Ultraorthodoxe Mönche leisten Widerstand gegen die Ökumene

Die Gotteskrieger vom Berg Athos

Am 8. Juli hat der griechische Verfassungsgerichtshof die Räumung der Abtei Esphigmenou nebst diverser Dependancen entschieden. Die autonome Mönchsrepublik, zu welcher Frauen zum Zwecke der Marienverehrung der Zutritt verboten ist, steht unter griechischer Souveränität.

Dort leben ungefähr 2.300 orthodoxe Mönche. Unter diesen gibt es seit mehreren Jahren massive religiöse Konflikte zwischen den sogenannten ultrafundamentalistischen "Zeloten" (griechisch: Eiferer), welche unter dem "Kommando" von Abt Methodios stehen, und den etwas weniger fundamentalistischen, ökumenisch gesinnten Orthodoxen, zu denen auch der Patriarch Bartholomaios I. zählt.

Hintergrund des Konfliktes sind die ökumenischen Bestrebungen der Patriarchen, welche für die "Zeloten" eine Häresie darstellen. Die theologische Basis des Widerstandes bildet ein Schisma aus dem 11. Jahrhundert. Diese "Zeloten" vertreten somit einen Fundamentalismus, der konsequenterweise alle anderen Christen (inklusive der ökumenisch gesinnten orthodoxen Mitgläubigen) als Häretiker betrachtet, denen nach ihrer Überzeugung eine lange, aber auch sehr heiße Zukunft bevorsteht.

Am 24. Juli begannen die Polizeikräfte mit der Räumung eines außerhalb der Athos-Grenzen liegenden Klostergutes und eines Pilgerhospizes. Diese Einrichtungen wurden dann den Angehörigen der vom Patriarchen neu gebildeten Bruderschaft übergeben. Die bisherigen Niederlassungen wurden gewaltlos unter Mitnahme des gesamten Mobiliars, sowie von sonstigen Gütern wie Landmaschinen, Rindern und Schafherden, geräumt. Als Alternative dürfen die fundamentalistischen Mönche in anderen ökumenefeindlichen Klöstern in Griechenland wohnen.

Deutlich schwieriger dürfte dann die Räumung des Hauptklosters werden, wo sich 110 Mönche hinter hohen Mauern verschanzt haben. Den "Zeloten" wurde freier Abzug angeboten. Ob diese Räumung ebenfalls so friedfertig vonstatten geht, ist aber eher unwahrscheinlich. Bei einem analogen Konflikt im Jahre 2013 griffen die "Zeloten" nämlich zur Flasche, und zwar nicht, um sich friedlich zu betrinken, sondern indem sie Molotow-Cocktails gegen ihre orthodoxen Mitbrüder zum Einsatz brachten. Es bleibt zu hoffen, dass bei diesem Konflikt keine Menschen zu Schaden kommen.

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