es sich beim Coronavirus um eine gezielt gestreute "Hysterie" handele, um der Wirtschaft im Auftrag einer "Finanz-Oligarchie" zu schaden oder aber, dass die Statistiken aus Italien gefälscht seien.
Die Studienlage sowie der gesunde Menschenverstand strafen diese Ansichten eindeutig Lügen. Immerhin scheinen das perfide Spiel der AfD, mit Un- und Halbwahrheiten auf Stimmenfang zu gehen, immer mehr Menschen zu durchschauen. Die Partei ist in jüngsten Umfragen ob ihres Mangels an sinnvollen Lösungsstrategien stark abgestürzt. Hoffentlich erinnern sich die Wähler*innen auch beim nächsten Gang zur Urne noch an das Verhalten der AfD in Sachen Corona, an ihre Verteufelung der Wissenschaft und ihr im Zweifel vehementes Einstehen für die Kirchen.
22 Kommentare
Kommentare
Bernd am Permanenter Link
"... gerade jetzt mit der hohen und weiterhin steigenden Zahl von Infizierten ..."
Dass die Zahl der Infizierten steigt stimmt seit dem 07. April nicht mehr:
Peter Dr. Pommer am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Huber,
die Hygieneempf. waren im Wesentlichen richtig, mit Ausnahme der Tatsache, dass man zunächst den Gebrauch von Masken schlechtlog, weil man keine hatte.
Freiheitseinschränkende Massnahmen wären nur für die gerechtfertigt, die nachweislich gegen die Regeln verstoßen haben. Sippenhaft aller Deutschen geht gar nicht!
Ich bin etwas irritiert, wo beim hpd die Humanität bleibt. Ich komme gerade von einer größeren Operation. Es ist bedrückend keinerlei Besuch zu empfangen, obwohl dies für die jeweils wichtigste private Kontaktperson mit ausreichenden Mengen Schutzmaterial und Unterweisung kein Problem wäre. Auch für mich war es schlimm, ein Ausgeliefertsein ohne den Schutz der Angehörigen.
Ich habe tel. mit vielen wie ich älteren Menschen gesprochen, die sehr oft depressiv und verzweifelt sind, Ihre Kinder und Enkel nicht sehen zu dürfen. Das geht so nicht im Rahmen der geltenden Verfassung!
Jeder darf Fressen, Saufen, Rauchen und Risikosportarten betreiben – aber er darf nicht selbst entscheiden, ob er das Risiko, seine Angehörigen zu sehen, auf sich nimmt ?! Die Kontaktsperre zu Nicht-Familienangehörigen bliebe bestehen, damit keine weitere Ausbreitung. Da gibt es keine Logik!
Seit dem Vorliegen der Daten der Weinsfeld-Studie wissen wir, dass die wahre Mortalität bei rund 0,38% liegt. Damit liegen wir im Bereich einer normalen Influenza (echte Grippe).
Wie erklärt sich das völlig ungleiche Vorgehen im Vgl. zur Grippesaison 2017/2018 wo wir bei rund 25000 (!) Grippetoten in Deutschland wirklich überfüllte Klinken hatten - aber wir Ärzte haben das so gemangt, dass die Öffentlichkeit kaum was mitbekam und das Leben in Deutschland einfach weiter laufen konnte.
Ob das so gut war, sei dahingestellt. Ich denke eine Mittelweg zwischen diesen beiden Szenarien könnte ein guter Weg sein.
Das Argument Italien sticht nicht, weil diese Katastrophe neben der Altersstruktur durch ein Fehlen von Schutzausrüstung bedingt war, was Ärzte und Pflegepersonal zu Superspreadern machen musste – es sind deshalb auch über 120 Menschen in der covid-Betreuung gestorben.
DAS ist aber ganz klar ein Versagen fast aller europäischer Regierungen! Man hätte aus der Schweinegrippe lernen sollen und Schutzmaterial bunkern! Dafür hat man für über 80 Milliarden das völlig wirkungslose Tamiflu gekauft, die Entsorgung war auch nicht kostenlos.
So war die Pharmaindustrie und die großen Investoren zufrieden, aber an den Schutz der Bevölkerung hat keiner gedacht! Unsere Politiker in Europa haben kein Lob verdienst, und gerade die, die nach der Schweinegrippe schon im Amt waren sollten zurücktreten, wenn sie noch ein Ehrempfinden haben, weil genau diese Leute schuld an der jetzigen prekären Situation sind, weil sie keine Lehren aus der letzten Pandemie gezogen haben!
