Während Griechenland über einen Gesetzentwurf zur Ehe für alle diskutiert, spricht die griechisch-orthodoxe Kirche nach Medienberichten schon vom "heiligen Krieg" dagegen.
Anfang dieser Woche wurde der prominente griechische Schriftsteller und Politiker Petros Tatsopoulos in Athen festgenommen, nachdem er auf einer von der Buchhandlung "Free Thinking Zone" organisierten Veranstaltung zum Thema Religion und Erziehung gesprochen hatte.
Bei einem Fernseh-Interview hatte Bischof Chrysostomos von Dodoni die Position der orthodoxen Kirche zum Verbot von Abtreibung bekräftigt. Für seine weiteren Ausführungen, dass es auch bei einer Schwangerschaft als Konsequenz einer Vergewaltigung keine Ausnahme geben solle, erntete er jedoch Kritik, sowohl aus der Politik als auch von seiner Kirche. Chrysostomos hatte erklärt, dass eine Frau nur vergewaltigt werden könne, wenn sie es denn wolle, und die Entstehung einer Schwangerschaft ihrer Mithilfe bedürfe.
In Griechenland hat das oberste Verwaltungsgericht, der Staatsrat, in einem Urteil das Schächten von warmblütigen Tieren ohne Betäubung verboten. Damit sind sowohl koschere jüdische Schlachtungen als auch solche nach den islamischen Vorschriften ("halal") illegal. Erst 2017 hatten das Landwirtschafts- und das Wirtschaftsministerium per Beschluss eine Ausnahmeerlaubnis für rituelle Schlachtungen mit religiösem Hintergrund erteilt. Dagegen klagte nun eine Tierschutzorganisation – mit Erfolg.
Wenn Aberglaube auf Aberglaube trifft, entsteht meistens etwas Gefährliches. So auch in Kirchengemeinden auf der griechischen Insel Kreta Anfang des Monats. Dort haben einige Geistliche, die zusätzlich auch Impfgegner:innen sind, den geimpften Gläubigen die Kommunion verweigert. Die dadurch entstandenen Anreize, sich keiner solidarischen und lebensrettenden Schutzimpfung zu unterziehen, sorgten für heftige Kontroversen. Vonseiten der Kirche sind wissenschaftsfeindliche Vorstöße im Kontext der Corona-Pandemie in Griechenland keine Einzelfälle.
Am 8. Juli hat der griechische Verfassungsgerichtshof die Räumung der Abtei Esphigmenou nebst diverser Dependancen entschieden. Die autonome Mönchsrepublik, zu welcher Frauen zum Zwecke der Marienverehrung der Zutritt verboten ist, steht unter griechischer Souveränität.
Nach weitgehenden Protesten der Bevölkerung und Spott in den sozialen Medien hat die liberal-konservative Regierung in Griechenland ihre Pläne zur erneuten Kriminalisierung von Blasphemie fallen gelassen.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die griechische Praxis zur Abmeldung vom Religionsunterricht, bei der explizit angegeben werden muss, dass das betroffene Kind nicht christlich-orthodox sei, als Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention gewertet. Bildungsministerin Karameus verspricht Änderung.
Die Wehrmacht hat in Griechenland gewütet wie in keinem anderen nicht-slawischen Land. Ihrem Terror fielen während der deutschen Besatzung von 1941 bis 1944 über Hunderttausend Partisanen und Zivilisten zum Opfer. Hunderttausende Griechen und Griechinnen starben einen qualvollen Hungertod oder erfroren, weil die Wehrmacht alles Lebensnotwendige beschlagnahmte. Circa 90 Prozent der griechischen Juden und Jüdinnen sind in Konzentrationslagern ermordet worden.
Nach Angaben von Reuters hat Griechenland einen großen Schritt auf eine Trennung von Staat und Kirche zugemacht. Zehntausende Priester und kirchliches Hilfspersonal sollen von den staatlichen Gehaltslisten genommen werden.
Der Schrei einer Frau zerreißt die träge Sonntagsstimmung im Militärcamp Softex. Eine Tür knallt, aufgeregte Stimmen. Ahmad runzelt die Stirn und steht auf. "Ich gehe nachschauen, was los ist." Kurze Zeit später verstummen die Schreie. Ahmad kommt zurück. "Alles in Ordnung", sagt er und winkt lächelnd ab. "Das war eine Mutter, die dachte, ihr Kind sei entführt worden. Dabei war es nur um die Ecke zum Spielen verschwunden."
Ein Anhänger der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters in Griechenland war 2014 wegen Blasphemie verurteilt worden, weil er auf seiner Facebook-Seite einen griechisch-orthodoxen Mönch mit einem traditionellen Nudelgericht gekreuzt hatte.
Der Protestonaut-Kalender 2017 ist da: In der dritten Ausgabe zeigen die Macher des außergewöhnlichen Fotokalenders die Auswirkungen der in vielen Ländern Europas vorherrschenden Kürzungspolitik auf – beschönigend oft auch Sparpolitik genannt. Die Motive der Fotografin Sophia Hauk werden durch Texte und Zahlen aus Studien, Fachliteratur und Medien ergänzt. Erstmals ist der Wandkalender dreisprachig: Die Texte sind in deutscher, englischer und griechischer Sprache.
In der 33. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen konnten erstmalig Vertreter humanistischer Verbände (Humanist Union of Greece, British Human Association, European Humanist Federation) offen einen Appell artikulieren, welcher Griechenland zur Unterbindung von rassistischen Diskriminierungen innerhalb der Gesellschaft, zur Entkriminalisierung von Blasphemie und zu mehr Meinungsfreiheit auffordert.
BERLIN. (hpd) Das Schicksal der Flüchtlinge in Idomeni ist ungewiss. Tausende von Menschen sind ohne Perspektive. Letzten Sonntag trat das Abkommen zwischen der EU und der Türkei in Kraft. Das Schicksal der an der mazedonischen Grenze Wartenden wird von diesem Flüchtlingspakt nicht geregelt. Sie sind Teil der Umverteilungsregelung der EU-Mitgliedsstaaten, die letztes Jahr vereinbart aber bisher nicht umgesetzt wurde. Über 50.000 Flüchtlinge warten in Griechenland auf Ihre Weiterreise nach Nordeuropa.