Und zuletzt ist es ein durch nichts zu entschuldendes Verbrechen gegen jegliche Humanität, dass in Italien diese vielen alten Menschen alleine sterben mussten! Da sind m. E. viele auch an Verzweiflung und Vereinsamung gestorben!
Man kann sich einen Müllsack anziehen, eine Plastiktüte über den Kopf stülpen, Handschuhe tragen, eine selbstgemachte Maske benutzen – damit ist das Risiko ausreichend reduziert, selbst wenn es auch für diese extremen Ausnahmefälle keine Schutzkleidung gibt, wie es offenbar in Italien der Fall war.
Ich hoffe auf einen einzigen positiven Effekt: Dass in Deutschland keine weiteren Krankenhäuser mehr geschlossen werden!
Dr. med. Peter Pommer, Internist und Pneumologe, hygienebeauftragter Arzt, ärztlicher Direktor der TBC-Absonderungsklinik Parsberg i. d. Opf.
Konrad Schiemert am Permanenter Link
80 Milliarden für Tamiflu? Ist das wahrscheinlich zu viel.
Peter Dr. Pommer am Permanenter Link
Die 80 Milliarden sind die Ausgaben für Tamiflu WELTWEIT.
Nora Koch am Permanenter Link
Wie dumm muss man eigentlich sein um die momentane Situation ernsthaft mit Diktatur an sich oder Krieg zu vergleichen? Das frage ich mich in letzter Zeit seeeeeehr oft...
Junius am Permanenter Link
„Doch eines geht gewiss nicht: die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie als übertrieben darstellen.“
hj_allemann am Permanenter Link
Weil die AfD die Regierung kritisiert, muss der Lockdown wohl richtig sein? Wie einseitig ist das denn?
Wie kann man nur so etwas schreiben: "Die bestehenden Beschränkungen als unverhältnismäßig zu bezeichnen sowie deren Auflösung zu fordern, ist ein verantwortungsloses Gebaren." ???
Zig Wissenschaftler, denen man kaum eine Nähe zur AfD nachsagen kann, kritisieren die Unverhältnismäßigkeit der Maßnahmen der Regierung und werden teilweise dafür mit Vorwürfen der Verschwörungstheorie belegt, statt dass mit wissenschaftlichen Argumenten geantwortet wird. Das ist verantwortungslos!
Verantwortungslos ist die panikmachende Veröffentlichung von Corona-Toten-Zahlen, die offensichtlich falsch sind. Um das zu erkennen, genügt eine der 4 Grundrechenarten. Die Addition von einem an Herzinfarkt Verstorbenen mit Corona-Viren und einem Toten, der an Corona gestorben ist, ist wie die Addition von einem Apfel und einer Birne, die eben nicht 2 Äpfel oder 2 Birnen ist. Aber wer in Panik versetzt ist, erkennt selbst diese einfache Tatsache nicht mehr. Angst blockiert Hirn!
Ich will und kann hier nicht über die Gefährlichkeit von Corona entscheiden, das steht mir nicht zu. Aber es scheint mir doch alles darauf hinzudeuten, dass Corona die Gefährlichkeit einer normalen Grippe hat. Die Nebenwirkungen des Shutdowns sind jedoch erheblich und richten sich vor allem gegen die Mittelklasse. Bei Leiharbeitern, HartzIVlern etc. ist ja nichts mehr zu holen. Sorry, stimmt nicht ganz, dem Gesundheitspersonal kann jetzt sogar eine 60 Stundenwoche verordnet werden.
Wer dann noch feststellt, wie Bill Gates und Warren Buffet ("Es herrscht Klassenkrieg...und meine Klasse der Reichen wird ihn gewinnen!") jahrelang auf diese Pandemie-Hysterie gesetzt haben und jetzt abkassieren wollen mit ihrer Impfmanie, ist der vielleicht auf der richtigen Spur des Geldes? Vorsichtshalber bemerkt: Ich bin kein Impfgegner!
Wenn diese grundgesetzfeindlichen Maßnahmen der Regierung andauern und Kritiker in die Psychiatrie eingeliefert werden, braucht es bald keine AfD mehr, einer Partei, die ja auch zu nicht unwesentlichen Teilen von Zuwendungen von Superreichen lebt.
Monica am Permanenter Link
Seit wann suche man nach Antworten bei der AfD.
Nun.
Wenn die keine habe, lasse man sie einfach links liegen und suche nach eigenen besseren und möglichst auch richtigen Antworten..
Finden kann man erfolgreich mit Offenheit als mit Überheblichkeit.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Wie einseitig ist das denn?" - richtig; gute Frage!
Martin Mair am Permanenter Link
Seltsam dass aber auf der ArzteZeitung zahlreiche Artikel zu finden sind, die die Regierungsmaßnahmen als übertrieben bezeichnen und einen Ausstieg vom Downlock fordern.
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Ethikrat-fordert-Wettbewerb-der-Ideen-statt-stumpfe-Corona-Obrigkeit-408400.html
https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Medizinrechtlerin-will-gegen-Corona-Verordnung-klagen-408391.html
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Experten-provozieren-mit-konstruktiver-Corona-Kritik-408383.html
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Selbst-Patienten-mit-Schlaganfall-bleiben-zu-Hause-408354.html
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Laumann-sieht-Aufnahmestopp-in-Pflegeheimen-kritisch-408341.html
Das Zentrum für medizinische Statistik der medizinischen UniversitätWien stellt fest, dass solange die rankenhäuser nicht überlastet sind (in Östereich sind erst 10% der Intensivbetten mit Corona-Patient*innen belegt) die Sterberate der Infizierten altersgemäß ist und der Jahressterberate Nichtinfizierter entspricht.
https://cemsiis.meduniwien.ac.at/fileadmin/cemsiis/MS/data/2020_04_06_COVID_19_Analyse_Sterbezahlen.pdf
Der Hamburger Rechtsmediziner stellt fest, dass alle obduzierten "Corona-Toten" Vorerkrankungen haben und viele eher an diesen gestorben sein dürften.
Auch die AGES in Österreich geht eigentlich davon aus, dass Cornoa "nur" etwa 3 x so tödlich wie Grippe ist. Die extreme Panikmache ist daher übertrieben. Selbst Prof. Drosten warnt vor der Panikmache durch die Medien!
https://www.watson.de/deutschland/coronavirus/832484661-virologe-drosten-erhaelt-hass-mail-und-erwaegt-rueckzug-mir-wird-schlecht
Wie wäre es einmal mit Recherche?
Seit wann schließt sich der hpd der Corona-Weltuntergangssekte an?
Monica am Permanenter Link
Genau das ist der Punkt : Bei aller meiner Wertschätzung, hat der Hpd eine hohe Wissenschaftsaffinität?? Und welche?
Die Kritik! hingegen an der Wissenschaft und in diesem Fall der tatsächlichen Bedeutung des Corona Virus, den Maßnahmen, die bei weitem die VERHÄLTNISMÄßIG
der Mittel überschreiten, die In.Fragestellung der Grundrechte unserer Demokratie, die Realitätsferne ALLER Politiker, die Tragweite und die Folgen dieses Shutdown und teilweise auch des Lookdowns -
DAS muß man sich hier mal vor Augen führen, stattdessen man sich mit der AfD beschäftigt.
Ablenkung von wesentlichen Fragen?
Aus meiner Sicht liegt der Autor ziemlich doll daneben.
ÜBERTREIBUNG?
In einem Rechtsstaat ist die VERHÄLTNISMÄßIGKEIT!
der Mittel eines der wichtigsten Kriterien für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Hier liegen die Dinge und deren Verkettung doch erstaunlich klar und offen auf der Hand. Wissenschaftlich evident? Valide Daten?
Das, hier hat weder mit der AfD, noch mit Verschwörungstheorien etwas zu tun, lässt sich aber selbstverständlich gerne damit abtun.
Hoffen wir, dass diese Maskerade bald vorbei ist und wir wieder mündige Bürger haben, bevor die nächste Grippewelle beginnt und wir wissenschaftlich? gesehen dann das ganze Jahr über verrückt gemacht werden müssen??
Ganz besonders auffällig ist, dass man sich andere Jahre nicht die Bohne darum gekümmert hat, und um die anderen ganz wichtigen Sachen auch nicht, da ging all das nicht, Sichtwort nur mal FEINSTAUB..KLIMASCHUTZ
NEIN.
Damit
hat das alles nichts zu tun.
Oder vielleicht doch??
Saluti.
Klaus am Permanenter Link
Im Unterschied zur angeblichen "Maskerade" der "Corona-Hysteriker" haben Sie ihre Intentionen ziemlich deutlich geoutet.
Es reicht Ihnen offensichtlich anhand von ein paar Schlagwörtern ihre Weltsicht bestätigt zu finden.
Ein weitergehendes Interesse an einer sachorientierten, inhaltlichen Auseinandersetzung kann ich nicht erkennen. (Daran ändern auch die vielen Fragezeichen nichts.)
Deshalb will ich an dieser Stelle meine Einwendungen beschließen.
Monica am Permanenter Link
Eins noch :
1.
Ich habe mich nicht geoutet, weshalb ich mich nämlich nicht hinter irgendwelchen Dingen oder Leuten verstecke. NIE.
2.
Das sind sehr treffliche Bezeichnungen und die sind originär von mir, ich plappre nämlich niemals etwas nach und finde häufig dasselbe einfach nur BESTÄTIGT und sie vielleicht auch.
3.
Sie werden wohl nicht ernsthaft glauben
oder von mir erwarten, dass an dieser Stelle noch einmal sämtliche Informationen über die Wissenschaft und deren Belege (damit meine ich nicht den Potcast von Herrn Drosten, sondern gegenteilige vielseitig vorgetragene und zwar validiert und evident - begründete Aussagen) zu rechtfertigen.
Da auch ich meine Zeit für andere, ganz wichtige Dinge einsetzen will, mute JederM zu, sich selbst aus den reichlich zur Verfügung stehenden seriösen Quellen zu informieren.
Man bediene sich stets eigenen Verstandes.
Für Verstandnis bedanke ich mich im voraus.
Klaus am Permanenter Link
Sie haben völlig recht, es gibt wichtigere Dinge als eine Diskussion führen zu wollen, die inhaltlich ins Leere läuft.
Sie bestätigen das erneut mit ihrer, gelinde gesagt, eigenwilligen Wissenschaftsauffassung.
Offensichtlich ist für Sie in Bezug auf die Coronakrise nicht ein international renommierter und ausgewiesener Fachmann wie Herr Drosten relevant (er hat übrigens gerade von der deutschen Forschungsgemeinschaft einen Sonderpreis für hervorragende wissenschaftliche Kommunikation erhalten), sondern "gegenteilige vielseitig vorgetragene ... Aussagen".
Deren permanente Wiederholung in rechten, populistischen oder sog. "alternativen" Medien scheint für deren Validität und Evidenz auszureichen. Inhaltliche Widerlegungen oder Relativierungen, wie ich sie schon an ein paar Beispielen vorgebracht habe, haben in dieser Community wohl einen schlechten Stand.
So, jetzt geht's raus, das Wetter ist viel zu schön, um weiterhin in dieser "Alles-Hysterie-Blase" zu kreisen.
Manfred H. am Permanenter Link
Die Ärztezeitung macht, was eine Zeitung eben so macht: Sie berichtet über ein Thema - so what?
Was bedeutet es z.B., dass sie darüber berichtete, dass der Heidelberger Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht Beate Bahner die Einschränkungen verfassungsmäßiger Rechte unter dem Eindruck der Corona-Pandemie entschieden zu weit gehen?
Es bedeutet, dass der Heidelberger Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht Beate Bahner die Einschränkungen verfassungsmäßiger Rechte unter dem Eindruck der Corona-Pandemie entschieden zu weit gehen.
Das ist alles. Könnte es sein, dass Sie da mehr hineininterpretieren, als die Artikel tatsächlich hergeben?
Wesentlich interessanter ist die Frage, was es bedeutet, dass "die Helding der Corona-Spinner kürzlich in die Psychiatrie eingeliefert" werden mußte: https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=Cw-ikTB0Wkw&feature=emb_title
Klaus am Permanenter Link
Lieber Herr Maier,
ich nehme mal Ihren Vorschlag für eine Recherche ernst im Hinblick auf folgenden Satz:
"Der Hamburger Rechtsmediziner stellt fest, dass alle obduzierten "Corona-Toten" Vorerkrankungen haben und viele eher an diesen gestorben sein dürften."
Zu den Obduktionen des Rechtsmediziners Klaus Püschel ist heute (22. Apr.) ein ausführlicher Bericht in der Süddeutschen Zeitung zu finden.
Zunächst ist die Feststellung von Vorerkrankungen bei (wahrscheinlich) den allermeisten Coronatoten nichts Neues. Dies wurde u. a. schon, in der Lombardei und bei Obduktionen in Wuhan und Basel beobachtet.
Interessanter ist die Frage nach der Todesursache bzw. für Püschel, ob sie mit oder an dem Virus gestorben sind. Dabei stellt er fest, dass von den 65 Obduzierten bei 61 Covid-19 als Todesursache vermerkt ist. Nur bei 4 war der Virus angeblich nicht ursächlich für den Tod verantwortlich. Selbst Herr Püschel widerlegt also Ihre Fehlinterpretation, obwohl er selbst die unsinnige Unterscheidung zwischen "an und mit Corona verstorben" betreibt.
(Der Klarheit halber sei nur hinzugefügt, dass diese Ergebnisse nur einen vorläufigen Eindruck wiedergeben und keine wissenschaftliche Untersuchung darstellen.)
Der Basler Pathologe Tzankov hält diese Unterscheidung mit Recht für "akademisch" und wählt ein anschauliches Bild: "Wenn ich eine Krebserkrankung habe und noch ein halbes Jahr lebe und mich ein Auto überfährt, dann mindert das ja auch nicht die Schuld des Autofahrers."
Interessanterweise wurde diese sophistische Haarspalterei nie bei Grippetoten diskutiert.
Warum sie bei den Coronatoten eine solche Konjunktur erfährt, hat einen ganz klaren politischen Hintergrund:
Sie dient den Fundamentalkritikern und Populisten nur dazu, die Coronakrise zu verharmlosen. Nachdem die anfängliche Bagatellisierung als "harmlose Grippe" infolge der massiv steigenden Todesraten nicht mehr so zieht, haben sie nun die Unterscheidung zwischen "an-und-mit-Corona-verstorben" entdeckt.
rainerB am Permanenter Link
"Doch eines geht gewiss nicht: die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie als übertrieben darstellen."
Soso, Herr Huber...
Eine Auswahl dieses "verantwortunglosen Gebarens" aus den letzten Tagen:
- Professor Alexander Kekulé, einer der führenden deutschen Mikrobiologen und Epidemiologen, fordert in einem Interview mit dem britischen Telegraph ein Ende des Lockdowns, da dieser mehr Schaden anrichte als das Virus selbst.
- In Dänemark wird der Lockdown inzwischen bereut: „Wir hätten nie den Stoppknopf drücken sollen. Das dänische Gesundheitssystem hatte die Situation unter Kontrolle. Der totale Lockdown war ein Schritt zu weit.“, argumentiert Professor Jens Otto Lunde Jørgensen vom Aarhus Universitätskrankenhaus.
- Professor Dan Yamin, Direktor des Forschungslabors für Epidemien an der Tel Aviv Universität, erklärt in einem Interview, dass das neue Coronavirus für einen Großteil der Bevölkerung „wenig gefährlich“ sei und eine rasche natürliche Immunität das Ziel sein müsse. Der Schaden durch einen Lockdown sei enorm.
- Der Yale-Professor David Katz, der bereits früh vor den negativen Folgen eines Lockdowns warnte, gab ein ausführliches einstündiges Interview zur aktuellen Situation.
- Ein direkter Vergleich zwischen UK (mit Lockdown) und Schweden (ohne Lockdown) zeigt, dass die beiden Länder bei Fallzahlen und Todesfällen pro Bevölkerung fast identisch abschneiden.
- Das Luxemburger Tageblatt berichtet, dass Schwedens „lockere Strategie zu Covid19 zu funktionieren scheint“. Trotz minimaler Maßnahmen und viel internationaler Kritik scheine sich die Lage „derzeit deutlich zu beruhigen“.
- Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel: "Die Zeit der Virologen ist vorbei. Wir sollten jetzt andere fragen, was in der Coronakrise das Richtige ist, etwa die Intensivmediziner." Nach seinen Erkenntnissen ist Covid-19 "eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung". Die Deutschen müssten lernen, damit zu leben, und zwar ohne Quarantäne.
- „Wenn die Leute sagen, wir in Schweden machen ein Experiment mit unserem Sonderweg, würde ich antworten, dass es ein äußerst, äußerst kniffliges Experiment ist, die gesamte Bevölkerungen eines Landes vier bis fünf Monate einzusperren“, sagt der Chef der schwedischen Gesundheitsbehörde, Johan Carlson.
Solche Meldungen - äh, verantwortungsloses Gebaren - kann jeder kritische Geist täglich aktualisiert auf https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/ lesen und bewerten.
Statt aber kritische Stimmen zum Lockdown zu studieren, und sein Blickfeld zu weiten, arbeitet sich Herr Huber lieber an der AfD ab. M.E. disqualifiziert sich der hpd mit solch einseitig politisch motivierten Artikeln immer mehr.
Klaus am Permanenter Link
Sie bestätigen leider erneut meine unten geäußerte Befürchtung, dass hier eine sachliche Diskussion zu Corona kaum mehr zu führen ist.
Ihr Kommentar besteht vorwiegend aus einem Sammelsurium von Zitaten (Sie sollten mal die Netiquette von hdp lesen!), aufschlussreich ist dabei besonders die Quelle, auf die Sie sich offensichtlich beziehen, das SPR (Swiss Propaganda Research).
Das ist ein anonymer Blog aus der Schweiz (mehrheitlich in Dtl. gelesen), der weder ein Impressum noch eine Kontaktadresse angibt und keinerlei Angaben zu seinen Unterstützern bzw. seiner Finanzierung macht. Die Beiträge liegen auf einem amerikanischen Server. SPR gibt sich als "Forschungsprojekt" aus und hat sich die Entlarvung der "transatlantischen Propagandamedien" (sprich Lügenpresse) auf die Fahnen geschrieben. Selbst Wikipedia wird als Teil der transatlantischen Propaganda eingestuft. Sowohl die "Forscher" wie auch ihre "wissenschaftlichen" Methoden werden nicht offengelegt und damit ein offener Diskurs erschwert.
SPR-Beiträge werden oft und gern von verschwörungsorientierten Plattformen (z.B. Free21, Nachdenkseiten, Rubikon) und Personen wie Ullrich Mies zitiert.
Ergänzend dazu nur eine Einschätzung von SPR durch Stephan Russ-Mohl, Professor für Journalismus an der Universität Lugano: "Ich halte diese Studien ihrerseits für Propaganda, nicht für seriöse Forschung über Propaganda."
Lieber rainerB, auf dieser Grundlage gibt es wohl wenig Chancen für eine kritisch-sachliche Sicht der Dinge. Ich möchte es trotzdem nochmals an dem von Ihnen genannten Beispiel Schweden versuchen. Dieses Land wird ja seit einigen Wochen so gerne von den Kritikern der Verhältnismäßigkeit zitiert.
Zunächst verwehren sich die schwedischen Politiker selbst gegen ihren angeblichen „Sonderweg“. Sie halten alle Maßnahmen der Kontaktdistanzierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie für genauso wichtig, nur mit dem Unterschied, dass sie mehr auf Einsicht und Freiwilligkeit setzen. (Trotzdem gibt es auch in Schweden ganz klare Verbote wie z. B. der Besuch von Altenheimen).
Man sollte allerdings die Unterschiede zu Mitteleuropa kennen:
• Die schwedischen Bürger haben ein wesentlich höheres Vertrauen in die Politik, was diesem Versuch dort zunächst eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit nahelegen könnte. (Viele Kommentatoren auf hdp zeigen immer wieder, wie wenig erfolgversprechend eine solche Erwartung bei uns wäre.)
• Schweden ist ein extrem dünn besiedeltes Land (22 E/km² gegenüber der 5-10-fachen Einwohnerdichte in Mittel- und Südeuropa). Dadurch sind die Reproduktionszahl für den Coronavirus von vorneherein erheblich niedriger und die Maßnahmen zur Kontaktreduzierung deutlich unproblematischer.
Trotzdem ist Schweden angesichts der aktuellen Entwicklung weit von einem Erfolg seines Weges entfernt:
• Im Vergleich zu den ähnlich dünn besiedelten skandinavischen Ländern (mit ihren ebenso restriktiven Maßnahmen wie bei uns) fällt Schweden sehr negativ aus dem Rahmen. Aktuell (20. Apr.) beträgt die Todesrate 1 540 bei 14 385 getesteten Infizierten. Das entspricht einer Sterberate von fast 11% und liegt weit über den Nachbarländern (1%-3%). Natürlich liegt die Corona-Letalität nicht in dieser Größenordnung. Das deutet allerdings auf eine massive Dunkelziffer hin bzw. auf die Tatsache, dass in Schweden bisher viel zu wenig getestet wurde.
• Verglichen damit hat beispielsweise Österreich (mit gut 9 Mio eine ähnliche Einwohnerzahl, 5-fach Bevölkerungsdichte), wo noch früher und konsequenter als in Deutschland reagiert wurde, bei gleicher Infiziertenzahl (14 749) aktuell „nur“ 452 Corona-Todesfälle.
• Noch bedenklicher wird es, wenn man in Schweden die Verteilung der Todesfälle betrachtet. Fast zwei Drittel (aktuell über 900) beziehen sich auf den einzigen größeren Verdichtungsraum Stockholm trotz hochwertiger medizinischer Versorgung. Deutsche Großstädte wie Hamburg, Berlin oder München liegen derzeit bei jeweils noch unter 100 Todesfällen.
Es ist klar, dass für einen exakten Vergleich noch viele andere Faktoren eine Rolle spielen. Es deutet sich jedoch an, dass Schwedens „Weg“ sich als riskantes Experiment auf Kosten vieler (möglicherweise unnötiger) Todesfälle bei Alten erweisen könnte.
Anders Tegnells (Staatsepidemiologe) Strategie der möglichst schnellen Erreichung einer 70%igen Herdenimmunität (bei - faktisch unmöglicher - Isolierung der Alten) könnte sich als ein Spiel mit dem Feuer erweisen. Und wenn Tegnell, wie gerade in einem Interview geäußert, im Raum Stockholm bereits eine fortgeschrittene Herdenimmunität konstatiert, so fragt man sich, woher kann er das wissen? (bei ca. 75 000 Tests, die bislang in Schweden durchgeführt wurden). Hier betreibt der Chefepidemiologe natürlich auch Politik zur Beruhigung der Bevölkerung. Entsprechend lauter wird auch die Kritik vieler schwedischer Wissenschaftler an diesem Vorgehen.
Lieber rainerB, es gibt verschiedene Arten, sich mit einer Sache zu beschäftigen. Entweder man sucht nur (tatsächliche, vermeintliche) Bestätigungen für die eigene Weltsicht. Dann reicht es, wenn man sich in der Blase der sog. alternativen oder systemkritischen Plattformen bewegt. Oder man möchte den Dingen einigermaßen sachlich auf den Grund gehen, dann braucht es viel Arbeit mit unterschiedlichen Informationsquellen. Und da haben seriöse und wissenschaftlich fundierte Medien deutlich mehr zu bieten als solch dubiose blogs wie SPR.
Nebenbei bemerkt, über die Strategien zur Bewältigung der Coronakrise kann man zweifelsohne verschiedener Meinung sein. Noch mehr lässt sich über die Rückkehr zur „Normalität“ streiten. Kein ernstzunehmender Virologe maßt sich an, das federführend entscheiden zu wollen (Wir sind da weit von einer „Virolokratie“ entfernt.)
Aber eines sollte jedem kritischen Geist klar sein, von populistischen Vereinfachungen und verschwörungstheoretischen Rundumschlägen ist am wenigsten eine Lösung zu erwarten.
Nichts anderes war die Intention des Beitrags von Constantin Huber.
Manfred H. am Permanenter Link
Meiner Ansicht nach liegt das Problem darin, dass diverse Kommentatoren nicht in der Lage sind, eine emotionale Distanz zu den Fakten aufzubauen.
Statt dessen überfrachten sie dann Meldungen geradezu zwanghaft mit einer Bedeutung, die lediglich ihrer persönlichen Sichtweise entspricht. Blogs wie Rubikon, Nachdenkseiten, KenFM oder Swiss Propagand Resarch leben von Junkies mit Bestätigungs-Suchtverhalten.
Klaus am Permanenter Link
Ich merke langsam, dass kritisch-sachliche Beiträge, wie die von Constantin Huber auf hdp mittlerweile einen schweren Stand haben.
Was sich in den wenigen Kommentaren schon wieder an Halbwahrheiten, vorschnellen Schlüssen und Unterstellungen breitmacht, ist schon beeindruckend.
Bernd zufolge haben wir scheinbar kein Problem mehr, weil die "Zahl der Infizierten" seit dem 7. April nicht mehr steigt. Dann müssen wohl RKI und Hopkins von irgendwelchen Geschäftemachern gesteuert werden!?? (Ist wohl nicht so gemeint, aber dann bitte mal klar, was Sie mitteilen wollen.)
Herr Pommer, seines Zeichens Arzt, stellt wohl individuelles Risikoverhalten ("Fressen, Saufen, ...") auf die gleiche Stufe, wie das Risiko jemand anderen anzustecken.
Er meint zu wissen, dass die "wahre Mortalität" (er meint wohl Letalität) bei 0,38% liege.
Dass diese Sterberate, die im hotspot Gangelt ermittelt wurde, nicht im geringsten repräsentativ ist für andere Regionen, ganz Deutschland oder gar darüber hinaus, scheint ihn nicht zu bekümmern.
Und - Wodarg lässt grüßen - natürlich kommt wieder mal der Vergleich mit den 25 000 Grippetoten 2017/18. Ich erspare mir jetzt, die Gründe nochmals aufzulisten, warum dieser Vergleich unzulässig ist. Das kann man gut z. B. im BRfaktencheck nachschauen.
Wenn man dann ein paar Zeilen weiter liest, dass viele alte Menschen m. E. "auch an Verzweiflung und Vereinsamung" gestorben sind (statt an Corona???), dann hört man die politische Botschaft: Die Corona-Pandemie ist doch eher Panikmache und die staatlichen Reaktionen sind übertrieben bzw. führen erst zu den wirklichen Problemen.
Für allemann ist das alles viel einfacher. Da sind die Zahlen der Corona-Toten einfach falsch. Da hat er recht, sie sind nämlich offensichtlich zu niedrig und müssen wie z. B. in Wuhan, Bergamo oder New York nach oben nachkorrigiert werden. U. a. wurden nämlich bisher die nicht getesteten Menschen, die zu Hause gestorben sind, gar nicht erfasst. In der Umgebung von Bergamo liegen in einigen Ortschaften die Sterblichkeitsraten seit Januar bis zum Vierfachen über dem längjährigen Monatschnitten.
Dann darf natürlich auch die spitzfindige Unterscheidung zwischen "an" und "mit" Corona verstorben nicht ausbleiben. Herr allemann, hören Sie einfach mal in den NDR-Podcast von Herrn Drosten vom 16. April. Da erfahren sehr sachlich, warum diese Unterscheidung unmöglich und unsinnig ist. Die zynische Botschaft ist allein:
Alles nicht so schlimm! Oder wie man ein paar Zeilen später liest: Bill Gates und Konsorten möchten doch mit der Hysterie nur Geld machen. Mann-o-Mann, Herr allemann, das topt noch die AFD.
In die gleiche Kerbe schlägt Herr Maier, er gibt sich nur mit vielen links etwas "wissenschaftlicher".
Da sei der Uni Wien zufolge die "Sterberate der Infizierten altersgemäß" und entspreche der "Jahressterberate Nicht-Infizierter". Und das kann man nach 4-6 Wochen Corona-Pandemie schon feststellen. Das müssen Sie mal erklären.
Er glaubt auch gern, dass viele Corona-Tote eher an ihren Vorerkrankungen gestorben sind und Corona "nur 3x"(oha!) so tödlich wie eine Grippe ist.
Lieber Herr Maier, man kann für jede vorgefasste Weltsicht irgendwelche "Experten" finden oder deren Aussagen so interpretieren, wie man sie gern haben möchte.
Die überwiegende Mehrheit seriöser Wissenschaftler und deutscher Politiker betreiben keine Weltuntergangspanik, um Grundrechte einzuschränken oder außer Kraft zu setzen.
Sie sind im Gegenteil ernsthaft bemüht, mit einem sich pandemisch verbreitenden, neuartigen Virus, gegen den es bislang weder eine Immunität noch entsprechende Medikamente oder Impfungen gibt, vernünftig umzugehen. Dieselbe Intention verfolgt in meinen Augen auch Constantin Huber. Dabei besteht weniger die Gefahr, dass hdp zu einer Weltuntergangssekte mutiert, als dass es zunehmend zu einer Plattform populistischer Vereinfacher wird.
Und wenn Sie schon (mit Recht) Herrn Drosten als Kronzeugen gegen Panikmache anführen, dann sollten Sie und Ihre Mitkommentatoren dessen regelmäßige Podcasts im NDR gründlich anhören. Dann würden Sie erfahren, was man bislang aus medizinisch-epidemiologischer Sicht über Corona weiß und (noch) nicht weiß.
Nun gibt es außer Christian Drosten sicher eine Menge anderer hervorragender Wissenschaftler in Deutschland. Ich empfehle ihn einfach deshalb, weil er die gegenwärtige Corona-Entwicklung regelmäßig auf eine sehr ehrliche, sachliche und differenzierte Weise begleitet.
Vor diesem Hintergrund beschleicht mich bei einigen Kommentaren gerade zur Coronakrise zunehmend der Verdacht, dass es Manchen mehr um die Verbreitung oder Verteidigung ideologischer Weltsichten geht, als um eine um Vernunft und Humanität bemühte Reaktion auf die wohl größte Krise nach dem Zweiten Weltkrieg.
Monica am Permanenter Link
SIE reden über Vernunft und Humanität indem sie die sehr kritischen Beiträge versuchen, zu diskreditieren und das noch nicht einmal in einer Form, die aus meiner Sicht und meinem Verständnis, einem einigermaßen guten
Aus meiner Sicht ist das auch keineswegs zielführend in der Sache.
Die wenigen Kommentare sind deutlich und teilweise erfreulich präzise, dezidiert.
Ja, diese Kritik wird sich der Hpd wohl besser gefallen lassen, und tut gut daran, das auch tatsächlich zu veröffentlichen.
Anderenfalls käme das ja einer Zensur gleich und das wollen wir doch ALLE nicht,
nicht wahr?
Klaus am Permanenter Link
Ach Monica,
die obigen Kommentare sind zwar in ihrer Systemkritik "deutlich", aber ansonsten meist wenig "präzise". Es bleibt mir schleierhaft was eine inhaltliche Kritik an pauschalisierenden Statements und das Einfordern von klarer, genauer Argumentation mit "Diskreditieren" zu tun haben soll.
Ich will es den Lesern überlassen, ob Ihr allgemeines Beklagen der "Verhältnismäßigkeit"
(ohne eine einzige inhaltliche Begründung) oder Ihre Behauptung, dass Constantin Huber "einfach ziemlich doll danebenliegt" in der Sache zielführender sind.